Immer locker vom Hocker
Zirkusluft schnuppern, einen Film drehen, Rennen fahren oder basteln: Kinder, die das Programm am Donnerberg nutzen, haben zahlreiche Möglichkeiten, ihre Ferien mit Spaß zu genießen.
Der Film „Der Fluch des Donnerbergs“ ist bereits abgedreht. Das Auswendiglernen war kein Problem: „Morgens haben wir die Texte besprochen und dann ging es los“, erzählt Celine. Die Zwölfjährige hat einen der fünf Detektive gespielt. „Das hat riesen Spaß gemacht. Als ich hier anfing, kannte ich niemanden. Inzwischen sind wir alle Freunde geworden. Einige haben sogar geweint, als alles vorbei war“, blickt die Schülerin des Vestischen Gymnasiums zurück. Schauspielerin will sie aber nicht werden. „Für ein paar Wochen ist das klasse. Aber dauernd im Rampenlicht stehen, das ist nicht mein Ding.“
Auf ihren großen Auftritt am heutigen Samstag bereiten sich die Circuskinder vor. Clownerie, Trampolin, Jonglage, Bauchtanz, Fakirkunst Tierdressur oder Seilkunst können die Kids hier erlernen. „Am ersten Tag kann man alles ausprobieren und sich dann entscheiden, was man machen will“, erzählen Nina, Caro und Pauline. Die drei haben sich für die Balance auf dem dünnen Drahtseil entschieden. „Das Hochseil ist etwa zwei Meter hoch, da sollte man schon vorsichtig sein“, geben die Mädchen zu. „Wir haben die Stange in der Hand, unten passt jemand auf, dass nichts passiert, und dann heißt es: einfach losgehen“, erklären die Schülerinnen. Die Drei sind nicht zum ersten Mal beim Feriencircus und haben hier in den letzten Jahren schon einiges ausprobiert. Ist es für einen Normalbegabten schon unvorstellbar, nur über das dünne Seil zu balancieren, so zeigen die Kinder, was man darauf alles anstellen kann: Spagat, Pyramide, Waage, Knicksen, Schultersitz - wer solche Akrobatik und andere circensische Talente sehen möchte, sollte die Aufführung nicht verpassen.
Aber auch, wer nicht auf der Circusbühne stehen möchte, kann am Donnerberg jede Menge Spaß haben. „Neuerdings fahren wir auch Tagesrennen mit den Bullys“, erzählt Jan Michels, 14 Jahre, der hier als Helfer aktiv ist. „Vorher findet natürlich auch ein Qualifying statt. Außerdem kann man auch einen Bully-Führerschein machen. Da ist auf Zeit fahren, Slalom und Rückwärts einparken gefragt.“ Jungen und Mädchen werden hier gleichermaßen aktiv.
Wer nicht so sehr auf heiße Reifen steht, der kann seine künstlerischen Talente zeigen. Celine, Annalena und Anastasia bearbeiten gerade mit einem scharfen Werkzeug ein Stückchen Holz. „Das wird ein Boot“, verraten die Drei. „Wenn keine Risse drin sind, wird das auch schwimmen“, weiß Annalena. „Ich werde es ersteinmal im Waschecken testen und dann in die Badewanne mitnehmen.“
Tom hat sich aus einem Baumstamm einen Hocker kreiert. Der hat nicht nur eine Rückenlehne, sondern ist sogar gepolstert. Sieht verdammt bequem aus. „Den darf ich mit nach Hause nehmen“, sagt der Siebenjährige voller Stolz.
Autor:Bettina Meirose aus Bottrop |
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