Seit 18 Jahren begeistert die Theatergruppe „Lisas Laienschar“

„So, auf geht’s!“, klingt Lisa Hagenbergs energische und doch immer fröhliche Stimme durch den Pfarrsaal des Matthiashauses in Bottrop-Ebel. Schnell noch die letzten Kostüme übergeworfen und dann geht es auf die Bretter, die die Welt bedeuten.

Souverän und mit toller Bühnenpräsenz zeigen die sechs Hauptdarsteller der vor 18 Jahren gegründeten Theatergruppe „Lisas Laienschar“ ihr Können – immer unter den wachsamen Augen von Edeltraud Acksel. „Als die Idee aufkam, die Gruppe zu gründen, wollte ich die anderen unterstützen, wo es geht – nur bloß nicht auf die Bühne“, lacht das Gründungsmitglied der Schauspielgruppe.

Und so agiert sie seit der ersten Aufführung 1997 als Regisseurin, Souffleuse und „guter Engel“, wie Lisa Hagenberg es beschreibt. Anweisungen wie „Ein bisschen lauter!“ oder „Dreh dich mehr zum Publikum“ unterbrechen von Zeit zu Zeit das bereits sehr ausgereifte Spiel und gehören genauso zu den wöchentlichen Proben wie Texthänger, Versprecher und kleine Improvisationseinlagen. Denn trotz der langjährigen Bühnenerfahrung der Stammbesetzung, Profi ist hier keiner. Für alle ist das Theaterspielen ein Hobby, das sie neben ihrem Beruf ausüben – und das mit viel Herz, „die Hauptsache für uns ist, dass wir Spaß haben“, betont Lisa Hagenberg.

Bühnenbild und Kostüme in Eigenregie

Und das ist der Gruppe anzumerken. Neben den Proben bleibt immer auch ein wenig Zeit für Klatsch und Tratsch, es wird zusammen gelacht und geschäkert. Lampenfieber vor Auftritten ist längst passé. „Die Aufregung ist weg, sobald man die Bühne betritt“, lächelt Monika Demski, Mitglied von Anfang an und bei allen Aufführungen dabei. Und auch Christoph Lammerding weiß: „Auf der Bühne bist du nicht mehr der Gleiche.“
Pastor Knoblauch war es, der vor 18 Jahren mit Lisa Hagenberg gemeinsam die Idee einer Theatergruppe entwarf. „Unser erster Auftritt dauerte nur 45 Minuten, aber er war ein voller Erfolg mit echter Ziege auf der Bühne“, erinnert sich Lisa an die Anfangszeit.

Seither hat „Lisas Laienschar“ beinahe jedes Jahr ein Stück auf die Beine gestellt. Das ein oder andere stammt sogar aus der Feder von der Gründerin selbst und auch Christoph Lammerding hat sich bereits mit herausragendem Erfolg am Texteschreiben versucht. Das aktuelle Stück „Und Geld macht doch glücklich“ ist wieder eine Komödie, ein Schwank, der an ein modernes Ohnsorg-Theaterstück erinnert. Beschwingt herzlich kommt es daher, mit viel Witz und Biss. Das Thema ist klassisch: Es geht um Liebe, ums Erben und um die Frage, ob Geld vielleicht doch glücklich macht?

Modernes Ohnsorgtheater mit Witz und Biss

Ähnlich wie Molières eingebildeter Kranker will auch Konrad Krauter wissen, wer von seinen Erben sein Geld wirklich verdient hat. Inkognito mietet er sich bei seiner Verwandtschaft, den Senfkorns, ein. Oskar Senfkorn hat es allerdings zur Zeit nicht leicht: Sein Kranladen ist pleite und seine geldgierige Frau Ottilie macht ihm und seiner lesbischen Tochter das Leben schwer. Es kommt wie in allen guten Komödien zu jeder Menge Verwechslungen, einem Heiratsantrag und auch ein Kriminalfall zieht den Zuschauer in seinen Bann.
Alle Theaterliebhaber dürfen also gespannt sein, wenn es im Herbst wieder heißt: Vorhang auf für „Lisas Laienschar“!

AUFFÜHRUNG
„Lisas Laienschar“ präsentiert ihr neues Stück „Und Geld macht doch glücklich“ gleich viermal an den letzten zwei Oktoberwochenenden im Matthiashaus in Ebel. Auch neue Gesichter sind auf der Bühne zu sehen. Die Gruppe freut sich stets über Neuzugänge.