Der Serverraum im Rathaus - ein Keller voller Daten

Im Serverraum: Frank Bossek (li.), stellvertretender Leiter des Amtes für Informationsverarbeitung, und Ludger Menke, Abteilungsleiter Technik und Service. | Foto: Michael Kaprol
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Ein wenig nach Möbelhaus riecht es irgendwie. Oder doch Putzmittel und Kunststoff? Na, vielleicht ist es auch eine Mischung aus allem, die einem beim Betreten des zentralen Serverraums der Stadt entgegenschwebt.

„Dort kommt wenig Luft und Licht rein“, erklärt Frank Bossek, der stellvertretende Leiter des Amtes für Informationsverarbeitung, den etwas merkwürdigen und durchaus gewöhnungsbedürftigen Geruch, „dieser Raum ist in sich gekapselt.“ Doch nicht nur das. In dem „Herzstück“ der Datenverarbeitung der Stadt Bottrop, wie es Bossek bezeichnet, lagern nämlich auch die Mails, Dateien und Daten, die die städtischen Angestellten für ihren täglichen Arbeitsablauf benötigen.

Weit mehr als drei Monate ist es nun her, dass der Serverraum unten im Rathauskeller in Betrieb genommen wurde. Die vorherige Örtlichkeit hatte der technologischen Veränderung nicht mehr Stand gehalten. So sei der neue Raum zentral durch eine Brandlöschanlage geschützt und gegen einen Wassereinbruch gesichert. „Ich sehe kaum eine Möglichkeit, dass der Raum in Brand gerät“, betont Ludger Menke, Abteilungsleiter Technik und Service. Die Brandfrühsterkennung melde bereits bei Feinstäuben ein Signal. Zudem würden die Temperaturen bei einem Brand im Rathaus aufgrund eines besonderen Schutzes im Serverraum innerhalb von 90 Minuten nicht so hoch ansteigen, dass es dort brennen würde.

Doch nicht nur der Schutz der Technik und Hardware des städtischen „Herzstücks“ ist von immenser Bedeutung. Denn gerade im Zuge der Enthüllungen um den amerikanischen Geheimdienst NSA stellt sich natürlich die Frage nach der Datensicherheit an sich. „Eine hundertprozentige Datensicherheit kann man nicht garantieren“, weiß Frank Bossek, „diese Aussage wäre fatal. Allerdings haben wir hier mittlerweile einen Sicherheitsstandard erreicht, von dem wir sagen können, dass er sehr hoch ist.“

Im zentralen Serverraum der Stadt ist derweil nur ein Teil der Daten gespeichert, die restlichen befinden sich im Kommunalen Rechenzentrum (KRZN) in der Stadt Kamp-Lintfort.

Zahlen und Fakten

> Auf den städtischen Servern ist eine Datenmenge von 25 Terrabyte gespeichert. Im Datenbestand befinden sich 11,5 Millionen Dateien, darunter Bilder, Tabellen und Bauakten.
> Betreut werden 3850 Computer und Laptops. 2500 stehen an Schulen.
>780 Drucker sind an die über 1200 Stadtverwaltungscomputer angeschlossen. 2540 Telefone und 550 Handys beziehungsweise Smartphones sind im Einsatz
>105 Standorte, darunter Verwaltung und Schulen, werden über den Serverraum versorgt, zudem steuert er 155 Server und 40 Netzknotenpunkte. Dies geschieht über 145 DSL-Leitungen, 20 Glasfaserkabel-Verbindungen und neun Richtfunkübertragungen. Für Letztere ist eine Antenne auf dem Rathausturm installiert.

Im Serverraum: Frank Bossek (li.), stellvertretender Leiter des Amtes für Informationsverarbeitung, und Ludger Menke, Abteilungsleiter Technik und Service. | Foto: Michael Kaprol
Kabel über Kabel im städtischen Serverraum. | Foto: Michael Kaprol
Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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