Katzenkot und Noroviren - Was machen die Hygienekontrolleure des Gesundheitsamtes?

Hygienekontrolleurin Ursula Grote (re.), Gesundheitsamtsleiter Dr. Christian Marga (li.) und Hygienekontrolleurin in Ausbildung Tanja Becker vor Plakaten mit Viren und Bakterien, deren Ausbreitung durch vernünftige Hygiene vermieden werden kann. | Foto: Michael Kaprol
  • Hygienekontrolleurin Ursula Grote (re.), Gesundheitsamtsleiter Dr. Christian Marga (li.) und Hygienekontrolleurin in Ausbildung Tanja Becker vor Plakaten mit Viren und Bakterien, deren Ausbreitung durch vernünftige Hygiene vermieden werden kann.
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Händewaschen ist nicht alles. Damit Hygienevorschriften zum Beispiel in der Gastronomie oder in Krankenhäusern eingehalten werden, sind die Hygienekontrolleure des Gesundheitsamtes unterwegs.

Zu ihrem Tätigkeitsfeld gehören ebenso Schulungen für alle, die in ihrem Beruf mit Lebensmitteln umgehen, wie das Ergreifen von Maßnahmen beim Auftreten meldepflichtiger Krankheiten oder die Trinkwasserkontrolle.

Eine weitere, nicht immer appetitliche Aufgabe ist das Begehen sogenannter „Seuchenwohnungen“. Meist sind es in solchen Fällen die Nachbarn, die unerträglichen Gestank oder Ungezieferbefall melden.

Ursula Grote, eine der fünf Mitarbeiterinnen der entsprechenden Abteilung im Gesundheitsamt, rückt dann aus, um sowohl die betroffene Wohnung, als auch deren Mieter in Augenschein zu nehmen. 40 bis 50 solcher Fälle gibt es pro Jahr.

Vollgemüllte Zimmer, Katzenkot auf dem Boden, Fäkalien in der Badewanne – Hygienekontrolleure dürfen nicht zimperlich sein. „Oft handelt es sich um Menschen, die alleine einfach nicht mehr zurecht kommen“, weiß die Hygienekontrolleurin. Demenz, Alkoholismus, Drogen – mit Aufräumen und Putzen ist es nicht getan, diese Menschen brauchen weitergehende Hilfen, die bis zur Betreuung oder Heimeinweisung reichen können.

Ein weiterer Tätigkeitsbereich der Hygienekontrolleure ist das Einschreiten, wenn meldepflichtige Krankheiten wie Masern, Hepatitis oder spezielle Erreger wie Noroviren in der Stadt auftauchen. Dann kann auch schnell das gesamte Gesundheitsamt eingebunden sein, um die Ausbreitung einer Krankheit zu verhindern.

„Masern zum Beispiel sind für uns ein hygienischer Notfall“, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Christian Marga. Ruckzuck könnten diese sich in Kindergärten und Schulen verbreiten. Und Durchfallerkrankungen können gerade für Kinder und Senioren lebensbedrohlich werden.

Die Hygienekontrolleure sind auch dafür zuständig, den Erkrankten und ihren Familien Informationen über die richtigen Verhaltensweisen beim Auftreten einer Krankheit zu geben. „Wir verstehen uns als Ergänzung zu den behandelnden Ärzten“, erklärt Dr. Christian Marga. „Wir sind nicht die Gesundheitspolizei, wir wollen helfen und beraten.“

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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