Suppenküche Kolüsch bietet Bedürftigen Hilfe an
Es ist Mittagszeit. Kurz vor eins. In der Suppenküche Kolüsch im Pfarrheim St. Barbara herrscht bereits reger Betrieb. Essen wird angeliefert, während sich im Hintergrund Menschen freudig miteinander unterhalten.
Inmitten dieses bunten Treibens befindet sich Erich Skoda, einer der ehrenamtlichen Helfer der Suppenküche Kolüsch. In weißer Kochjacke und roter Schürze hinter der Theke stehend, schenkt er Saft, Wasser, Tee oder Kaffee aus. Je nach Bedarf - und dies bereits seit 19 Jahren. „Ich gehöre hier zum Inventar“, lächelt der 64-jährige Bottroper vergnügt.
Seit vier Tagen hat die Suppenküche Kolüsch nun wieder ihre Pforten geöffnet und bietet armen und wohnungslosen Menschen in der kalten Jahreszeit noch bis zum 16. März immer werktags von 12.30 bis 14 Uhr einen wechselnden warmen Mittagstisch an. Auch Erich Skoda ist Tag für Tag im Pfarrheim St. Barbara am Unterberg zu finden. „Um viertel vor zehn morgens geht es immer los“, berichtet Skoda voller Eifer. Tische eindecken, Zucker, Milch, Pfeffer und Salz nachfüllen, Kaffee kochen, Essen austeilen, wegspülen. Bis ungefähr halb vier am Nachmittag sind der gelernte Kellner und alle anderen Arbeitskräfte in der Suppenküche Kolüsch gut beschäftigt.
Rund 19 Jahre ist es her, dass die Evangelische Sozialberatung Bottrop (ESB) diese Institution für Bedürftige ins Leben gerufen hat. „Politik und Verwaltung haben uns damals angesprochen, ob wir uns vorstellen könnten, so ein Angebot auch für Bottrop einzurichten“, erinnert sich Wolfgang Kutta, Diplom-Sozialarbeiter des ESB. Klein und bescheiden sei die Suppenküche Kolüsch, die auch das Bottroper „Restaurant der Herzen“ genannt wird, in einer Räumlichkeit an der Parkstraße gestartet. Es folgte der Umzug in den alten Betsaal an der Gladbecker Straße, der inzwischen abgerissen wurde.
Seit nun mehr drei Jahren ist das Pfarrheim St. Barbara die Heimat der Suppenküche Kolüsch, die stets über eine hohe Anzahl an Besuchern verfügt. „Rund 80 bis 100 Menschen kommen täglich zu uns. Darunter sind viele Stammgäste, aber auch neue Gesichter“, berichtet Wolfgang Kutta. Und für diese ist nicht nur die warme Mahlzeit an sich wichtig. Insbesondere die Gemeinschaft und Geselligkeit, die Möglichkeit mit anderen Menschen sprechen zu können, ist es, was die soziale Einrichtung so wertvoll macht. Und so treffen sich auch Ela, Gitte, Detlef und Helmut regelmäßig im „Restaurant der Herzen“. „Das lassen wir uns nicht nehmen, wir sind nun im vierten Jahr hier und sehr zufrieden“, betonen sie glücklich, während Hansi am Nachbartisch schwärmt: „Hier kann es nicht besser sein.“ In der Suppenküche Kolüsch sind zusätzlich stets Sozialarbeiter vor Ort, die immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen haben. „Wenn wir zum Beispiel Schwierigkeiten mit dem Arbeitsamt haben, bekommen wir von ihnen sofort Hilfe“, erläutern Ela und Gitte. Unterstützt wird die Suppenküche Kolüsch von Spenden seitens der Bürger, Firmen oder Einzelpersonen. „Wir haben einige sogenannte Stammspender, die uns Jahr für Jahr helfen“, ist Wolfgang Kutta dankbar.
Zurück an der Theke, die die Mitarbeiter eigens angefertigt haben, haben die Helfer um Erich Skoda nun alle Hände voll zu tun. Es gibt Spinat mit Kartoffeln und Ei. Und bei diesem bürgerlichen Gericht möchte wohl keiner der Gäste freiwillig „nein“ sagen...
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Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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