Bottroperin Beate Barnick ist seit über 40 Jahren im Frauenfußball aktiv

Wenn es um die Batenbrocker Ruhrpott Kicker geht, hat Beate Barnick ihren großen Terminkalender immer dabei. | Foto: Michael Kaprol
  • Wenn es um die Batenbrocker Ruhrpott Kicker geht, hat Beate Barnick ihren großen Terminkalender immer dabei.
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Beate Barnick sitzt am Fußballplatz im Volkspark unter dem Vordach auf einer Bank. Die Abendsonne steht am Himmel. Ein paar Meter entfernt spielen einige Mädchen Fußball.

Die Sportanlage an der Beckstraße im Stadtteil Batenbrock ist fast schon so etwas wie das zweite Zuhause der 57-jährigen Bottroperin geworden.
Denn seit etwas mehr als 40 Jahren, genauer gesagt seit Juni 1972, ist Beate Barnick im Bereich Mädchen- und Frauenfußball für den Verein im Südosten der Stadt, der seit einigen Wochen unter dem Namen „Batenbrocker Ruhrpott Kicker“ geläufig ist und sich zuvor FC Batenbrock nannte, tätig.

Als Spielerin, Trainerin, Schiedsrichterin und Funktionärin - ehrenamtlich versteht sich. Begonnen hatte alles im zarten Alter von 14 Jahren. „Ich habe Handball beim VfB Bottrop gespielt. Als ich 16 war, nahm mich dann eine Kollegin mit zum FC Batenbrock, wo sie selbst Fußball spielte. Ihre Mannschaft hatte ein Spiel auszutragen und es fehlte jemand, da bin ich einfach eingesprungen“, erinnert sich die gebürtige Hagenerin. Was zunächst eher ein Zufall - sofern es diesen überhaupt gibt - zu sein schien, entwickelte sich jedoch im Laufe der Jahre zu einem festen Bestandteil in Beate Barnicks Leben.

Es folgten Übungsleiterscheine und ein Lehrgang zur Schiedsrichtertätigkeit. „Von sieben Tagen war ich damals sechs auf dem Sportplatz“, berichtet die 57-Jährige, die über 700 Pflichtspiele für den FC Batenbrock absolvierte, mit dem Klub 1992 in die Regionalliga aufstieg, gegen die jetzige Bundestrainerin der Frauen-Nationalelf, Silvia Neid, kickte und erst vor neun Jahren die Fußballschuhe an den Nagel hängte. „Irgendwann kann man halt mit den jungen Spielerinnen auf dem Platz nicht mehr mithalten“, lächelt sie.

Verantwortung auf und außerhalb des Platzes

Mithalten außerhalb des Feldes kann Beate Barnick dagegen allemal. Vor rund 15 Jahren übernahm sie die Leitung der Mädchen- und Frauenfußballabteilung in Batenbrock und kümmert sich seither um Geschäfte sowie Termine und ist Ansprechpartnerin für Spielerinnen, Eltern und Trainer. „Ich bin da, wenn ich gebraucht werde“, betont die Bottroperin, die, geht es nach der Vereinszugehörigkeit, mittlerweile „die Älteste im Bunde“ ist und bei den anderen Klubmitgliedern daher eine hohe Akzeptanz genießt. Diplomatie beweisen, Durchsetzungsvermögen zeigen, Verantwortung übernehmen – Eigenschaften, die Beate Barnick bereits während ihrer Zeit als aktive Fußballerin besaß.

Als Rechtsverteidigerin mit Drang nach vorne zeigte sie sich stets zweikampfstark und torgefährlich. Als Spielführerin war sie sich ebenfalls nicht zu schade, um auch mal im Tor auszuhelfen. „Nur gemeckert habe ich manchmal viel und war dann auf dem Spielfeld nicht wirklich zu genießen, obwohl ich sonst eigentlich ein ruhiger Mensch bin“, lacht sie. Ruhe, vor allem aber Treue zeigt die gelernte Sozialversicherungsfachangestellte jedoch nicht nur im Verein.

Ein Dank auf originelle Art und Weise

„Bei meiner Arbeitsstelle befinde ich mich mittlerweile im 42. Jahr“, erklärt sie ein wenig stolz und fügt hinzu: „Wenn man mich nicht gerade furchtbar ärgert, bin ich recht konstant.“ Und daher scheint auch ein Ende ihrer Ära beim Batenbrocker Fußballklub noch längst nicht in Sicht zu sein. Denn statt „ihre Bea“ zu ärgern, dankten die Vereinsmitglieder ihr für die 40-jährige Tätigkeit im Juni auf die eigene originelle Art. So wurde der Weg, der auf der Platzanlage am Ascheplatz entlang führt mit einem Straßenschild und der Aufschrift „Beate-Barnick-Weg 40“ versehen.

„Dort laufe ich ständig hoch und runter“, erklärt die Ehrenamtlerin, die auch selbst nicht ans Aufhören denken mag: „Die Vorstandssitzungen würde ich dann zwar nicht vermissen, aber sicherlich den Kontakt zu den Menschen hier. Was ich mir allerdings gut vorstellen könnte, wäre, dass ich dann mal ein Spiel der Frauenmannschaft entspannt gucken könnte. Denn momentan renne, köpfe und schieße ich immer noch von draußen mit.“

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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