Anschluss gefunden
„Die Professoren sind immer für einen da“, sagt Andreas Jannek über sein Studium an der Hochschule Ruhr West. Der Ottersberger studiert Wirtschaftsingeniuerswesen-Energiesysteme.
„Als Student kann man sich hier einbringen, man ist gefragt“, freut sich der 22-Jährige. „Man kann sich in die Berufungskommission setzen und mit darüber entscheiden, welcher neue Professor eingestellt wird.“
Andreas, der in einer 5000-Seelen-Gemeinde in der Nähe von Kaiserslautern wohnte, wollte sich für einen Studiengang zum Thema erneuerbare Energien immatrikulieren. „Zwei Tage, bevor die Bewerbungsfrist ablief, habe ich mich beworben“, blickt Andreas, heute im vierten Semester, zurück.
Mit dem Studiengang in Bottrop hat es geklappt. Doch das Studentenleben hatte er sich anders vorgestellt: „Ich bin von tausenden Kommilitonen ausgegangen. Dass das hier so übersichtlich ist, hatte ich nicht erwartet. In manchen Seminaren sind wir keine zehn Leute.“
Kontakte zu knüpfen war für ihn am Anfang nicht so einfach: „Wenn das Seminar vorbei war, sind viele nach Hause gegangen. Es gab hier – die Cafeteria ist erst ein Jahr vorhanden – am Anfang keinen Anlaufpunkt für Studenten.“ Mit dem Neubau wird sich das weiter verbessern, dann wird es auch eine Mensa geben. Einsam ist Andreas aber nicht: „Ich treffe mich mit Kommilitonen nicht nur zum Lernen, wir gehen auch auf Radtour oder wir essen abends gemeinsam.“
Andreas studiert zwar in Bottrop, wohnt aber in Gladbeck. „Damals musste alles ganz schnell gehen. Zufrieden bin ich mit der Behausung nicht. Wenn ich eine kleine, günstige Wohnung in Bottrop bekommen könnte, würde ich sofort umziehen.“ Das würde auch Zeit sparen: Mit dem Rad ist er in 15 Minuten an der Hochschule, mit dem Bus braucht er 50. „Die Verbindung könnte besser funktionieren“, klagt er.
Sein Studium hat mit dem, was man als lockeres Studentenleben kennt, nichts zu tun: „Donnerstags bin ich von 8 bis 19.45 Uhr hier an der Uni. Die Klausuren werden erst kurz vor Semesterbeginn geschrieben, in der vorlesungsfreien Zeit wird gepaukt.“
Zeit, in die Heimat zu fahren, bleibt ihm kaum. Am 23. Dezember letzten Jahres waren eigentlich Seminare angesetzt. „Wir konnten aber die Professoren überzeugen, die zu verschieben. Schöner wäre es, wenn solche Tage als Reisetage immer frei wären.“
Autor:Bettina Meirose aus Bottrop |
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