Time to say Goodbye: JAG-Schulleiter Reinhard Schönfeld wurde offiziell verabschiedet

"Probier's mal mit Gemütlichkeit" stimmte die JAG-Big Band direkt nach der Begrüßung durch die stellvertretende Schulleiterin Ursula Engel an. Ob das Schulleiter Reinhard Schönfeld gelingen wird?  Vor wenigen Stunden  wurde er offiziell verabschiedet.

Michael Schweers als Vertreter der Schulaufsicht, Oberbürgermeister Bernd Tischler, Dr. Jörg Stank als Vertreter der Schulpflegschaft, Thomas Heidebroek und Burkhard Koch als Vertreter des Lehrerrats und Direktor des Josef Albers Museums Dr. Heinz Liesbrock zeigten ihren Blick auf den ganz besonderen Schulleiter.
Reinhard Schönfelds Anliegen war es, die Stärken und Begabungen seiner Schüler zu erkennen und zu fördern. Bereits 2008 wurde das JAG als eines der ersten in ganz NRW mit dem Gütesiegel "Individuelle Förderung" ausgezeichnet. Das JAG ist einziges im Emscher-Lippe-Raum von nationalen Excellence-Netzwerkt Mint-Ec zertifiziertes Vollmitglied an (inter)nationalen Veranstaltungen und Wettbewerben in Mathe, Informatik, Physik, Chemie und Biologie. Die Hürden dafür sind besonders hoch. Das JAG war unter den ersten 100 in ganz Deutschland, die das geschafft haben.
Bereits in der fünften Klasse bietet das JAG mehrere wählbare Schwerpunkte (Sprache, Mint, Bläserklasse, Englisch und Latein) an, um Wege individueller Förderung zu schaffen, aber die Schullaufbahn nicht vorzeitig festzulegen. Ab Klasse 6 gibt es die zweite Fremdsprache, ab der achten Klasse kann Spanisch als dritte Fremdsprache oder Angebote aus den Bereichen Informatik, Medien oder Musik gewählt werden. Die Abschlüsse beim JAG liegen deutlich über dem Landesdurchschnitt, die Wiederholerquote bei unter 0,5 Prozent. Das JAG wurde mehrfach als Best-Practice-Schule ausgezeichnet und die Qualitätsanalyse des Ministeriums für Schule bescheinigt dem JAG in neun Qualitätsbereichen die höchste Bewertungsstufe "hervorragend".
Mit G8 hat das JAG seine Schulstruktur komplett geändert: Der komplette Regelunterricht findet bis 14 Uhr statt. Vormittags werden fünf mal 60 Minuten und damit 300 Minuten, in herkömmlichen Systemen 270 Minuten, unterrichtet. "So können wir in jeder Woche 3,3 herkömmliche Unterrichtsstunden am Vormittag unterbringen. Der G8-Schulstress entsteht insbesondere dadurch, dass die Schüler Zeit am Nachmittag in der Schule verbringen müssen und die einstündige Zwangspause über die Mittagszeit kaum zur Erholung genutzt werden kann", ist Schönfeld überzeugt. Wer nachmittags Zeit in der Schule verbringen möchte: etwa 60 Angebote stehen zur Auswahl.
Reinhard Schönfeld wurde zwar gestern offiziell nach 44 Jahren am JAG verabschiedet, der Schulleiter wird aber bis kommenden Mittwoch jeden Morgen schon um 7 Uhr an der Schule sein und seinen Dienst tun. "Was danach kommt? Erst einmal geht es in die Bretagne, dort werden dann Pläne geschmiedet." Eines ist hingegen sicher: Der Bitte seiner Fünftklässer "Können Sie nicht so lange hier bleiben, bis wir groß sind?" wird er nicht nachkommen.
Besonders unter die Haut ging der letzte Teil der offiziellen Verabschiedung: Während etwa 300 Fotos aus seiner Zeit als Schulleiter im Hintergrund zu sehen war, sang Celine Koczy Reinhard Schönfeld das Abschiedslied "Time to say Goodbye".