Bufdi: Zwischen Kettcars und Trommeln
Bottrop. Die Frage „Was kommt jetzt?“, beschäftigt viele junge Menschen nach erfolgreicher Beendigung des Abiturs. Doch der Bottroper Henning Begemann hat eine Lösung gefunden.
Durch einen Artikel in der Zeitung wurde er auf den Bundesfreiwilligendienst aufmerksam. Und nach einiger Suche entschied er sich für das Angebot der Adolf-Kolping Schule, Standort Michael-Ende.
Seit Sommer vergangenen Jahres leistet Henning Begemann nun seinen Dienst an der Lehranstalt mit dem Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“. Sobald er den Schulhof betritt, kommen stets zahlreiche Schüler auf ihn zugerannt und fordern ihn zu einem Fußballspiel auf. „Die Kinder wissen die Hilfe wirklich zu schätzen und sind froh, wenn sie jemanden haben, der sie zusätzlich unterstützt“, so der 20-Jährige.
Seit knapp einem Jahr fallen der verpflichtende Grundwehrdienst und die Zivildienstleistung weg und somit auch eine Zeit für junge Männer, in der sie sich die nächsten Schritte ihrer Zukunft überlegen können.Aber auch die öffentlichen Einrichtungen müssen diese Lücken schließen.
Was machen Schulen, Altenheime, Behindertenwerkstätten und Kindergärten jetzt ohne ihre Zivis? Sie sind auf den sogenannten Bundesfreiwilligendienst angewiesen, gleichsam auf Menschen, die einen sozialen Dienst ganz freiwillig leisten wollen - genauso wie der junge Bottroper. Henning Begemann schlichtet kleine Streitereien während der Unterrichtszeit, spielt Schlagzeug bei der Probe der Schülerband, beaufsichtigt die Kettcar-Rennen in der großen Pause und versorgt die Schulkaninchen mit frischen Möhren. Auch wenn ein Schüler eine Auszeit während des Unterrichts braucht, begleitet ihn der junge Mann nach draußen und beschäftigt ihn. „Die Jungen und Mädchen haben gute und schlechte Tage. Doch die guten überwiegen“, erzählt der ehemalige JAG-Schüler. Auch das nette Kollegium erleichtere ihm seine täglichen Aufgaben im Schulalltag und unterstütze ihn, wo es nur kann.
Diese anregende Zeit wird jedoch für Henning Begemann bald zu Ende gehen. Und gerade, weil es ihm so gut gefallen hat und er weiß, wie wichtig seine Arbeit ist, liegt es ihm besonders am Herzen, einen geeigneten Nachfolger für die Schule zu finden. „Ich würde es jederzeit wieder tun und kann es nur empfehlen. Es ist viel Arbeit, aber das gute Verhältnis zu den Kindern macht vieles einfacher“, berichtet einer der ersten Bufdis aus Bottrop.
Interessenten erreichen die Adolf Kolping Schule unter der Telefonnummer 25179 oder per e-mail: adolf-kolping-schule@bottrop.de.
Autor:Lokalkompass Bottrop aus Bottrop |
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