Theater-Workshop mit Schauspieler Mathias Spaan in Bottrop
„Für einen Schauspieler ist es wichtig, dass die Bühne sein Zuhause wird“, erklärt Mathias Spaan. Der 23-Jährige weiß wovon er spricht. Denn vor etwa zwei Jahren hat er selbst den großen Sprung geschafft. Auf die Bretter, die die Welt bedeuten.
Seit 2010 hat der Bottroper, der hier vor Ort vor allem aus Produktionen der Kulturwerkstatt und durch das Luftschutztheater-Projekt im Bunker an der Aegidistraße bekannt sein dürfte, ein festes Engagement am Staatstheater in Mainz und lebt von der Schauspielerei.
Ein wahr gewordener Traum, den vermutlich auch die meisten der zehn jungen Menschen hegen, die am vergangenen Wochenende in der Kulturwerkstatt ein zweitägiges Schauspieltraining besuchten. Geleitet von Mathias Spaan und damit ganz nah dran an der gelebten Praxis auf der Bühne. Neben Kennlernübungen, dem Erfinden von Situationen und Geschichten und dem Schaffen eigener, imaginärer Räume standen auch Körperarbeit, Stimmbildung und spielerisches Improvisieren für die 16- bis 28-Jährigen auf dem Programm.
Den Mut haben, sich etwas zu trauen
„Wir sind in dem Workshop unter uns und können den Mut haben, uns etwas zu trauen und zu probieren“, betont der Theaterschauspieler und fügt hinzu: „Die Qualität der Teilnehmer besteht darin, dass keiner von ihnen vorbelastet ist.“ Unbefleckt ja, aber nicht ohne bereits Erfahrungen auf der Bühne und vor Publikum gesammelt zu haben, sind sie, die zehn jungen Leute, unter denen sich auch Simon befindet. „Zum ersten Mal stand ich in der achten Klasse auf der Bühne“, erinnert sich der 17-Jährige, „die Aufregung von damals vor Auftritten ist jedoch bis heute nicht gewichen. Ich finde dieses Kribbeln vor einer Premiere toll, das gibt noch einmal einen richtigen Energieschub, um die Rolle umzusetzen.“
Ein Gefühl, das Mathias Spaan, der im Alter von elf Jahren erstmals auf der Bühne stand, durchaus bestätigen kann: „Die letzten paar Minuten vor einer Premiere sind immer der Wahnsinn.“ Jedoch möchte der 23-Jährige den Teilnehmern nicht nur die Techniken des Theaterspielens vermitteln, sondern ihnen in erster Linie auch erzählen, wie es wirklich ist, das Leben als Schauspieler, auf der Bühne. „Dieser Beruf hat einen unheimlich großen Wert, er hält fit und wach. Aber natürlich ist er auch nicht nur rosig und toll und hat auch seine Schattenseiten“, erzählt der 23-Jährige, „er geht einem persönlich nahe, es ist harte Arbeit, man zieht von Ort zu Ort.“
Aktuell gibt der junge Schauspieler am Mainzer Staatstheater den Lucky im Stück „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett, hinzu kommt außerdem die Figur des Aladins im Weihnachtsmärchen. Zwei Charaktere, zu denen vermutlich auch die zehn Workshop-Teilnehmer nicht nein sagen würden...
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.