3. Heidesee Marathon

Weihnachtsstimmung am Heidesee

Die Pandemie nervt immer noch. Die Weihnachtsmärkte sind zum Teil abgesagt und die Einkäufe erledigt man am besten Online. Da kommt kaum Weihnachtsstimmung auf.
Wie gut, dass man noch im Wald laufen darf und das sogar zeitlich unbegrenzt. Bewegung an der frischen Luft stärkt das Imunsystem und die Psyche.
Um das Ganze noch ein wenig aufzupeppen, gibt es dann sogar Gelegenheiten bei denen die Marathonstrecke als Trainingseinheit angeboten wird und man sich mit Gleichgesinnten regelkonform messen kann.
Eine dieser Gelegenheiten war jetzt wieder der Heidesee-Marathon in Bottrop Kirchhellen. Dieser fand nun bereits zum dritten Mal statt und zog 15 Teilnehmer an. Im Dezember ist es wettermäßig immer ein wenig riskant bei einem Marathon zu starten. Oft ist es nass und kalt und es wird erst spät hell und früh dunkel. Nun es gibt kein schlechtes Wetter nur falsche Kleidung und die Helligkeit reicht für einen Marathonlauf allemal.

Start zwischen 8 und 10 Uhr

Der Start war zwischen 8 und 10 Uhr möglich. Die vermessene Runde betrug 7,06 km und musste 6mal gelaufen werden. Eine Startgebühr gibt es hier nicht.
Vom kleinen Parkplatz in der Nähe des Heidesees ging es in den Kirchhellener Wald. Nach 1,6 Kilometer kam man an zwei geschmückten Weihnachtsbäumen vorbei. Diese werden seit Jahren am 1. Advent von einer Wandergruppe festlich geschmückt und wer möchte kann hier seine Weihnachtswünsche schriftlich hinterlegen. Mit einer langen Geraden ging es dann Richtung Heidesee welchen man bei Kilometer 4 erreichte. Jetzt im Dezember gab es immer wieder einen schönen Blick auf den See, da nun das Laub von den Bäumen gefallen ist. Der See wurde zur Hälfte umrundet, bevor es dann über eine Holzbrücke wieder Richtung Parkplatz ging.
Ich starte heute um 8 Uhr, da es erst dann richtig hell wird. Mit minus 3 Grad ist es noch ungemütlich kalt. Im Wald ist es nebelig und trüb.
Peer und Claudia sind bereits auf der Strecke genau wie Karl welcher heute doch tatsächlich 50 km laufen will. Schon bald kommen auch Christian, Jenny sowie Olaf und Cordula. Olaf will heute auch 50 km laufen und hat sich zur Verstärkung seine Frau Cordula für die erste Runde mitgebracht. Aus dem Wald taucht schon Karl mit einer Stirnlampe auf. Er hat bereits 21 km geschafft.
Ich laufe mit Christian zusammen los. Wir genießen die Ruhe, denn um diese Zeit sind kaum Spaziergänger unterwegs. Ich kenne die Strecke bestens, da sie zu meinen beliebten Trainingsrunden gehört. Wenn man die Runde nur einmal läuft, bemerkt man die Steigungen kaum, aber in 6 Runden summiert es sich dann doch auf fast 300 Höhenmeter. Bald trennen sich unsere Wege, da Christian doch schneller laufen kann.

Festlich geschmückte Tannenbäume

Dann komme ich an den festlich geschmückten Tannenbäumen vorbei. Eine schöne Sitte diese alljährlich zu schmücken. Eine Wandergruppe hat sich dies zur Aufgabe gemacht und lockt so immer wieder auch junge Familien in den Wald.
An der Schutzhütte bei Kilometer 3 hat man nochmals einen großen Zweig weihnachtlich geschmückt. Dann sehe ich schon den Heidesee. Der 34 Hektar große See ist jetzt durch das fehlende Laub noch besser zu sehen. Er ist die Heimat zahlreicher Wasservögel. Gerade startet wieder eine Gänseschar mit lautem Geschrei. Bald habe ich wieder den Parkplatz erreicht und stärke mich mit einem Schluck warmen Tee. Für die Verpflegung ist jeder Teilnehmer selbst verantwortlich. Da diese aus dem Kofferraum in jeder Runde zur Verfügung steht ist dies auch kein Problem.
An den Autos kann ich erkennen, dass nun auch Manuela und Carsten vor Ort sind. Die Beiden sind heute zum ersten Mal hier dabei. Ich habe sie schon beim Ruhrufer- Marathon kennengelernt. Auf der Strecke ist es immer noch ruhig und ich laufe im Wohlfühltempo in die zweite Runde.
Bald werde ich von Christian überholt. Ja, die Jugend ist flott unterwegs.
In der dritten Runde laufe ich die Strecke mal entgegengesetzt, so kann ich alle Teilnehmer sehen und begrüßen. Mein Sohn Dennis ist auch heute hier am Start, für ihn ist es auch schon der vierte Marathon. Er wird heute Platz 2 belegen.
Claudia und Peer sind bisher immer dabei und laufen im lockeren Gleichschritt. Das diese beiden Vielläufer jetzt bereits zum dritten Mal hier mitlaufen zeigt mir, dass mein Konzept wohl doch stimmig ist. Claudia veranstaltet doch selbst den Süchtelner-Höhen-Marathon und das bereits über 200mal. Da muss ich auch mal wieder mitlaufen.
Besonders freue ich mich auch Michael Scheele begrüßen zu können. Fast ein halbes Jahr musste er verletzungsbedingt pausieren. Nun geht es wieder aufwärts und er kann heute schon vorsichtig mitwalken. Zum Schluss reicht es schon wieder für die halbe Distanz.
Am 31.12. bietet er mit dem 7. Essener Rhein-Herne-Kanal Marathon die letzte Gelegenheit zum Marathonlauf im Jahr 2021. Ausschreibung und Anmeldung unter:
http://www.tusem-leichtathletik.de/index.php/2-rhk-marathon/ausschreibung.html
Christian Meithner ist heute auch wieder dabei. Trotz seiner Jugend ist er bereits ein begeisterter Vielläufer und träumt von einer Teilnahme an der Tortour de Ruhr im nächsten Jahr. Er hat zwei Äpfel mitgebracht und wird diese an den Weihnachtsbäumen platzieren. Dann haben auch die Tiere ein frohes Weihnachtsfest.

Sollzeit 7 Stunden

Jenny startet für den SC Freiburg kommt aber aus Münster. Ihre Schwester wohnt in Freiburg und sie ist eine Anhängerin des SC Freiburg. Die haben im Moment auch einen guten Lauf.
Am Parkplatz kann ich nun meine liebe Inge mit unserer Freundin Christiane begrüßen. Trotz der ungemütlichen Temperatur lassen sie es sich nicht nehmen die Teilnehmer anzufeuern und ihnen warmen Tee anzubieten. Ein Foto gibt es dann noch obendrein. So laufen wir dann gut gelaunt in die nächsten Runden. Die Sollzeit liegt hier bei 7 Stunden. Da kann man stressfrei den Lauf und die Landschaft genießen.
Für mich wird es von Runde zu Runde schwerer, und in der letzten Runde muss ich richtig kämpfen. Die Nässe und Kälte fordern doch ihren Tribut. Doch dann komme ich auch endlich ins Ziel und erhalte von Inge – wie alle anderen Teilnehmer -eine schöne Medaille und einen kleinen Schokonikolaus. Die Medaille zeigt die geschmückten Weihnachtsbäume und ist der verdiente Lohn für unsere Anstrengung.
Nachdem alle Teilnehmer ihre Laufzeit mit einem Foto der Laufuhr übersandt haben, erhalten sie die Leistung mit einer Urkunde per E-Mail bestätigt.
Schnellster war heute Christian Mai vom SV Haldern in 4:07:25 und bei den Frauen siegte Jenny Engler vom SC Freiburg in 4:45:49.
In der 50 km Wertung hat Karl Roch vom LC Duisburg mit 6:07:59 die Nase vorn.
Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Hoffentlich werden wir 2022 die Pandemie in den Griff bekommen und dann uns auch wieder bei großen Cityläufen treffen können.