Zuhören erwünscht: Die Alternativ Rock Band IXX aus Bottrop

Ob Stadtfest, Bandcontests oder in winzigen Kneipen – seit drei Jahren treten Patrick Marhofen, Frank Weiner, Jörg Ingenfeld, Marius Schulz und Thorsten List (v.l.n.r.) mehrmals im Jahr als „IXX“ vor Publikum auf. | Foto: Martina Thiele
  • Ob Stadtfest, Bandcontests oder in winzigen Kneipen – seit drei Jahren treten Patrick Marhofen, Frank Weiner, Jörg Ingenfeld, Marius Schulz und Thorsten List (v.l.n.r.) mehrmals im Jahr als „IXX“ vor Publikum auf.
  • Foto: Martina Thiele
  • hochgeladen von Nina Heithausen

Mal reckt Jörg Innenfeld 60 Zettel nacheinander in die Höhe, mal benutzt er statt seinem Mikrofon ein kleines Megaphon oder schießt aufblasbare Fußbälle ins Publikum. Und wenn der Sänger das etwas düstere Lied „Die Sucht“ anstimmt, dann kann es im Saal auch schon mal passend zum Songinhalt ganz dunkel werden.

Die Bottroper Band „IXX“ steht nicht nur auf der Bühne, um ihre Hits zu präsentieren. Nein, die fünf Jungs wollen vor allem eine gute Show abliefern und ihre Zuschauer mit einbinden. Die fünf Jungs, das sind Bassist Patrick Marhofen, Thorsten List am Schlagzeug, Keyboarder Marius Schulz, Frank Weiner an der Gitarre und Sänger Jörg Ingenfeld. Zusammen sind sie „IXX“, eine Band, die sich dem Alternativ Rock auf deutsch gewidmet hat und seit rund drei Jahren mit eigenen Songs auftritt – und zwar auf Initiative des Gitarristen Frank Weiner. „Ich habe bereits als Jugendlicher in einer Band gespielt, dann aufgehört und etwa 20 bis 25 Jahre gar keine Musik mehr gemacht“, berichtet der Bottroper. Doch getreu dem Motto „Einmal Musiker, immer Musiker“ begann er irgendwann wieder an den Saiten seiner Gitarre zu zupfen – allerdings war das nicht das, was er wirklich wollte. Und was wäre da naheliegender, als eine Band zu gründen?

Mit dem Philosophen ins Radio

Gesagt, getan. Über Kontaktanzeigen in entsprechenden Foren formierte sich langsam aber sicher ein neuer Meilenstein im hiesigen Musikgeschäft. „Vorher kannte keiner keinen“, erzählt Sänger Jörg, „heute sind wir eingespielt, es reicht mittlerweile ein Blick auf der Bühne.“ Und dass sie nicht nur eine musikalische Ader haben, sondern diese auch gekonnt verarbeiten können, zeigt allen voran der Song „Philosoph“. Ein Lied, das davon handelt, nicht immer alles im Leben zu hinterfragen. Eine leichte Geburt war dieses Stück allerdings nicht. „Da gab es zwischendurch sogar mal Streit“, erinnert sich Bassist Patrick Marhofen lächelnd. Ein Konflikt, der sich jedoch im Nachhinein noch lohnen sollte. Denn der „Philosoph“ war im vergangenen Frühjahr neun Wochen lang in den Ruhrcharts von Radio Essen und Radio Bochum vertreten.

Mittlerweile sind es insgesamt 28 bis 30 Songs, die „IXX“ geschrieben, komponiert und arrangiert hat. Zwei CDs haben die Hobbymusiker bislang rausgebracht. Den Textinhalt zu den Liedern steuert in erster Linie Sänger Jörg bei. „Wahrscheinlich habe ich mittlerweile die Hälfte meines Lebens darin verabeitet“, gesteht er augenzwinkernd. Mal geht es um die Liebe, mal ums Zwischenmenschliche, mal um lustige Dinge. Mal auf schnelle, rockige Art, mal einer Ballade gleichend. Aber alles in deutscher Sprache. „Englisch versteht nicht jeder. Die Leute denken mehr über die Inhalte nach, wenn wir auf deutsch singen“, erläutert Frank Weiner.

Und genau das ist es, was das Publikum soll, wenn es die Songs der Bottroper Band zu Ohren bekommt. Zuhören, ein wenig nachdenken und sich vielleicht eine eigene Meinung bilden, auch wenn die Musiker betonen: „Sozialkritik wollen wir weniger vermitteln.“ Stattdessen sollen es einprägsame Melodien sein. Ebenso halt wie der Name der Band, bei dem der ein oder andere vermutlich schon mal orakelt hat, was dieser wohl bedeuten mag. Ausgesprochen wird er wie der Buchstabe „X“, seine Herkunft hat er in der Welt der Mayas. Ein wenig mystisch, wie Frank Weiner findet. Aber wahrscheinlich völlig passend, wenn Sänger Jörg Innenfeld im dunklen Saal den düsteren Song „Die Sucht“ anstimmt.

Nächster Auftritt
Der nächste Auftritt von „IXX“ in Bottrop ist am Freitag, 18. Oktober, 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) gemeinsam mit der deutschsprachigen Pop-Rock-Band „Anonym“ im Cottage, Herzogstr. 58.

Mehr zur Bottroper Musikszene
> Eine Punkband die Pop spielt - Astairre
> Der Ansporn anders zu sein - For these Moments
> Alte Gefühle wecken - Metal 4 ever
> Cool, persönlich, kraftvoll - Dive by Wire
> Rockmusik mit Lokalkolorit - Tonsil Hockey
> Drei Stimmen, zwei Gitarren und eine Ukulele - Doris-D
> Der Traum vom Festival - Heroes For One Day
> Fast so alt wie die Rolling Stones - Vintage 5
> Ein Multitalent an den Instrumenten - Marcel Brückner
> Oliver Sittig und die elektronische Musik
> Mit Grönemeyer auf der Bühne - Anonym
> Metallica lässt grüßen - Greydon Fields
> The Breeze - die ältere, rockige Brise

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.