Gesund genießen

Mit Werner Gahlens Werk „So schmeckt das Ruhrgebiet“ kann man im Wald neue Genüsse und Heilstoffe ausloten.  Foto: Kappi | Foto: Michael Kaprol
  • Mit Werner Gahlens Werk „So schmeckt das Ruhrgebiet“ kann man im Wald neue Genüsse und Heilstoffe ausloten. Foto: Kappi
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„Allein die Pflanzen, die es hier sehr häufig gibt, tauchen in meinem Kräuterführer auf“, sagt Autor Werner Gahlen. Der Kirchhellener hat mit „So schmeckt das Ruhrgebiet“ ein alltagstaugliches kleines Nachschlagewerk verfasst, in dem auch einfache aber schmackhafte Kochrezepte mit Kräutern nicht zu kurz kommen.

Welche zahlreichen Genuss-und Arzneimittel der heimische Wald bereitstellt, hat Gahlen in Wort und Bild beschrieben. Der Kirchhellener ist Kräuterpädagoge.
Wer mit ihm durch den Wald stiefelt, wird den bald mit neuen Augen sehen. Und wer sich nicht alles merken kann, sollte einen Blick in seinen Kräuterführer werfen. In dem rund 100 Seiten starken Werk sind die häufigsten und wichtigsten Kräuter mit Foto und Funktion abgebildet. „Die Franzosen trinken gerne einen Martini als Aperitif. Löwenzahn und Wiesenbärenklau - nicht zu verwechseln mit dem Riesenbärenklau, funktioniert genauso. Sie regen den Fetthaushalt an. Die Bitterstoffe aktivieren Magen, Galle und Leber“, erklärt er. Solche Mittel müssten besser wirken als der klassische Aperitiv, da Alkohol die Fettverbrennung hemmt. Frischer Salat gefällig? „Der Geschmack der Gänseblümchen-Blätter ähnelt dem Feldsalat, der im Sommer nicht zu haben ist.“ Oder doch lieber ein Kraut für die Gesundheit? „Giersch ist ein Mittel gegen Gicht, Vogelmiere regt Haar- und Fingernagelwachstum an“, sagt er und zeigt zahlreiche Kräuter die gut schmecken, gesund oder gleich beides sind.
Neugierig auf das, was in den Wäldern wächst, ist er seit seinem zehnten Lebensjahr: „Damals waren wir bei meiner Oma in der DDR zu Besuch und meine kleine Schwester hatte Durchfall. Oma ist daraufhin mit mir zur Kiesgrube gegangen und hat dort die Samen des Krausen Ampfers gepflückt. Nach drei Tagen ging es meiner Schwester wieder gut.“
Wie das Kraut hieß, konnte ihm seine Oma vor 40 Jahren nicht verraten. „Ich habe mir damals von ihr immer gerne Bücher rund um dieses Thema zum Geburtstag schenken lassen“, blickt er zurück.
Da der Fuchsbandwurm noch aktiv ist, sollte man allerdings alle Pflanzen kochen oder waschen. „Bitte aber niemals ungefragt pflücken, die Wälder gehören entweder der Stadt oder privaten Leuten.“ Welche Konsequenzen das Abpflücken von Kräutern hat, hat er bereits in den Waldstücken am Heidhof feststellen müssen. Einige wurden so weit abgerissen, dass nichts mehr nachwächst.
Der Kräuterführer ist selbstverlegt und hat keine ISBN-Nummer. Man bekommt ihn für zehn Euro in der Bücherstube Matthes in Kirchhellen oder mailt an „krautundhonig@gmx.de“.

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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