Stiftung Bom Conselho-Kirchhellen: Tourismus gegen Armut

Pater Zito (l.) präsentiert Hedwig und Werner Koller und den Pfarrern Manfred Stücker und Klaus Klein-Schmeink die Fortschritte auf der Farm. | Foto: Michael Kaprol (Kappi)
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„Die Stiftung Bom Conselho-Kirchhellen hat es schlimm getroffen“, sagt Werner Koller. Er hat sie vor mehr als 20 Jahren zusammen mit seiner Frau Hedwig ins Leben gerufen. Der brasilianische Pater Zito Gomes de Lima, Präsident der Stiftung, ist bei den Beiden zu Gast.

„Die Dürre hat die Landwirtschaft in Bom Conselho schwer mitgenommen“, weiß Koller. „Auf der Farm Casa Kirchhellen, die auch zur Stiftung gehört, hatten wir früher 100 Kühe, jetzt sind es nur noch 22, und die Dürre soll noch zwei weitere Jahre andauern“, ergänzt Pater Zito. „Viele früher sehr reiche Landwirte sind jetzt bettelarm. Viele von ihnen haben sich deshalb das Leben genommen."

Um dem Elend in Bom Conselho entgegenzuwirken, hat die Brasilianische Regierung Experten gebeten, die Lage vor Ort zu analysieren. „Bom Conselho ist ein Ort mit angenehmem, nicht drückendem Klima. Deshalb ist es der Expertenvorschlag, den Ort tourstisch zu nutzen.“ 100 Schlafplätze hat die Farm Casa Kirchhellen bereits. Ein Fußballplatz entsteht gerade, ein Schwimmbad soll folgen. In zwei Jahren dürfte alles für die Übernachtung der Touristen aus dem Umland bereit sein. Zur Zeit zahlt man dort umgerechnet 2,50 Euro für die Übernachtung, denn noch ist alles im Aufbau. „Außerdem wollen wir einen großen Hühner- und einen nicht ganz so großen Schweinestall anlegen“, fasst Koller die Zukunftspläne zusammen. Rinder sollen zuerst einmal nicht gekauft werden. „Die wollen zur Zeit alle haben und deshalb sind die ziemlich teuer." Durch die Farm werden ein Drittel der laufenden Kosten getragen.

Im Seniorenheim – seine Gründung war die erste Aktion der Stiftung – leben zurzeit 61 Menschen. Über die Vergabe der Plätze entscheidet ein Gremium. Aufgenommen werden können nur Leute, die keinen mehr haben, der sich um sie kümmert. „Mehr als das, was sie am Leib haben, besitzen sie nicht“, weiß Hedwig Koller und führt aus. „In Brasilien kümmert sich niemand um die alten Menschen. Die Menschen leben dort in der Gegenwart. Wie es in der Zukunft um sie bestellt sein wird, bedenken sie nicht. Eine Vorsorge für ältere Menschen zu treffen, ist noch kein großes Thema in dem Land. Aber immerhin gibt es inzwischen eine kleine Mindestrente.“ Die Stiftung will Hilfe zur Selbsthilfe geben.

Wer mehr erfahren möchte, kann die Eheleute Koller und Pater Zito am Donnerstag, 14. November, um 19.30 Uhr besuchen und auch aktuelle Bom Conselho-Fotos sehen. Um Anmeldung unter Tel. 02045/2601 wird gebeten.

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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