Schach-Mannschaftskampf
Schachfreunde Kirchhellen - Schwarze Dame Osterfeld

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Knapp verloren ist auch verloren...

SF Kirchhellen - SD Osterfeld I 4,5:3,5

Von Reinhard Gebauer

Bei der gestrigen Begegnung in der Verbandsbezirksliga ging es für den SC Schwarze Dame Osterfeld im Prinzip nur noch um die Ehre, für die Schachfreunde Kirchhellen dagegen um den Wiederaufstieg in die Verbandsklasse.

Da die Osterfelder an diesem Tag nur sieben Spieler aufbieten konnten, fuhren sie mit gemischten Gefühlen zum favorisierten Tabellenzweiten nach Kirchhellen.

Doch überraschenderweise entwickelte sich ein durchaus spannender Wettkampf, der auch mit einem Mannschaftsremis hätte enden können.

Die erste Überraschung: Bernd Laudage (DWZ 1999) konnte diesmal an Brett 1 nicht remis spielen, weil sein Gegner (Horst Sinnwell) nicht antrat. Damit war die kampflose Niederlage der Osterfelder an Brett 6 ausgeglichen.

Horst Sinnwell (DWZ 2041) wurde am Spieltag plötzlich beruflich nach Pforzheim beordert und musste umgehend „seine Koffer“ packen.

Anmerkung: Bernd Laudage und Horst Sinnwell spielten in den 1980er Jahren gemeinsam beim SK Turm Osterfeld 1921, später bei der DJK Wacker Bergeborbeck und noch später beim SC Schwarze Dame Osterfeld erfolgreich in einer Mannschaft.

Um 15.30 Uhr, nach 1 ½ Stunden Spielzeit, gingen die Kirchhellener in Führung. Anton Bagaric (DWZ 1531) hatte an Brett 7 gegen Peter Küper (DWZ 1817) in der Eröffnung einen Läufer verloren und auch am Ende das Nachsehen.

50 Minuten später glich Bruno Fiori (DWZ 1920) an Brett 2 gegen Marco Belitz (DWZ 1772) zum 2 zu 2 aus. Nach einer beiderseits gekonnt gespielten Sizilianischen Eröffnung wurde entgegengesetzt rochiert und sofort die Königsstellung des anderen attackiert. Die häusliche Computer-Analyse ergab zwar alternative Abwehr- und Angriffsmöglichkeiten für beide Spieler, doch letztendlich siegte Fiori bei dem spannenden Wettlauf der Figuren mit einer glänzenden Abschlusskombination.

Weitere 10 Minuten später gingen die Osterfelder sogar mit 3 zu 2 Punkten in Führung. Oliver Heisterkamp (DWZ 1910) hatte an Brett 3 Thomas Hoffterheide (DWZ 1948) überspielt.

Punkt 17 Uhr erhöhte Gerd Thiel (DWZ 1358) an Brett 8 durch sein Remis gegen Hartmut Waegemann (DWZ 1663) auf eine 3 ½ zu 2 ½ Punkte-Führung. Das war mehr als ein Achtungserfolg für Gerd Thiel (71). Eine Sensation schien zum Greifen nahe.

Doch die „Steilvorlage“ der Spitzenbretter und des Ersatzmannes konnte der „Mittelblock“, Reinhard Gebauer (DWZ 1778) an Brett 4 gegen Martin Borgs (DWZ 1939) und Arnold Bensch (DWZ 1781) an Brett 5 gegen Werner Schüppel (DWZ 1909) leider nicht nutzen.

Reinhard Gebauer hatte mit den schwarzen Steinen das Englund-Gambit gewählt. Sein Gegner nahm das Gambit an, gab den Bauern jedoch sofort zurück und spielte auf schnelle Figurenentwicklung. Im 8. Zug versäumte Gebauer es, den Abtausch der Damen zu erzwingen; daher litt sein Spiel unter der mehrmaligen Suche seiner Dame nach einem sicheren Feld.

Nach dem Abtausch der Türme und der gegnerischen Springer hielt Weiß ein aktives Läuferpaar, eine aktive Dame und eine Bauernmehrheit auf dem Königsflügel. Die schwarze Bauernmehrheit auf dem Damenflügel war blockiert. Ein echtes Gegenspiel für Schwarz war schwer zu finden. Im 25. Zug ging Gebauer zudem durch eine Fehlberechnung der Bauer auf dem Feld h7 verloren.

Dem Abtausch der Damen und des Springer gegen einen Läufer folgte ein Endspiel zweier ungleichfarbiger Läufer und einer weiße Bauernmehrheit von 4 gegen 2 auf dem Königsflügel, die zu zwei verbundenen Freibauern wurden, welche vom schwarzen König aufgehalten werden mussten. Derweil spazierte der weiße König zu den schwarzen Bauern auf dem anderen Flügel und schnappte sich den hintersten.

Dennoch hätte das komplizierte Läuferendspiel remis gehalten werden können. Doch nach 3 ½ Stunden Spielzeit versagten bei Gebauer die Rechenkünste und der Gegner erarbeitete sich einen uneinholbaren Freibauern zum Sieg.

Arnold Bensch bemühte sich sogar 5 ¼ Stunden, seine Partie remis zu halten. Doch, obwohl beide Könige nur wenig Deckung hatten, ließ sein Gegner sich im Endspiel (Dame, Turm und Läufer gegen Dame, Turm und Springer) die Initiative nicht mehr nehmen und machte mit seinem Mehr- und Freibauern im Zentrum „das Rennen“.

Aus der vom Sterkrader Ligakonkurrenten erwünschten „Schützenhilfe“ wurde nichts.

Für die Mannschaft Schwarze Dame Osterfeld I geht es am 8. Mai mit dem Auswärtsspielspiel beim SV Horst 31 III in Gelsenkirchen weiter.

Autor:

Reinhard Gebauer aus Oberhausen

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