Aber bitte mit Sahne: Tim aus Bottrop beim Musical "Ich war noch niemals in New York"
"Bei der ersten Show war ich vorher noch total aufgeregt, ab der dritten machte es einfach nur noch Spaß" erzählt Tim. Der elfjährgie Bottroper spielt beim Musical "Ich war noch niemals in New York"den Florian.
Bis zum 11. Dezember ist das Musical mit 20 Hits von Udo Jürgens im Essener Colosseum Theater zu sehen. "Von Udo Jürgens kannte ich bis dahin nur das Lied "Aber bitte mit Sahne", wusste aber nicht, das es von ihm ist", erzählt Tim, der die 6. Klasse des Heinrich-Heine-Gymnasiums besucht. "Auf die Idee, sich für die Rolle zu bewerben, sind wir durch Tims Blockflötenlehrerin gekommen. Sie unterrichtet auch an der Folkwang-Musikschule in Essen und hat uns den Flyer geschickt", blickt Sonja, Tims Mutter, zurück. "Könnte man ja mal machen", meinte Tim, als er davon hörte und seine Mutter hat sich dann für ihn per Mail beworben. beworben. Nach zwei Castings, bei denen er auch "Mit 66 Jahren" vorsang, musste er eine Woche warten, bis er die Zusage hatte, das freche, aufgeweckte Kind mit ziemlich viel Bühnenpräsenz zu spielen. "Ich wusste vorher nicht, welche Rolle das ist."
Bühnenerfahrung hatte Tim bereits vor seinem ersten Auftritt in Essen: Er spielt Blockflöte, seit er sechs ist und hat bereits zweimal den ersten Preis bei Jugend musiziert geholt. Letztes Jahr hatte er beim Landeswettbewerb in Gelsenkirchen beim Preisträgerkonzert einen größeren Auftritt. "Auch bei „La Piccola Banda“, einem Musical der Bottroper Musikschule, war er im Orchester. "Aber vor so großem Publikum wie in Essen habe ich noch nie gespielt. Vor meinem ersten Auftritt war ich total aufgeregt. Aber wenn man erstmal auf der Bühne steht und seinen ersten Satz gesprochen hat, fällt das alles ab."
Zuhause mit Mama die Texte zu lernen, fand der Elfjährige "nicht so spannend". "Ich bin lieber mit den anderen auf der Bühne." Angst, seinen Text zu vergessen, hat er nicht. "Das ist bislang noch nie passiert - aber wir stehen ja mit Profis auf der Bühne, die können dann bestimmt ganz schnell weiterhelfen, ohne das es dem Publikum auffällt."
Vom Publikum bekommt Tim auf der Bühne nicht so viel mit. "Die Lichter auf der Bühne sind so hell, dass man nur die ersten drei Reihen sehen kann. Aber eigentlich gucke ich nie in die Richtung, das Geschehen ist auf der Bühne." Singen und Texte sind für den Gymnasiasten keine Schwierigkeit, auch sein Lampenfieber ist inzwischen kaum noch vorhanden. "Das einzig schwierige ist es, Choreographie und singen unter einen Hut zu bekommen." Die meisten Lieder von Udo Jürgens findet Tim ziemlich gut, aber Schlagerfan wurde er nicht: "Am liebsten höre ich Mark Forster oder andere deutsche Musik." Bei einem anderen Musical später wieder auf der Bühne zu stehen, kann er sich vorstellen: "Wenn mir das Thema gefällt - warum nicht?" Tim steht mit Musicalstars wie Charlotte Heinke oder Karim Khawatmi auf der Bühne. "Nein, Autogramme habe ich mir nicht geholt - was soll ich mit diesen Unterschriften anfangen?"
Autor:Bettina Meirose aus Bottrop |
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