Vanessa Vohs aus Bottrop steht im Bundesfinale von "Jugend debattiert"
Zurückhaltung? Für Vanessa Vohs ist dies wohl eher ein Fremdwort. „Ich war noch nie so ganz die Schüchterne“, erklärt die 14-Jährige lächelnd.
Reden und Diskutieren. Debattieren und Argumentieren. Die eigene Meinung vertreten. Das sind die Tätigkeiten, die die Schülerin des Heinrich-Heine-Gymnasiums bevorzugt und liebt. Aber nicht nur das. Vanessa Vohs beherrscht diese Disziplinen sogar so gut, dass sie sich auf dieser Ebene zu den Besten in ganz Nordrhein-Westfalen zählen darf.
Oder besser gesagt: Sie ist die Beste. Denn die Schülerin nimmt derzeit am Wettbewerb „Jugend debattiert“ teil und hat jüngst das Landesfinale in ihrer Altersgruppe der Klassen acht bis zehn gewonnen. „Das war der Hammer, als ich gehört habe, dass ich die Erste bin“, erinnert sich die Neuntklässerin an den Moment der Siegerehrung im Plenarsaal des Düsseldorfer Landtags, dem Schauplatz der Finalveranstaltung. Dort, wo sonst die bekannten Größen der deutschen Politik am Rednerpult stehen. „Ein paar Tage später habe ich Hannelore Kraft im Fernsehen gesehen und dachte nur: Da stand ich ja letztens auch“, lächelt Vanessa Vohs mit Glanz in den Augen.
Und glanzvoll war auch ihr bisheriger Auftritt bei „Jugend debattiert“, dem bundesweit ausgerichteteten Wettbewerb, bei dem Schüler mit Pro- und Contra-Argumenten zu einem bestimmten Thema debattieren. Denn nicht nur beim internen Schulausscheid am HHG und dem darauffolgenden Regionalwettbewerb hatte die begeisterte Fußballerin die Nase vorn. Auch beim Landesentscheid in Oberhausen sprach und argumentierte sie am souveränsten. Das Ergebnis: Erste von insgesamt 35.000 Teilnehmern aus ganz NRW. Neuland ist der Wettbewerb für Vanessa Vohs jedoch nicht. Denn schon im vergangenen Jahr nahm die 14-Jährige teil. Damals debattierte sie sich bis in den Landesentscheid.
"Hat man eine Meinung,
sollte man sie auch vertreten"
„Dieses Mal war ich viel besser vorbereitet“, so die HHG-Schülerin, „ich bin ruhiger geworden und konnte durch meine Erfahrung punkten.“ Ihr Ziel, das Landesfinale in Düsseldorf, wo sie zum Thema „Soll personalisierte Werbung auf Internetseiten verboten werden?“ ihre Meinung vertrat, hat Vanessa Vohs eindrucksvoll erreicht. Nun steht nach dem Landessieger-Seminar Anfang Mai ab dem 14. Juni das Bundesfinale in Berlin mit den besten Debattanten aus ganz Deutschland an. Vermutlich vor den Augen von Bundespräsident Joachim Gauck, dem Schirmherrn von „Jugend debattiert“.
Ob es dann ein besonderes Ziel gebe? „Nein“, winkt die Neuntklässerin ab, „ich möchte das Bestmögliche herausholen, ein Platz im Mittelfeld wäre schön. Allerdings werde ich mich nicht deutlich anders vorbereiten als bislang." Zehn Tage vor dem Finale erfahren die Teilnehmer die drei Themen, die im Bundestag zur Debatte stehen werden. Dann heißt es für Vanessa wieder recherchieren, vorbereiten und Argumente sammeln. Und zwar nicht nur für das Finale in Berlin, sondern auch für die Zukunft. Denn Debatten seien auf das Leben übertragbar, ist sich die Schülerin sicher. Sachlicher zu sein, frei und ruhig zu sprechen, habe sie dabei gelernt. Ebenso vernünftig zu zuhören und die Kernaussagen des Gegenübers rauszuhören.
Fähigkeiten, die der jungen Frau bei ihrem Berufswunsch, dem Journalismus, zu Gute kommen sollten. „Ich möchte etwas mit meiner Stimme machen“, betont sie und fügt augenzwinkernd hinzu: „Zum Beispiel mal das Aktuelle Sportstudio moderieren.“ Zurückhaltend war Vanessa Vohs halt noch nie.
Der Wettbewerb
> Bei einer Debatte debattieren je vier Schüler zu einem Thema. Es gibt zwei Pro- und zwei Contra-Positionen.
> Eine Debatte besteht aus Eröffnungsrunde, freier Aussprache und Schlussrunde.
> Bewertet werden Sachkenntnis, Gesprächsfähigkeit, Überzeugungskraft und Ausdrucksvermögen.
Mehr zum Thema
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>Dreifacher Erfolg für HHG beim Regionalwettbewerb
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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