Trychel und Übersitz in Meiringen

In meinem Skiurlaub war ich diesmal in Meiringen, in der Schweiz. Am 28.12.13 sind wir angekommen und sofort erzählte unser Hotelier, dass wir in einer ganz besonderen Zeit da wären, nämlich in der sogenannten Trychelwoche.
Neugierig fragte ich ihn, was das denn für eine Woche ist.
In dieser besagten Woche wird für viele die Nacht zum Tag. Sie beginnt in der Nacht vom 25. Auf den 26. Dezember und Endet in der Nacht vom 30. Zum 31.12.
In Meiringen, wie im ganzen Haslital geht man dem alten Brauch nach, mit großen Kuhglocken in einem besonderen Wiegeschritt durch die Straßen zu ziehen. Los geht es gegen 14 Uhr und endet erst in der Nacht.
Das Ende der Trychelwoche fällt zusammen mit dem letzten Arbeitstag im Jahr, dann kommen die verkleideten Trychelzüge aus den umliegenden Dörfern zum Übersitz nach Meiringen. Es gab einen Zug lauter Hexen und anderer unheimlicher Wesen, einen Zug voller Waldmenschen und Züge mit Traditionellen Uniformen. An diesem Tag laufen die Züge ab mittags den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch.
Die Tradition des Trychelns liegt in der vorchristlichen Zeit. In den längsten Nächten des Jahres wollten die Bewohner des Tales die Geister aus ihren Dörfern vertreiben und fernhalten. An den Trychelzügen dürfen nur die Einheimischen dran teilnehmen, die auch wirklich in dem entsprechenden Dorf geboren sind. Sie wissen genau, dass sie mit ihrem magischen, genau vorgeschriebenen Rhythmus die bösen Geister zu vertreiben haben.So erlernt jeder echte Oberhasler von klein auf den Trychelmarsch. In einem langsamen Gleitschritt schwingt der Oberkörper rhytmisch die Glocke, die hier Trychel genannt wird.
Es war wirklich beeindruckend dieses Geläute zu hören und am letzten Tag die ganzen Verkleideten Züge. Nachts war es aber auch etwas nervig, da wir des Öfteren aus dem Bett hochgeschreckt sind. Es ist auf jeden Fall sehenswert und sehr zu empfehlen.