Von Bürgern für Bürger - Engagement für Andere
Die Bottroper fühlen sich mit ihrer Stadt verbunden, viele wollen etwas für sie tun - und eine ganze Reihe kann es auch finanziell. In den kommenden Jahren werden, so wissen die Experten, Beträge in Millionenhöhe vererbt - doch eine Reihe von Bürgern hat keine Erben. Sie gehören zu denen, die einen Teil ihres Vermögens an Stiftungen wie die Bürgerstiftung geben könnten.
„Die Bürgerstiftung möchte die Bottroper ermutigen, sich für Andere zu engagieren und damit einen immer wichtiger werdenden Beitrag zu leisten“, sagt Helmut Julius. Er gehört zum Vorstand und war dabei, als sich im Jahr 2008 einige namhafte Persönlichkeiten zusammentaten, um die Bürgerstiftung ins Leben zu rufen.
„Unsere Stadt als Gemeinde braucht Menschen, die sich engagieren und damit anderen helfen und Freude breiten“, sagt auch Harald Lubina, der gemeinsam mit dem Stiftungsvorsitzenden, Alt-Oberbürgermeister Ernst Löchelt, Eberhard Kreck vom Vorstand der Volksbank und Thomas Schmidt, der dieses Amt bei der Sparkasse ausübt, im Kuratorium der Stiftung sitzt. „Die Stiftung ist wirtschaftlich, politisch und konfessionell unabhängig“, ergänzt der Rechtsanwalt.
Die Initiatoren haben sich ein weites Aufgabenfeld gesteckt: Die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, der Wohlfahrtpflege, des Gesundheitswesens, von Bildung und Erziehung, Kunst, Kultur und Sport sowie Denkmalschutz und Brauchtumspflege gehören dazu.
Gestartet wurde mit einem Stiftungskapital von 65.000 Euro, das sich langsam erhöht. „Wenn sich die Bürgerstiftung in den Köpfen der Bottroper noch mehr durchsetzen würde, könnten wir in den nächsten Jahren mit einer deutlich größeren Summe rechnen“, sind Harald Lubina und Helmut Julius überzeugt. „Wir sehen das als eine Art Marathon an.“ Denn das Kapital kann durch Zustiftungen erhöht werden, ab einer Summe von 10.000 Euro kann der Stifter auch festlegen, für welches Ziel oder welchen Zweck sein Geld eingesetzt werden soll. Nicht zu vergessen: Stiftungen sind auch vom steuerlichen Aspekt her interessant.
Als eines der ersten Projekte hat die Bürgerstiftung eine Spende in Höhe von 5.000 Euro an den Else-Weeks-Kindergarten übergeben, in dem behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam aufwachsen. Ein Konzert mit Theo Jörgensmann im Malakoffturm folgte. Ebenfalls im Malakoffturm fand die dritte Aktion der Bürgerstiftung statt: Die Kletterwand dort wurde für MS-Kranke ausgebaut.
Gefragt sind bei der Bürgerstiftung aber nicht nur Geldgeber - auch Zeit- und Ideenstifter werden gebraucht. „Zeit ist genauso wertvoll wie Geld“, sagt Helmut Julius.
Mehr Informationen über die Bürgerstiftung gibt es unter www.buergerstiftung-bottrop.de
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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