RWE Volleys: David Kampa im Interview
David Kampa, Kapitän der RWE Volleys, spricht im Stadtspiegel-Interview über einen besonnenen Trainer, den fehlenden Vollstrecker und ein Publikum das Hoffnung macht.
David Kampa, wie ist die Stimmung momentan im Team?
Unverändert gut, auch wenn wir natürlich zuletzt immer klar verloren haben. Wir hatten uns vor den jeweiligen Spielen vom Kopf her auf mögliche Niederlagen vorbereitet. Vom Papier her sind wir in jedem Spiel krasser Außenseiter, da wir die personellen Abgänge nicht kompensieren können. Sportlich gesehen werden wir die Klasse nicht halten können, da lege ich mich fest. Jedoch hoffen wir in jeder Partie auf einen Satzgewinn. Und wenn drei, vier unserer Spieler einen goldenen Tag haben, dann können wir das auch schaffen. Wir spielen um Spaß zu haben und wollen uns gut präsentieren. Auch insbesondere für die Auswechselspieler ist diese Situation förderlich, weil sie aufgrund der besonderen Umstände nun zum Zuge kommen.
In den letzten Spielen wart ihr mehrmals nah an einem Satzgewinn dran. Woran hapert es noch?
Was uns fehlt ist ein Vollstrecker, der in bestimmten Situationen dann auch den wichtigen Punkt macht. Zudem sind wir im Block nicht besonders. In unseren Aufschlägen liegt ein gewisses Risiko, weil wir versuchen, den Gegner damit nach hinten zu drängen. Allerdings ist es gut möglich, dass in den letzten Spielen zu viele Aufschlagfehler dabei waren. Mir selbst fehlt da zum Beispiel etwas die Routine, da ich vorher Libero gespielt habe (Anmerkung d. Red.: ein Libero darf nicht aufschlagen).
Wie beurteilst Du die Zusammenarbeit mit Trainer Igor Prielozny?
Er macht es gut. Er ist ganz ruhig und besonnen und weiß, dass es in unserer Situation keinen Sinn macht, am Spielfeldrand zu stehen und auszurasten. Stattdessen wirkt er motivierend und unterstützend auf uns ein und gibt uns Spielern vor allem Selbstvertrauen.
Seit dem Weggang deines Bruders Lukas bist Du Kapitän der Mannschaft. Hat sich dadurch etwas für Dich verändert?
Ja, vorher war ich Libero, jetzt bin ich Außenangreifer (lacht). Im Ernst, ich habe vorher auch schon auf dem Feld viel geredet und meine Mannschaftskollegen motiviert. Ich bin mit Abstand der älteste Spieler. Da gebe ich den Jüngeren natürlich auch gerne Tipps und helfe ihnen. Denn gerade für sie ist es eine große Chance in der ersten Liga Erfahrungen zu sammeln. Unser Zuspieler Benjamin Bell entwickelt sich gut, ebenso Moritz Müller und Lennart Bevers. Sie trainieren viel und bekommen so große Sicherheit. Und da kommt ihnen mit Sicherheit auch unsere Situation zugute. Sie können druckfrei Spielpraxis sammeln.
Am kommenden Sonntag trefft ihr im Heimspiel auf den Tabellenachten, CV Mitteldeutschland. Was ist euer Ziel?
Wir wollen auf jeden Fall einen Satz gewinnen, dann sehen wir weiter. Mitteldeutschland hat eine gute und erfahrene Mannschaft. Im Gegensatz zu uns stehen sie allerdings unter Druck. Sie müssen siegen. Mit unseren Zuschauern im Rücken werden wir uns anstrengen. Denn gerade sie sind immer noch für uns da und unterstützen uns super. Das macht Hoffnung!
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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