Städtisches Judoschulprojekt Astrid-Lindgren-Schule vor Projektabschluss
Acht Schulklassen im Judounterricht
Die Schülerinnen der Astrid-Lindgren-Grundschule knien am Rand der Tatami. Es herrscht absolute Stille, die Kinder konzentrieren sich und schließen die Augen. Dann erfolgt das Kommando von Judotrainer Sven Helbing: „Re“! Mit einer Verbeugung, die einem Versprechen auf den höflichen und hilfsbereiten Umgang untereinander gleichkommt wird die Judostunde eröffnet. Eine kurze Ansprache über die Unterrichtsinhalte und ein kurzes Feedback, um Erlerntes in Erinnerung zu rufen und schon verteilen sich die Kinder mit einem Partner auf der Wettkampffläche und beginnen lachend, die gelernten Judotechniken zu wiederholen. Hier hält ein Kind seinen Partner im Haltegriff, dieser versucht sich mit einem freudigen Quietschen zu befreien. Dort wirft eine Schülerin einen O-soto-otoshi, die Partnerin fällt in hohem Bogen auf die Tatami, schlägt dabei technisch perfekt mit dem ausgestreckten Arm auf die Matte. „Super Falltechnik!“, lobt Trainer Helbing.
Im Anschluss wird für die Abschlussfeier zum Projektabschluss geübt. Es steht der Mannschaftskampf auf dem Programm.
Wichtig sind hier vor allem die letzten beiden zu erlernenden Judowerte, Mut und Freundschaft. Denn einfach „nur“ gewinnen reicht beim Judo nicht. Aufeinander Acht geben und Respekt zeigen, dass ist wichtig. Welche Kommandos gibt ein Kampfrichter, welche Wertungspunkte kann ich erzielen, wie kann ich den Kampf gewinnen? Hier werden nun alle Fragen geklärt. Alle Kinder wissen, was auf sie zukommt.
Große ELE-Abschlussveranstaltung in der Dieter Renz Sporthalle
Denn nächste Woche ist es dann soweit! Alle Judokinder können ihren Eltern, Verwandten, Freunden und Lehrern endlich zeigen, was sie in den letzten 12 Wochen alles gelernt haben. Die große ELE-Abschlussveranstaltung des SPORTIF-Judoprojektes steht auf dem Plan. Acht Klassen feiern das Ende der Judowochen an der Astrid-Lindgren-Schule. Dafür müssen die freiwilligen Helfer des Partnervereins JC 66 Bottrop sogar an zwei Tagen ein echtes Judoturnier organisieren. „Es sind wieder so viele Kinder ins Projekt gestartet, dass wir das Event auf zwei Tage verteilen müssen. Knapp 200 Kinder, ihre Eltern und Freunde können wir nicht an einem Tag schaffen. Es hat sich also bewährt, die Klassen an zwei Tagen einzuladen.“, erläutert Projektinitiator Volker Tapper, der sich ebenfalls stolz über die Unterstützung der Universität Duisburg/Essen freut: „Diese Uni unterstützt uns erstmalig in Fragen der Sprachförderung und hilft uns, uns auch in diesem Bereich zu optimieren. Sogar eine Bachelorarbeit über dieses Thema ist momentan in Arbeit. Das ist bereits die zweite wissenschaftliche Arbeit, die Bezug auf unser Förderprojekt nimmt.“ Damit erfreut sich das „Bottroper Modell“, wie das Förderprojekt auch genannt wird einer wissenschaftlichen Evaluation, die gewährleistet, dass die Kinder eine professionelle schulische Ausbildung im Bereich „Ringen, Raufen, Zweikampf“ inklusive Transfereffekte in anderen Erziehungsbereiche, wie zum Beispiel Sprachförderung und Wertevermittlung erhalten können. Interessenten sind herzlich bei der ELE-Abschlussveranstaltung am Donnerstag, 17.03. und Freitag, 18.03. jeweils ab 16.00 Uhr im Judodojo der Dieter Renz Sporthalle zum Zuschauen eingeladen.
Fotos: -Traditionelle Begrüßungszeremonie 1
-Übungsform für die Falltechnik 2
Informationen zu Projektinhalten sind unter: www.judokinderwelt.de zu finden.
Weitere Informationen zum Partnerverein JC 66 Bottrop findet man jederzeit unter: www.jc66.de
Autor:Jürgen Ehlert aus Bottrop |
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