Bottroper Musikszene: Andas
„Wer uns hören will, der hört uns auch“, sagt Dieter Petersen. Der 44-Jährige ist der Schlagzeuger der Bottroper Musikband „Andas“. Die Band, die, wie es der Name schon sagt, ein bisschen anders als die anderen ist.
Denn „Andas“ ist keine Partyband, die allseits bekannte Hits wie Drafi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen bricht“ oder „Summer of ’69“ von Bryan Adams zum Besten gibt. Ihre Songs tragen Namen wie „Kein Interesse“, „Eine Ursache für Kultur“ oder „Das ewige Problem“ und stammen allesamt aus der eigenen Feder.
Genauer gesagt sind sie aus den Gedanken von Sänger und Gitarrist Robert Lipinski entsprungen. Er und Drummer Dieter Petersen waren diejenigen ,die „Andas“ vor rund 17 Jahren ins Leben riefen. Beide kannten sich beruflich und spielten damals in verschiedenen Bands. „Als diese sich auflösten, haben wir uns zusammen in den Proberaum gesetzt und angefangen“, sagt Robert Lipinski. Musikalisch treu blieben sich die beiden Bottroper bis heute. Anders die Bassisten. Denn die kamen und gingen im Laufe der Zeit bei „Andas“. Bis vor etwa vier Jahren: Da fand Martin Exner über eine Kontaktanzeige im Internet den Weg zu der Bottroper Band. Und blieb.
Von Buschmenschen und öffentlichem Eigentum
Gemeinsam machen die drei Hobbymusiker nun ihr eigenes Ding und brachten Ende September ihre neue CD „Öffentliches Eigentum“ auf den Markt. Darauf zu hören sind rockige und funkige Songs sowie gefühlvolle Balladen, allesamt in deutscher Sprache. Mit Texten, die einen bestimmten Augenblick oder eine besondere Stimmung festhalten sollen. Mit Inhalten, die manchmal so aus dem Leben gegriffen klingen, wie beim Song „Öffentliches Eigentum“, der von einer Person handelt, die sich stets für andere einsetzt, dabei ihre eigenen Ziele vergisst und von der Umwelt ausgenutzt wird. Mit Inhalten, die aber auch phantasievoll und fast schon ein wenig abstrus klingen, wie Robert Lipinski erzählt: „Ich habe mal darüber nachgedacht, wie ein Dschungelbewohner bei sich zu Hause ohne Besitz und ohne soziale Kontrolle gelebt hat. Dann habe ich mir vorgestellt, dass er in Deutschland gelandet ist und im Freizeitpark Iserlohn sein Geld verdient.“ Heraus gekommen ist dabei das Lied „Buschmensch“.
Anders sein, der eigenen Kreativität freien Lauf lassen, Songs mit der Gitarre am Küchentisch komponieren. Eigenschaften die das Bottroper Trio zwar vermutlich einzigartig machen, aber auch ihre Schwierigkeiten mit sich bringen. Denn während viele andere Bands mit bekannten Cover-Hits für Stimmung im Publikum sorgen und unmittelbar zum Mitsingen animieren, müssen Robert Lipinski, Dieter Petersen und Martin Exner ihr Können erst einmal beweisen. „Wir müssen die Leute bei unseren Liveauftritten überzeugen und sie müssen uns zuhören“, so die Musiker. Und wer bei den dreien genau hinhört, wird vermutlich bald feststellen, dass „Andas“ anders als die anderen ist.
Hier gibt es ein paar Hörproben von Andas.
Mehr zur Bottroper Musikszene
>Eine Punkband die Pop spielt - Astairre
>Der Ansporn anders zu sein - For these Moments
>Alte Gefühle wecken - Metal 4 ever
>Cool, persönlich, kraftvoll - Dive by Wire
>Rockmusik mit Lokalkolorit - Tonsil Hockey
>Drei Stimmen, zwei Gitarren und eine Ukulele - Doris-D
>Der Traum vom Festival - Heroes For One Day
>Fast so alt wie die Rolling Stones - Vintage 5
>Ein Multitalent an den Instrumenten - Marcel Brückner
>Oliver Sittig und die elektronische Musik
>Mit Grönemeyer auf der Bühne - Anonym
>Metallica lässt grüßen - Greydon Fields
>The Breeze - die ältere, rockige Brise
>Zuhören erwünscht - die Alternativ Rock Band IXX
>Erinnern und verzaubern - Gitarrist und Sänger Jürgen Geppert
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.