Bottroper Musikszene: TRAM

TRAM probt im eigens eingerichteten Probenraum für seine Auftritte (v.l.n.r.): Herbert Steinke, Thomas Geilich, Thomas Keil, Miguel „Mike“ Martin Pelegrina und Ansgar Behler. | Foto: Michael Kaprol
  • TRAM probt im eigens eingerichteten Probenraum für seine Auftritte (v.l.n.r.): Herbert Steinke, Thomas Geilich, Thomas Keil, Miguel „Mike“ Martin Pelegrina und Ansgar Behler.
  • Foto: Michael Kaprol
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Ein Saxophon, ein Keyboard, Gitarren, Bass, Schlagzeug und hin und wieder mal eine Mandoline. Vor allem aber fünf Gesangsstimmen, die auch gerne gleichzeitig erklingen – das ist die Bottroper Musikband TRAM.

Und wenn TRAM loslegt, dann geht es auf eine musikalische Zeitreise zurück in die 70er und 80er Jahre. Dann werden längst vergessene Erinnerungen wieder wach und alte Emotionen neu erlebt. „Wir spielen die Musik, mit der wir groß geworden sind“, sagt Keyboarder Herbert Steinke. Und das ist die Musik, die die fünf Bottroper auch heute noch lieben. „Sultans of swing“ von den Dire Straits. Joe Cockers „Unchained my heart“, Bryan Adams „Summer of 69“ oder „Hymn“ von Barclay James Harvest sind nur einige alte Rock-Klassiker, die die Hobbymusiker covern.

TRAM, das sind Ansgar Behler an der Gitarre, Thomas Geilich am Schlagzeug, Bassist Mike Martin Pelegrina, Saxophonist Thomas Keil und Herbert Steinke am Keyboard. Dazu kommen Wolfgang Sklenak und Harald von Trümbach, die sich um Technik und Ton kümmern. Gemeinsam haben sie es sich zum Ziel gesetzt altbekannte Hits nicht nur einfach nachzuspielen, sondern auf ihre eigene Art und Weise zu interpretieren. Allerdings nicht ohne den Anspruch nah am Original zu bleiben. „Wir wollen keinen Titel so stark verfremden, dass er nicht mehr zu erkennen ist“, erklärt Thomas Keil. Und so sind die Arbeitsschritte stets ähnlich, wenn die Band einen alten Hit neu einstudiert: Instrumente aus der Originalversion raus hören, arrangieren und reduzieren. Etwa zwei bis drei Proben dauert es meistens, bis das Grundgerüst für einen Song steht – handgemacht, ehrlich und ohne großen elektronischen Schnörkel.

Kein klassischer Frontmann

Die Idee für diese Art der musikalischen Interpretation reifte vor mehr als 13 Jahren. Damals taten sich Thomas Geilich und Ansgar Behler, die Ende der 70er Jahre gemeinsam in der ehemaligen Bottroper Rockband „Quo Vadis“ spielten, wieder zusammen. Hinzu kam wenig später Mike Martin Pelegrina, bis dahin bekannt aus der Band „Vamos“. In der jetzigen Besetzung steht TRAM seit April 2010 auf der Bühne. Und auf diese bringen die fünf gestandenen Musiker im Alter von 55 bis 60 Jahren gemeinsam nicht weniger als 170 Lenze an Erfahrung mit, die sie bei ihren Auftritten ganz bewusst einsetzen. Denn ein besonderes Merkmal der Bottroper Band ist der mehrstimmige Gesang. Kein klassischer Frontmann ist es, der die Zuschauer mitreißen soll. Vielmehr treten die Männer abwechselnd als Solosänger auf. Ob Rockröhre, Tenor oder sanfte Stimme – TRAM hat alles im Repertoire und sorgt bei seinen Konzerten auch für den ein oder anderen Aha-Effekt im Zuschauerraum.

So zum Beispiel direkt zu Beginn, wenn sich einer der fünf mit Mikro in der Hand langsam den Weg in Richtung Bühne bahnt und dabei „Proud Mary“ in der Version von Creedence Clearwater Revival anstimmt. Zunächst verfremdet, dann im Original. Und spätestens dann wird der Funke ins Publikum übergesprungen sein. Ein weiteres Ziel von TRAM. „Wir wollen den Spaß, den wir auf der Bühne haben, auf die Zuschauer übertragen. Dazu brauchen wir weder CD noch Plattenvertrag“, sagt Mike Martin Pelegrina.

Wahre Worte. Denn für eine emotionale, musikalische Zeitreise zurück in die 70er und 80er ist die bloße Erinnerung allemal mehr wert.

Nächster Auftritt
Der nächste Auftritt von TRAM ist am 10. Mai bei der Freiwilligen Feuerwehr im Gerätehaus in der Boy.

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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