Seniorenmannschaft des VfM Bottrop wird deutscher Vizemeister
Minigolf: Sigrid Eilert kann ihren Titel in Hannover verteidigen

Sigrid Eilert jubelt. Archivfoto: Kai Hövel

Vom 26.-28. August fanden in der niedersächsichen Hauptstadt die mittlerweile 65. deutschen Meisterschaften im Minigolf statt. Trotz des, freundlich ausgedrückt, unbeständigen Wetters schafften es die Ausrichter und das Schiedsgericht, 9 von maximal 10 Runden über die Bühne zu bringen – lediglich die Finalrunde, in der die jeweils drei besten jeder Kategorie unter den Augen sämtlicher Teilnehmer ein letztes Mal ihr Können beweisen müssen, fiel dem Hannoveraner Starkregen zum Opfer. Das Sportveranstaltungen durch Wetterkapriolen zur Farce verkommen können, war am Sonntag wieder sehr schön bei der Formel 1 zu bewundern. Insofern gebührt den Veranstaltern und dem Schiedsgericht um Hans-Jürgen Lichterfeld (Bergisch Gladbach) ein Sonderlob, den Wettkampf allen Widrigkeiten zum Trotz so gut über die Bühne gebracht zu haben.

Die Bilanz des VfM Bottrop fällt dabei gemischt aus. Zwar gelangen insgesamt 7 Platzierungen unter den besten 10, aber für einen Platz aufs Treppchen reichte es dabei „nur“ für Sigrid Eilert, die bei den Seniorinnen II einen Start-Ziel-Sieg errang und somit letztendlich mit einer Gesamtschlagzahl von 303 (33,667 im Schnitt) mit 11Schlägen Vorsprung ihren Titel verteidigen konnte. Diesen Vorsprung hatte sie bereits nach dem ersten Wettkampftag nach drei Runden, so dass sie bereits frühzeitig kein Risiko mehr eingehen musste und sich souverän durchsetzen konnte.

Bei den Seniorinnen I verpasste Elvira Hellmich als 4. knapp das Treppchen. Dabei spielte sie sehr konstant, aber leider auch mit zu wenig Assen. Lediglich 43mal rollte der Ball mit dem ersten Schlag ins Loch – Tiefstwert in ihrer Kategorie. Die drittplatzierte Jenifer Warnecke aus Wolfsburg im Vergleich schaffte dies 51mal - letztendlich entscheidend für das Treppchen, 4Schläge vor Elvira Hellmich. Die souveräne Siegerin Nicole Warnecke (ebenfalls Wolfsburg) hatte am Ende zwar nur einen einzigen Fehler weniger als Elvira Hellmich, aber eben 76(!) Asse und somit im Schnitt 8,5 pro Runde.

Lehrgeld musste bei den Senioren I Andreas Lammers bezahlen. Die Unerfahrenheit auf so großen Turnieren war ihm sichtlich anzumerken und die 44 in der fünften Runde würde er sicherlich gerne aus dem Gedächtnis streichen. Damit war es unmöglich, den Cut zu schaffen um am Finaltag nochmal den Schläger auspacken zu dürfen. Immerhin gelang ihm eine versöhnliche 30 zum Abschluß. Eine 213 über 6Runden (Schnitt: 35,5) bedeuteten am Ende Rang 24. Die rote Laterne allerdings ging nach Oberhausen an Oliver Schuster, der nicht nur das Turnier nicht beendete, sondern auch im Rundenschnitt mit 38,382 klar schlechter war. Ein zusätzliches Kuriosum ist der Strafschlag, den sich Schuster bereits im ersten offiziellen Training wegen unsportlichen Verhaltens einhandelte. Es sollte die einzige Sanktionierung eines Spielers im gesamten Wettkampf bleiben.

Positive Überraschung in dieser Kategorie war Bernd Weber, der mit einer 271 (Schnitt: 30,111) am Ende den fünften Platz belegte und somit auch in Sichtweite des Treppchens kam.Am Ende fehlten 4Schläge zur Bronzemedaille, die nach Berlin an Steffen Hentschel ging. Ebenfalls aus der Hauptstadt kommt der neue deutsche Meister Andreas Kiefer, der die Farben des Tempelhofer Minigolfvereins trägt (255, Schnitt 28,333) knapp dahinter mit 258 Oliver Isenbiel aus Bensheim-Auerbach auf Platz 2.

Für Klaus Jarosch (273, Schnitt 30,333) reichte es nach einem verhaltenem Start am Ende für Rang 7. Nachdem er sich im Lauf des Turniers immer weiter an die Spitzenplätze herankämpfen konnte, kostete ihn eine Schwächephase am Ende der achten Runde die letzten Chancen für ein Platz auf dem Podest, als ihm ungewohnterweise an drei Bahnen in Folge Fehler unterliefen.

Bei den älteren Semestern schnupperte der Castroper Willi Hettrich lange an der Überraschung. Die ersten beiden Tage war er das Maß aller Dinge und führte teilweise mit 9 Schlägen Vorsprung. Am letzten Tag drehte allerdings die Konkurrenz aus Bensheim-Auerbach auf, während Hettrich in den letzten beiden Runden seinen Nerven Tribut zollen musste und schwächelte (35 und 32). Der spätere Sieger Hans-Dirk Czerwek (27/25) sowie sein Vereinskamerad Hannes Klee (29/27) konnten dies ausnutzen und vorbeiziehen. Am Ende kam der Sieger Czerwek auf eine Gesamtschlagzahl von 262 (ø29,111), Klee auf 265 (ø29,444) und Hettrich auf 269 (ø29,889).

Auf den Plätzen 6,7,9, 11 und 23 kam die Bottroper Armada ins Ziel. Bester Spieler des VfM war Norbert Eilert mit 276 (ø30,667), der über das gesamte Turnier konstant auf hohem Niveau spielte – mit Ausnahmen der Bahnen 2 und 15, an denen er 11 von insgesamt 15 Fehlern fabrizierte.
Der nächste Bottroper, Jörg Jansen, folgte mit zwei Schlägen mehr auf dem Nachbarplatz und hätte sich über 15Fehler sicherlich gefreut. Jansen leistete sich insgesamt 22Fehler, ist jedoch für seine risikoreiche Spielweise bekannt. Dementsprechend spielt er auch viele Asse, die jedoch in Runde 6 und 9 nicht wirklich fallen wollten. Vor allem die 36 in Runde 6 schmerzen im Nachhinein besonders.
Rolf Meyer auf Rang 9 wird vor allem mit dem ersten Tag unzufrieden sein, an dem er lediglich eine 100 auf die Anzeigetafel brachte. 14 Fehler in drei Runden sowie ungewohnte Schwächen an Bahn 18 kosteten den erfolgsverwöhnten Routinier die Chancen auf eine bessere Platzierung.
Statistisch herausragend agierte Helmut König, der letztendlich 11. wurde, aber sich gleichzeitig den imaginären Titel des konstantesten Spielers sichern konnte: 31,33,32,30,33,31,32,31,32 – das macht insgesamt 285Schlag bei einer Amplitude von 3.
Uwe Hellmich startete solide, aber ab der dritten Runde wollte nicht mehr viel funktionieren. Leider war die 213 auf sechs Runden auch zu wenig, um den Cut zu schaffen und so sprang lediglich Platz 23 heraus.

Die Titel in der Damen- und Herrenkonkurrenz gingen beide nach Neheim-Hüsten.
Monika Vahle setzte sich 275 gegen ihre Mannschaftskameradin Michaela Krane (281) durch.

Bei den Herren zeigte Titelverteidiger René Springob Minigolf auf absolutem Spitzenniveau. Mit einer 245 gewann er nicht nur mit einem herausragenden Schnitt von 27,222 den Titel vor dem Wolfsburger Tristan Kleiner (251), seine 22 in der vierten Runde bedeuten auch einen Platzrekord auf der Anlage in Hannover.

Mit Ausnahme von Sigrid Eilert (nochmals herzlichen Glückwunsch) haben zwar aus Bottroper Sicht die positiven Ausreißer nach oben gefehlt, aber im Seniorenbereich gibt es noch eine Königsdisziplin, in der Konstanz eine ganz große Rolle spielt: der Mannschaftswettbewerb. Mit zwei Mannschaften konnten sich der VfM qualifizieren und die Besetzung Meyer, Weber, König, Jarosch konnte sich in einem packenden Finish den zweiten Platz sichern.
Souveräner Mannschaftsmeister wurde Bensheim-Auerbach, die von Anfang in Führung lagen und diese auch konstant ausbauen konnten.
Das man dieser starken Mannschaft den Vortritt lassen musste, kam nicht überraschend. Aber das man sich gegen Berlin und vor allem Mainz durchsetzen konnte, ist wirklich beachtenswert. Gerade Mainz klingt sportlich nach purem Mittelmaß, aber im Minigolf ist der Standort einer der ganz großen Schwergewichte.

Mit diesem Highlight ist die Minigolf-Saison aber noch nicht ganz zu Ende. Am kommenden Sonntag (5.9.) findet das sogenannte Match-Play-Turnier des VfM Bottrop statt. Alle weiteren Informationen und Ergebnisse sind unter http://ba.minigolfsport.de/turnier1235s/result.htm#t und vfm-bottrop.de verfügbar.

Autor:

Dennis Nader aus Bottrop

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