Um wertvolle Erfahrungen bereichert. Bottroper Gymnasiastin schnupperte für zwei Wochen in die französische Arbeitswelt
Einmal ins Ausland gehen - davon träumen viele junge Menschen. Die Bottroperin Anna Post hat das mit ihren jungen 17 Jahren bereits zwei Mal geschafft.
VON NINA FUHRMANN
Nachdem sie vor kurzem bereits ein Auslandsjahr in Kansas in den USA verbracht hat, zog es die Zwölft-Klässlerin des Heinrich-Heine-Gymnasiums nun für ein zweiwöchiges Praktikum in unsere französische Partnerstadt Tourcoing. Geholfen hat ihr dabei die Deutsch-Französische Gesellschaft Bottrop.
Seit der siebten Klasse lernt Anna Post schon Französisch, und die Sprache gefalle ihr wirklich gut, erzählt die 17-Jährige. Daher überlegte sie nicht lang, als sie erfuhr, dass ein freiwilliges Praktikum in der 12. Klasse auch im Ausland absolviert werden könne: „Ich habe sofort meine Französisch-Lehrerin angesprochen!“ Über ihre Lehrer bekam sie Kontakt zur Deutsch-Französischen Gesellschaft, die wiederum stellte den Kontakt nach Frankreich her. Anna bekam Hilfe dabei, einen Praktikumsplatz und eine Gastfamilie zu finden - „wobei es bei mir genauer gesagt zwei Familien waren...“ Denn in der ersten Woche kam Anna bei Familie Deltour unter, die zweite Woche bot Familie Honoré ihr Heim für die Bottroperin an, ein guter Kompromiss, da beide Familien Anna nicht beide Wochen beherbergen konnten.
In Frankreich bekam die Gymnasiastin aber nicht nur einen Einblick in den Alltag ihrer Gastfamilien und in die französische Kultur, sondern auch in die Arbeit in einem Krankenhaus, wo sie ihr Praktikum absolvierte. Denn nach dem Abitur möchte Anna gerne Medizin studieren: „Das Praktikum jetzt hat mich in meiner Entscheidung sicherer gemacht“, erzählt sie begeistert von ihrer Arbeitserfahrung im Krankenhaus von Tourcoing. Dort durfte sie in alle Bereiche einmal reinschnuppern, zum Beispiel auch in den OP. Ihr persönlicher Höhepunkt während des Arbeitseinblicks: Die Geburt eines kleinen Jungen, die sie live miterleben durfte. „Dieser Moment, wo die Mutter das Kind das erste Mal sieht und in den Händen hält, das war einfach wunderschön“, erzählt Anna noch immer sichtlich begeistert.
Insgesamt gefiel ihr vor allem die Freundlichkeit der Menschen im Norden Frankreichs. „Ich war total überwältigt, wie offen und hilfsbereit die Menschen dort waren“, sagt Anna und erzählt ein kleines Erlebnis, um dies zu verdeutlichen: Sie hatte sich ein falsches Metro-Ticket gekauft und als sie einen der Mitarbeiter in der Metro dazu fragte, fuhr dieser für sie in die Innenstadt, besorgte ihr die richtige Fahrkarte und hinterlegte sie für Anna im Krankenhaus.
Auch sonst hat sie durchweg positive Erfahrungen gemacht, sogar die sprachlichen Schwierigkeiten konnte sie nach kleinen Anfangsschwierigkeiten meistern. Auch wenn sie lachend feststellt: „Langsam reden, das können die Franzosen nicht!“
Sie ist froh und dankbar, dass sie die Chance zu diesen zwei tollen Wochen bekam. Ein Praktikum im Ausland das kann sie auf jeden Fall weiterempfehlen: „Man merkt den Kulturunterschied, man verbessert seine Fremdsprachenkenntnisse, man lernt neue Leute kennen - es ist einfach ein tolles Erlebnis!“
Autor:Nina Fuhrmann aus Bottrop |
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