Hilfe in belastenden Situationen
Das Team „Frühe Hilfe für Mutter und Kind“
betreut Familien in Not
Das Team „Frühe Hilfe für Mutter und Kind“ unterstützt Familien in schwierigen Lebenssituationen. Drei Familienhebammen und eine Familien-Kinderkrankenschwester leisten hilfreiche Arbeit direkt vor Ort.
Es gibt viele Situationen, die Familien an ihre Grenzen bringt. Ein Baby kann durchaus eine Herausforderung sein, der die Mutter aus verschiedenen Gründen nicht gewachsen ist. Es gibt zahlreiche Beispiele: Junge werdende Mütter, die alleine nicht zurechtkommen, der schwierige Umgang mit Frühgeborenen oder auch Beziehungsprobleme können eine Rolle spielen. Wenn dann noch andere Belastungen wie Krankheiten, psychische Probleme oder finanzielle Schwierigkeiten hinzukommen, führt das oftmals dazu, dass die gesamte Familie mit der Situation überfordert ist.
Kompetentes Team unterstützt
Professionelle Hilfe im medizinischen, pflegerischen und im lebenspraktischen Bereich bietet die „Frühe Hilfe für Mutter und Kind“. In Kooperation mit dem Fachbereich Jugend und Schule der Stadt unterstützt ein kompetentes Team junge Familien in belasteten Lebenssituationen. Drei Familienhebammen und eine Familien-Kinderkrankenschwester haben es sich zur Aufgabe gemacht, hilfebedürftige Familien in ihrem Haushalt zu unterstützen. Für die Koordination ist die Diplom-Sozialarbeiterin Stephanie Bigos zuständig. Martina Koch, Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes, steht beratend für das gesamte Team zur Verfügung: „Unser Angebot deckt alle Fragen ab. Wir unterstützen im medizinischen, pflegerischen und sozialen Bereich, doch dabei steht immer das Wohl des Kindes im Focus.“
Unterstützung erhalten Bedürftige schon in der Schwangerschaft. Sie werden nach der Geburt bis zum dritten Lebensjahr des Kindes weiter betreut. Dabei erfolgt zunächst im Teamgespräch eine erste Einschätzung der jeweiligen Situationen, wobei der individuelle Bedarf geklärt wird. „Das können anfangs bis zu drei Hausbesuche in der Woche sein, manchmal auch mehr, danach überlegen wir, was noch nötig ist, wen wir aus unserem Netzwerk einbringen und welche spezifischen Hilfen noch benötigt werden“, erklärt Stephanie Bigos.
Schon während der Schwangerschaft stehen die Familienhebammen den werdenden Müttern mit Rat und Tat zur Seite. Eva Rekers ist eine von ihnen und weiß aus Erfahrung, dass viele Frauen schon mit den Grundbedürfnissen, die ein Baby hat, überfordert sind: „Wir zeigen ihnen, wie sie mit dem Neugeborenen umgehen müssen, sie lernen auch, eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen oder zu erkennen, was das Baby benötigt.“ Das reicht von der praktischen Unterstützung bis hin zu Hilfestellungen bei allen pflegerischen und medizinischen Fragen.
„Oftmals sind die Mütter auch nicht in der Lage, die ganz normalen Tagesabläufe zu strukturieren, weil sie es einfach nicht gelernt haben“, weiß Kinderkrankenschwester Ilka Olesch. Auch auf die Gesundheit wird geachtet. So wird zum Beispiel auch auf das Zähneputzen hingewiesen und an Arztbesuche erinnert. So lange, bis es funktioniert.
Seit 2008 gibt es die „Frühe Hilfe für Mutter und Kind". Anfangs waren nur eineinhalb Stellen besetzt, was sich im Laufe der Jahre deutlich verändert hat. Waren es im Jahr 2013 noch 35 Familien, die betreut wurden, stieg die Zahl bis 2016 auf 114 Hilfebedürftige. Aktuell betreut das Team 80 Familien.
StrukturierterTagesablauf
„Unser Angebot ist bekannt geworden, viele Mütter melden sich bei uns, weil sie von anderen gehört haben, dass es uns gibt“, weiß Martina Koch. Weitere Kontakte kommen durch das Netzwerk, das Jugendamt oder die Kinderklinik. Koordiniert vom Fachbereich Jugend und Schule hat die Stadt Bottrop das „Netzwerk Frühe Hilfen“ kontinuierlich ausgebaut. Seit Anfang des Jahres präsentiert eine Vielzahl von Anbietern auf der Internetseite der Stadt Bottrop unter www.fruehehilfen-online.nrw.de/Bottrop.suche ein breites Angebotsspektrum. Hier findet man umfassende Informationen rund um die Frühen Hilfen in Bottrop.
Autor:Angelika Noc aus Bottrop |
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