Tag der Talente in Bottrop

Beim "Tag der Talente" und der Veranstaltung "Grundschulen treffen Sportvereine" hatten Drittklässer aus allen Bottroper Grund- und Förderschulen die Möglichkeit, verschiedene Sportarten und Sportvereine kennenzulernen.

Rund 20 Kinder knien sich paarweise im Judoraum der Dieter Renz Sporthalle gegenüber. Als sie ein „Hatschi“ vernehmen, beginnen sie miteinander zu kämpfen. Mitten drin stehen die beiden Trainer des Judoclub 66 Bottrop, Frank Urban und Sven Helbing. Beide können sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Wie heißt nochmal das Startkommando beim Judo?“, möchte Sven Helbing von den kleinen Kämpfern wissen. "Richtig, Hajime, nicht Hatschi.“

Ebenfalls „Hajime“, oder besser gesagt „Auf geht‘s, ausprobieren und kennenlernen“, hieß es zuletzt für zahlreiche Bottroper Grundschüler auf dem Sportgelände rund um das Jahnstadion, wo das Projektteam Sportif in Kooperation mit dem Bottroper Sportbund den „Tag der Talente“ und die Veranstaltung „Grundschulen treffen Sportvereine“ durchführte.

Ganze Perspektive des Sports eröffnen

Leichathletik, Turnen, Judo, Fußball, Tennis, Handball, Volleyball, Schwimmen, Tischtennis und Badminton - neun Sportarten, die es galt in einem Stationsbetrieb zu testen, standen für die Drittklässer auf dem Programm. „Wir wollen mit dieser Vielfalt an Sportarten, die sowohl den Pflichtbereich abdecken als auch Lokalkolorit besitzen, den Schülern die ganze Perspektive des Sports eröffnen“, erklärt Peter Schmidt vom Projektteam Sportif, das für sportmotorische und individuelle Förderung steht.

Für den Veranstaltungstag wurden im vergangenen März etwa 1000 Zweitklässer mit Hilfe eine entsprechenden Tests sportmotorisch untersucht. Die über 150 Testbesten wurden schließlich zum „Tag der Talente“ eingeladen, die übrigen Primarschüler hatten die Möglichkeit an der Maßnahme „Grundschulen treffen Sportvereine“ teilzunehmen. Durch die beiden Veranstaltungen sollen die Schüler und Lehrkräfte Sportarten und -vereine samt Übungsleiter kennenlernen. Letztere haben ihrerseits die Chance junge Talente zu sichten. „Das Ganze ist eine Art Kontaktbörse“, berichtet Michael Schön vom Projektteam Sportif, „es soll die Zusammenarbeit von Schule und Verein unterstützen.“

Brücken zwischen Schulen und Sportvereinen schlagen

Denn klar ist, Kinder bewegen sich aufgrund wandelnder Infrastrukturen und verändertem Freizeitverhalten heutzutage weniger als früher. Durch den offenen Ganztag haben sie bereits nachmittags Sport gehabt, wenn sie aus der Schule kommen. In den Sportvereinen schwinden die Mitgliederzahlen - gerade im Nachwuchsbereich. „Das ist eine Entwicklung, die man nicht aufhalten kann, allerdings kann man dagegen steuern“, bekräftigen Peter Schmidt und Michael Schön, „die Zusammenarbeit von Schule und Verein ist diesbezüglich ein Muss.“

Der „Tag der Talente“ soll Brücken schlagen, die Kinder zum Sport, idealerweise zum Sportverein hin orientieren. „Das Schnuppern muss in der Schule, zum Beispiel in der AG stattfinden, alles weitere liegt bei den Vereinen“, weiß Michael Schön und fügt hinzu, "wenn im Anschluss auch nur ein paar Schüler darüber nachdenken im Verein ein Probetraining zu machen, ist das schon ein Erfolg für uns." Und dass die Motivation zur sportlichen Betätigung bei den Kids durchaus vorhanden ist, zeigte gerade die Teilnehmerzahl. „Von 156 eingeladenen Talenten waren alle da. Das ist unglaublich“, freut sich Peter Schmidt.