Leistungsgruppen im Judo-Kinderbereich: Hier werden die späteren Bundesligakämpfer-/innen ausgebildet
Der JC66 Bottrop hat vor ca. 2,5 Jahren Leistungsgruppen im Kinderbereich ins Leben gerufen. Die Wettkampferfolge gingen schnell steil nach oben. Je nach Altersklasse gehört der JC66 Bottrop mittlerweile zu den besten Vereinen in Nordrhein-Westfalen oder sogar in Deutschland. Was sind die Hintergründe? Wir wollen einmal genauer hinschauen.
Jeden Dienstag stehen beim Bundesligisten JC66 Bottrop um die dreißig Kinder in den Gruppen U10 und U13 auf der Judomatte. Und hier wird nicht gekuschelt, sondern intensiv trainiert: Es handelt sich nämlich um die Leistungsgruppen des Vereins, der aber genauso zu anderen Trainingszeiten Anfänger- oder Hobbygruppen anbietet.
Beim letzten Training wurden an die Judokas nun Aufnäher mit dem Vereinslogo und der Überschrift „Leistungsgruppe“ übergeben. Diese Aufnäher dürfen sie nun mit Stolz auf dem Judoanzug tragen. Sportdirektor Volker Tapper erklärt warum: „Diese Kinder leisten viel und das dürfen sie zeigen. Mit diesen Aufnäher auf der Brust sollen sie noch mehr Selbstwertgefühl bekommen und sich bewusst sein, dass sie etwas Besonderes tun. Es stellt auch eine Anerkennung vom Verein für ihre tollen Leistungen dar.“ Tatsächlich hat der JC66 Bottrop im Nachwuchsbereich einiges erreicht. In der U13 ist der Verein nicht nur im Kreis Recklinghausen oder im Bezirk Münster die Nummer eins, sondern mittlerweile auch auf Westfalen-Ebene. Die Mädchen der U14 haben letztes Jahr den dritten Platz beim Jugendpokal auf Bundesebene erkämpft, was der Deutschen Teammeisterschaft entspricht. Man könnte noch weitere Erfolge nennen…
Wie ging es so schnell? Die Trainer Wolfgang Amoussou und Sven Helbing liefern uns ein paar Erklärungen.
Wolfgang Amoussou: „Ich fange mal mit der Kombination mit Sven Helbing an. Zusammen ergänzen wir uns perfekt. Sven hat große Stärken in Bereichen, die ich vielleicht nicht so gut abdecke, wie z.B. dem Entertainment. Im Doppelpack sind wir fast unschlagbar, weil es glaube ich keinen Bereich gibt, indem wir Lücken lassen. Bezüglich der Qualität der Inhalte denke ich, dass die Kinder sehr gefordert werden müssen. Oft werden Kinder unterschätzt. Nur weil sie emotional vielleicht nicht so weit sind, heißt es nicht, dass ihr logisches Denken nicht ausgeprägt ist. Wir versuchen, jedes Kind altersgerecht maximal zu fordern und zu fördern.“
Sven Helbing: „In den U10 und U13-Leistungsgruppen wird viel geschwitzt, aber der Spaßfaktor bleibt nie auf der Strecke. Wir müssen uns wegen den Teilnehmerzahlen nie Sorgen machen. Wenn ein Judoka nicht anwesend ist, gibt es meistens einen guten Grund. Beim Erklären einer Technik nehmen wir uns Zeit, jeden Schritt verständlich zu machen. Im Schulunterricht macht es auch viel aus, ob man nur auswendig lernt oder ob man versteht, was man lernen soll.“
Nun möchte der JC66 Bottrop noch mehr Energie in die Mitgliedergewinnung stecken. Die Basis soll größer werden, damit die Spitze der Pyramide weiter nach oben geht, erklärt uns Volker Tapper:
„Im Anfängerbereich haben wir noch Kapazitäten. Wir arbeiten daran, diesen Bereich zu optimieren: Das ist eine unserer Hauptbaustellen. Die U10- und U13-Leistungsgruppen sind Talentschmieden, aber es müssen kontinuierlich neue junge Leute nachkommen, denn jedes Jahr gehen die Älteren hoch in die nächste Altersklasse. In den Osterferien haben wir einen erfolgreichen Schnupperkurs an drei Tagen angeboten. Jetzt starten wir mit einer Aktion „Bring deinen Freund mit“, wo jedes Vereinsmitglied einen Freund oder eine Freundin kostenlos mit ins Training nehmen darf. Über das Jahr verteilt wird es verschiedene Aktionen geben und wir erhoffen uns dadurch ein größeres Wachstum.“
Weitere Informationen zu Verein, den Ligen und dem Training finden Sie jederzeit unter www.jc66.de.
Autor:Jürgen Ehlert aus Bottrop |
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