Rückblick: Hamburger Sport-Verein e.V. - Ballspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund
Was für ein Spiel
- das nenn' ich Fussball. Die sonst so heimschwachen Hamburger, die seit mehr als 5 Monaten nicht mehr zu Hause gewonnen haben, mussten gegen den Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund antreten. In einem nervenzereißenden Spiel konnten sich die Könige des Nordens durchsetzen.
Blitzstart der Hamburger
Blitzschnell ging es aus Hamburger Sicht Richtung Roman Weidenfeller, der den Kasten auf Seiten Dortmunds sauber halten sollte. Links außen setze sich van der Vaart durch, flankte auf den Südkoreaner Heung Min Son, der ganz kühl blieb und den Ball zum 1:0 ins Tor köpfte.
Nachdem der HSV in Führung gegangen war, suchten die Schwarzgelben schnell nach einer passenden Antwort - doch sie blieb aus. Nach einigen guten Paraden von Torwartriese René Adler folgte dann der Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Günter Perl.
Halbzeit tat Dortmund gut
Dank (Motivations-)Trainer Jürgen Klopp hatten die Borussen anfangs der zweiten Hälfte wieder Lust. Es war kein trostloser Spaß-Kick mehr, viel mehr schien es so, dass Klopp und seine Mannschaft motiviert waren wie im Pokalfinale im Mai. Schnell rollte der Ball nach vorne, schnell stand es 1:1 durch Perisic, schnell war wieder alles offen.
Doch eine klasse Reaktion der Hamburger; wie zu Beginn der Partie machten die Hamburger plötzlich wieder Druck. Nach einem Pass von Heilsbringer Rafael van der Vaart auf Neu-Hamburger Artjoms Rudnevs schickt dieser seinen Mitspieler Ivo Ilicevic aus abseitsverdächtiger Position steil Richtung BVB-Tor. Auch Ilicevic bleibt kalt und verwandelt ohne mit der Wimper zu zucken. Ein ganz cooles Tor, wie auch der typische Jubel des Kroaten zeigt. Haltbar für Weidenfeller war der Ball allerdings.
Nur knapp 4 Minuten später ist es erneut der "Toreaner" Heung Min Son, der den Ball nach einem Fehlpass der Borussen im Mittelfeld abfängt und völlig unbedrängt aus 20 Metern abschließen kann. Dieses Ding mit seinem schwachen Linken könnte ein Kandidat für das "Tor des Monats" werden.
Erneuter Anschlusstreffer
Nach dem 3:1 der Hamburger war es Ivan Perisic, der den Dortmundern den Anschlusstreffer schenkte. Und sie damit nach genau 58 Sekunden wieder ins Spiel brachte. Doch BVB-Trainer Jürgen Klopp wollte gewinnen - er wechselte Reus und Kehl aus. Dafür kamen dann der Ex-Stuttgarter Julian Schieber und Topspieler Jacub "Kuba" Blaszczykowski.
Auch Thorsten Fink wechselte aus. Für den Torschützen mit der Nummer 11, Ivo Ilicevic, kam Ex-Fortune Maximilian Beister auf den Platz. Mit der Einwechselung sorgte auch Fink für den Hamburger Sieg. Nach einer Ecke und einem Super-Subotic-Kopfball klärte der eingewechselte Beister auf der Linie.
Schlusspfiff lässt das Stadion feiern
Nach einigen Großchancen, die Adler allesamt parrierte, gaben die Borussen auf. Nach drei Minuten Nachspielzeit beendete Günter Perl die Partie und sorgte damit für Jubel im Stadion. Synchron mit dem Abpfiff sprintete HSV-Leader Rafael van der Vaart zum Hamburger Tor um René Adler zu danken.
Die Fans
Die Fans auf beiden Seiten waren zahlreich erschienen. Das Stadion war mit 57.000 Zuschauern rappelvoll. Doch das blieb nicht lange so. Schon in Halbzeit Nummer Eins sperrten sich einige Dortmund-Anhänger selbst aus. Sie verließen das Stadion um zu protestieren. Der Protest richtete sich dabei gegen die Ticketpreise - in Hamburg kostet ein Stehplatz bereits 19 Euro. Der Protest drückte sich auch auf Seiten der HSV-Anhänger durch Banner, Plakate und DFB-Schmähgesänge aus.
Fazit
Wieder daneben getippt, aber trotzdem überglücklich.
Ich sitze hier im HSV-Trikot an meinem Arbeitsplatz und kann mir bei dem Gedanken an den Sieg am Samstag das Lächeln nicht verkneifen.
Super Spiel von beiden Mannschaften. Am Ende heißt der glückliche Sieger Hamburg. Nun stehen "wir" auf dem 15. Tabellenplatz - vor den Abstiegsplätzen.
Autor:Nolin Wischermann aus Essen-Borbeck |
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