Piratinnen sichern sich vorzeitig Edelmetall bei Deutscher Meisterschaft

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Am Samstag, 16. September fand in Bottrop für die Piratinnen des JC66 Bottrop der letzte Kampftag der Hauptrunde in der Judo-Bundesliga Nord statt. Diese Begegnung sollte eine Frage beantworten: Schaffen es die Piratinnen zum ersten Mal eine Medaille auf der Deutschen Meisterschaft zu gewinnen?
Die Ausgangssituation: Der JC66 Bottrop war vor dem letzten Kampftag der Hauptrunde der Tabellenführer der Gruppe Nord, punktgleich mit Mönchengladbach, aber mit einer besseren Unterbewertung. Dahinter lauerte Wit-ten, dessen Team rein mathematisch noch eine Chance auf die Tabellenführung hatte. Der JC66 Bottrop durfte mit dem Brander TV aus Aachen einen Aufsteiger der zweiten Liga empfangen, während es der Tabellenzweite Mönchengladbach mit dem Tabellendritten Witten zu tun hatte.

Für das Team aus Bottrop bedeutete ein klarer Sieg:
- Die Bronzemedaille (Minimum) auf der Deutschen Meisterschaft
- Die Qualifikation zum European Club Cup
- Die Ausrichtung der Finalrunde der Bundesliga am 7. Oktober 2017
- Ein historischer Moment für den Verein
- Ein historischer Moment für die Stadt, denn noch nie hat eine Mannschaft in einer olympischen Disziplin eine Medaille auf einer Deutschen Meisterschaft geholt.

„Es stand also vieles auf dem Spiel, doch der Druck war im Team nicht größer als vor anderen Kampftagen“, erzählt der Trainer Wolfgang Amoussou. „Siegen ist immer schwer. Wenn der Gegner stark ist, aber auch wenn der Gegner weniger stark ist. Wir dürfen zu keiner Zeit Punkte liegen lassen, da es am Ende der Saison immer knapp werden kann. Da können wir auch während der Saison nicht mit einem knappen Sieg zufrieden sein. So haben wir letzte Saison die Medaille wegen einer einzigen und umstrittenen Passivitätsstrafe verpasst.“

Vor dem Kampftag waren die Bottroper fest davon ausgegangen, dass Mönchengladbach Witten besiegt, denn die Gladbacher saßen in Bottrops Windschatten. Außerdem war Witten wegen der parallellaufenden U21-Europameisterschaft sehr geschwächt. Guido Materzok, der Teammanager äußerte sich dazu: „Niemand hätte gedacht, dass Witten gewinnt. Wir haben sogar dafür „gebetet“, dass Witten dem Team aus Mönchengladbach genügend Punkte wegnimmt, damit wir nicht unbedingt zweistellig gewinnen müssen. Wir waren wegen der U21-Europameisterschaft nämlich auch sehr geschwächt: Gleich vier Kämpferinnen betraf es in unserem Team. Dazu war Lea Püschel (eine absolute Leistungsträgerin) verletzt und Tessie Savelkouls (WM-Fünfte bei den Frauen vor zwei Wochen) fehlte nach der WM-Teilnahme.“
Alle Piratinnen waren am Samstag wie immer hochmotiviert. Sie wollten nicht nur den Sieg, sondern auch ein klares Statement liefern. Es gab keine Zweifel an ihrer Siegeseinstellung: Die erste Runde verlief blitzschnell. Allein Saskia Wüst gab einen Punkt an die Gastgeber ab. 6:1 stand es zur Halbzeit und der Gesamtsieg war in Sicht.
In der Pause gab es den Halbzeitstand aus Mönchengladbach: 5:2. Doch für wen? Das blieb bis zum Endstand ungewiss und somit kämpften die Piratinnen weiter um jeden Punkt.
Mit Hannah Karrasch, Rike Ruhwinkel und Miriam Beitans traten drei neue Piratinnen in das Stammteam ein. Sie gewannen alle drei grandios ihre Kämpfe. Rike Ruhwinkel holte den Siegespunkt für das Team und etwas später durfte Captain Julia Rotthoff mit ihrem Sieg den Sack schließen: 13-1! Medaille sicher! Geschichte geschrieben!
Präsident Detlef Kaziur kommentierte: „Wir haben so lange auf diesen Moment gewartet!… Vor ein paar Jahren haben wir es eher der Männermannschaft zugetraut. Jetzt schaffen es die Frauen… Für den Verein ist es fantas-tisch! Wir sind richtig heiß auf die Finalrunde und auf die Zukunft. So viel Energie strahlt sich auf alle aus und wir werden noch viele schöne Momente erleben.“

Die Finalrunde findet am 7. Oktober in Bottrop statt. Dazu messen sich die sechs besten Teams aus Deutsch-land. Der JC66 Bottrop steht direkt im Halbfinale und hat damit mindestens die Bronzemedaille sicher.

Weitere Informationen zu Verein, den Ligen und dem Training finden Sie jederzeit unter www.jc66.de.

Autor:

Jürgen Ehlert aus Bottrop

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