Woald un Hei am Ballermann

Prinzessin Katrin I. und ihr Prinz Fritz II. begrüßten das Narrenvolk. Fotos (3): Kappi | Foto: Michael Kaprol
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  • Prinzessin Katrin I. und ihr Prinz Fritz II. begrüßten das Narrenvolk. Fotos (3): Kappi
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Wenn sich Präsident Thomas Schulte-Zweckel in Mickie Krause verwandelt, ist Partystimmung im Ludgerisaal angesagt.
„Beachparty“ steht in Leuchtbuchstaben über dem Elferrat. Unter dem Motto „Partymeile Woald un Hei, 60 Jahre stets dabei“ feiern die Plattdütschen ihre erste närrische Sitzung.
„Ich spiel euch gleich mal ‘nen Song vor, dann könnt ihr euch entscheiden, ob wir hier heute ‘ne Party machen oder ein Rollatorrennen“, ruft Mickie Schulte-Zweckel ins Publikum. „Reiß die Hütte ab“ wird zu den Klängen des bekannten Middle of the Road-Song „Chirpy Chirpy Cheep Cheep“ intoniert. Völlig zufrieden ist Thomas Mickie Krause mit dem Ergebnis allerdings noch nicht: „Na, das geht ja“, sagt er und erzählt seinen ersten Ballermann-Witz.
Beim nächsten Lied „Chantale“ wird schon etwas mehr geschunkelt und mitgesungen. Prinz Fritz II. (Schieren) kann sich da nur anschließen: „Partys werden nicht nur am Ballermann gefeiert. Noch eine Stunde - und es werden hier alle auf den Stühlen stehen“, hofft er, der „im Elferrat schon Probe gesessen und seitdem vom Karneval besessen“ ist.
Ohne Zugabe darf die Plattdütsche Funkengarde die Bühne nicht verlassen. Ihr Ausmarsch-Lied dürfte ganz im Sinne von Schalke-Fan und Ex-Prinzessin Julia I.(Int-Veen) gewesen sein, die zusammen mit ihrem BVB-Prinzen Christoph I. offiziell verabschiedet wurde: „Blau und Weiß ein Leben lang“.
Marion Hannibal, Plattdütsches Eigengewächs, wollte, mit Käppi, Schnurrbart und Schottenrock als Mann verkleidet, in ihrer Büttenrede witzig über Frauen herziehen. Präsident Mickie Schulte-Zweckel konnte diese Rede nur so zusammenfassen: „Männer schauen Frauen auf den Hintern und sagen ‚Wow, was für’n Arsch‘. Frauen sagen das auch, aber dabei schauen sie den Kerlen ins Gesicht.“
Die „Landfürsten“, ebenfalls ein Plattdütsches Eigengewächs, zeigten sich zum ersten Mal auf der Karnevalsbühne. „Erinnert mich an Geburtstagsfeiern zu Teenie-Zeiten im Partykeller – so ging es da auch zu, wenn man zu viel getrunken hatte “, kommentierte ein Mittvierziger leise. Das Quartett der Mittzwanziger interpretierte Titel, die zum Adelsleben passen (wie Rio Reisers „König von Deutschland“) und spielte auch auf aufblasbaren Gitarren. Eine Playback-Show der anderen Art.
Auch das Stadtprinzenpaar Dirk II. und Sylvia I. gab den Plattdütschen die Ehre. Die Garde des Stadtprinzenpaares zeigte ihr inzwischen vielfach erprobtes Können.
Die Tratschweiber, zwei Frauen aus Gelsenkirchen, machten ihre Witze im besten Ruhrpott-Deutsch, bevor die Pitschie-Knaller, ein weiteres Plattdütsches Eigengewächs, die Bühne betraten. Gloria del Castro, Travestie-Künstler aus Köln, und die Nichtschwimmer, ein Männerballett der KAB St. Bonifatius, hatten Lacher auf ihrer Seite, bevor „Trallafitti“, die Ruhrpott-Band, den Saal zum Kochen brachte.
Die weiteren Vorstellungen der Plattdütschen sind bereits ausverkauft. Wer diese Sitzung verpasst hat, muss auf die nächste fünfte Jahreszeit warten.

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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