„Mit, nicht über Menschen lachen“
Andreas Ahnfeldt steht seit zwölf Jahren als Hypnotiseur Aaron auf der Bühne. Eine Hypnose-Show war seine allererste Hypnose: „Das ist bei einer Gruppe viel einfacher, als bei einem einzelnen“, ist der Bottroper überzeugt.
Ahnfeldt ist gelernter Erzieher. Aber bereits in seiner Ausbildung erkannte er, dass er diesen Beruf nicht lange ausführen wird und begann nebenbei eine Ausbildung zum Schauspieler. Aber er war auf der Suche nach mehr: Vor 20 Jahren sah er im Fernsehen eine wissenschaftliche Sendung über Hypnose. Fasziniert davon besorgte er sich Literatur zum Thema.
Selbst Hypnotiseur werden wollte der heute 43-Jährige, nachdem er eine solche Show besucht hatte und sah, welche musikalischen Talente Menschen offenbarten, die gerade hypnotisiert worden waren. Er las Bücher über Bücher und arbeitete sich immer tiefer in das Thema ein.
„Mir sagte ein Freund, der selbst Diplom-Psychologe, Hypnosetherapeut und NLP-Trainer ist, ich solle das bei ihm lernen, wenn ich das vernünftig machen will. Man kann bei der Hypnose ziemlich viele Fehler machen, die dem Klienten schaden würden, deshalb war ich froh, eine solche Unterstützung zu bekommen.“
Seine allererste Hypnoseshow war in dieser Form nicht geplant: „Ich war zu einer Party eingeladen. Eigentlich wollte ich zaubern, bot aber dann eine Massenhypnose an. Ich hatte zehn Leute auf der Bühne und 50 Zuschauer, das hat alles prima geklappt, das Publikum war begeistert.“
Seine Intention ist es, bei solchen Shows mit Hypnose zu unterhalten und ihre Möglichkeiten aufzuzeigen: „Aber man darf auf gar keinen Fall jemanden der Lächerlichkeit preisgeben. Man muss mit den, nicht über die Leute lachen.“
Aaron hat sieben Jahre im Movie Park als Hypnotiseur gearbeitet: „Viele Leute schauten sich meine Show an und kamen später wieder, um sich selbst hypnotisieren zu lassen. Sie wollten halt erstmal sicher gehen, dass ich sie nicht dumm da stehen lasse.“
Doch Hypnose ist für Andreas Ahnfeldt nicht allein Show: Er konnte seinen Gegenübern helfen, Flugangst, Angst vor dem Zahnarzt in den Griff zu bekommen oder Stress abzubauen. „Man kann auch das medizinische Potential der Hypnose nutzen. Schmerztherapie, Schlafstörungen, Süchte oder Sexualstörungen sind Bereiche, die man damit therapieren kann.“ Allerdings ist Hypnose nicht bei jedermann gut angesehen: „Man muss ein gutes Gefühl haben, wenn man sich hypnotisieren lässt. Nur wenn das Vertrauen da ist, ist man an der richtigen Adresse.“
Ein Hypnotiseur müsste eigentlich über alle Schwächen erhaben sein. „Aber das bin ich nicht. Das Gewicht ist meine Schwäche. Als ich aufgehört habe zu rauchen, war Hypnose für mich noch kein Thema. Deshalb habe ich danach zugenommen.“ Er hat schon zahlreiche Raucher durch Hypnose von ihrer Sucht befreit: „Dabei muss man an die Wurzeln gehen.“
Essstörungen würde Ahnfeldt als Hypnotiseur nicht allein behandeln: „Da sollte man sehr vorsichtig sein. So etwas sollte man nur in Verbindung mit einem Therapeuten machen.“
Schlummernde Fähig- und Fertigkeiten sind Thema seines Buches „Du kannst es. Du weisst es nur noch nicht. Die Kraft der Hypnose.“ Hierin erklärt er auch, wie und warum Hypnose funktioniert und wie man sie im Alltag anwenden kann. Mit diesem Buch ist er zur Zeit auf Tournee.
Sein Ziel ist es, demnächst ein kleines Theater mit seiner Hypnoseshow zu füllen. Man darf gespannt sein ...
Autor:Bettina Meirose aus Bottrop |
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