Bottroper Musikszene: All days reverse

Fünf Jungs aus Bottrop haben sich zusammen getan und widmen sich gemeinsam dem Metal Core. Als "All days reverse" wollen sie ihr eigenes Ding machen. Im Sommer feierten sie ihren ersten überraschenden Erfolg auf einem Festival.

Was genau Mülheim an der Ruhr mit der Wortfolge „All days reverse“ zu tun hat, kann auch Patrick Werner nicht beantworten. Inspiriert hat diese Stadt ihn dennoch. Und zwar bei der Namensfindung für seine Musikband. Ein Schild auf der Autobahn mit dem Schriftzug „Mülheim a. d. R.“ war es, dass dem jungen Bottroper plötzlich die Erleuchtung brachte, wie er und seine Musikerkollegen sich zukünftig nennen könnten.

Aus der Buchstabenfolge „a, d, r“ kreierte Patrick Werner „All days reverse“. Etwas mehr als ein Jahr ist dies nun her. Seit Ende 2012 hat sich die Bottroper Band „All days reverse“ gemeinsam dem Metal Core der neuen Schule verschrieben – mit den beiden Gitarristen Steffen Schulz und Philipp Steppuhn, Niklas Schulz am Bass, Patrick Werner am Schlagzeug und Sänger Tobias Neumann. Letzterer fand im Übrigen eher aus heiterem Himmel den Weg zur Band. „Die Jungs hatten bei einem Kollegen ein Lied aufgenommen. Ich war zufällig gerade dort und habe es gehört“, sagt Tobias Neumann. Und da „All days reverse“ zu dieser Zeit eh einen Sänger, einen sogenannten „Shouter“, suchte, taten sich die jungen Männer zusammen. Mit Erfolg. Denn erst im vergangenen Sommer siegte die Metal-Band bei der Votingshow des „Killing the audience Festivals“, einer Metal-Veranstaltung im Ruhrgebiet. „Da hatte keiner von uns mitgerechnet“, berichtet Drummer Patrick Werner. Voraussetzung für die Teilnahme am Festival waren eigene Songs.

Eigene Songs auf Lager

Und davon haben „All days reverse“ mittlerweile genügend auf Lager. Zuständig für das Schreiben der Texte ist Sänger Tobias Neumann. Mal greift er dort Sozialkritisches auf, mal beschreibt er die Missstände in der Welt. Mal geht es um zwischenmenschliche Dinge, wie Freundschaften, mal um persönliche Probleme. Die Melodien zu den einzelnen Songs mixt die Bottroper Band vorher gemeinsam. „Erst dann kommt der Text drauf“, sagt Tobias Neumann und erklärt, „das ist einfacher, weil ich dann schon mal die Struktur der Lieder kenne.“ Alle 14 Tage trifft sich „All days reverse“ zwei Mal wöchentlich zur Probe im Keller eines Bandmitglieds. Auch wenn die fünf jungen Musiker derzeit aufgrund von schulischen und beruflichen Zielen weniger Zeit als sonst haben, um ihrem geliebten Hobby nachzugehen, haben sie für die nahe Zukunft bereits einige Pläne im Visier. Noch im Januar soll es ins Studio gehen, um ein kleines Album mit sechs Liedern aufzunehmen. „Dann haben wir bei Auftritten etwas, das wir weitergeben können“, erklären die jungen Männer.

Denn auch wenn sie nach eigener Aussage beim Musikmachen unweigerlich die Einflüsse anderer Bands aufnehmen, wollen sie zeigen, dass sie ihr eigenes Ding machen. Eben genau so wie bei der Suche nach einem geeigneten Bandnamen.

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