Alpaka-Babys in Feldhausen: Flauschiger Nachwuchs
„Wir haben allen einen Namen gegeben“, sagt Horst Nachtmann und deutet nicht nur auf sechs Alpakas, drei Pferde und einen Hund. Auch die zehn Hühner auf der Weide in Feldhausen werden namentlich gerufen.
Nachtmann wohnt in einem ganz normalen Mietshaus. Hinter dem allerdings ist eine mehr als 10.000 Quadratmeter große Weide, auf der die Tiere frei herumtollen dürfen.
Kennt man Hunde normalerweise so, dass sie Hühner als leckere Beute wahrnehmen, so ist das hier anders. Hund Rusty hat alle Viere gemütlich von sich gestreckt, Huhn Helga tummelt sich direkt vor seiner Nase, Nanni fläzt sich daneben in der Sonne und Ferdinande sucht gurrend - auch gerne mal mit dem Kopf in einer umherstehenden Handtasche - nach etwas Leckerem zu essen. Eine paradiesische Ruhe.„Fünf Minuten hier ist für mich wie eine Woche Urlaub“, sagt Horst Nachtmann und seine Lebensgefährtin Alexandra Pokorsky nickt zustimmend. Das Federvieh wird natürlich nicht geschlachtet, es sorgt für frische Eier.
Im Schutze ihrer frisch geschorenen Mamis kommen die Kleinen neugierig auf Besucher zu. Die Hand mit den hingestreckten Pellets ignorieren sie, halten ersteinmal eineinhalb Meter Abstand. Die Großen stört es nicht, dass es nicht Horst und Alexandra sind, die ihnen das Futter reichen möchten.
„Auf die Idee, Alpakas zu halten, sind wir durch Zufall gekommen. Ich habe ein solches Tier hier im Dorf gesehen. Wir sind noch am selben Tag zu einer Messe in Krefeld gefahren, das war ganz spontan“, blickt der Tierfreund zurück.
Alpakas sind eine domestizierte Kamelform, die aus den südamerikanischen Anden stammt. Ihre Wolle erinnert an Cashmere: „Die Qualität ist einzigartig“, sagt Nachtmann. „Im Winter war ihr Fell mit Schnee bedeckt. Wenn man aber zwei Zentimeter tiefer fasste, waren die Tiere mollig warm. Die Wolle ist wärmeausgleichend, man kann darin weder schwitzen noch frieren. “ Handschuhe, Schals, Socken, Pullover, Bettdecken oder Kopfkissen aus Alpaka-Wolle verkauft er auf dem Weihnachtsmarkt.
„Alpakas sind sehr genügsame Tiere. Sie brauchen Pellets, Heu und Gras. Es sind sehr neugierige Wesen, die schnell laufen und hoch springen können“, berichtet der Feldhausener. Zum Weglaufen haben die Tiere auf dieser Weide allerdings keinen Anlass. Sie fühlen sich rundum wohl.
Der Nachwuchs Prinz ist inzwischen zwei Monate, Zazu fünf Wochen alt. „Bei der Geburt musste ich nicht helfen. Ihre Mamas haben das ganz alleine geschafft.“ Wie groß die Herde wird, ist noch nicht sicher. Aber kleine Alpakas könnten wieder ins Haus stehen: „Leo war damals noch nicht geschlechtsreif, er ist nicht der aktuelle Papa. Er und Lilly sind ganz verliebt. Da wird es bestimmt demnächst das nächste Baby geben.“
Autor:Bettina Meirose aus Bottrop |
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