Konradschüler erleben Judo im Rahmen des städtischen Förderprojekts
Beim Abschlussturnier im Rahmen des Judo-Grundschul-Förderprojekts in Bottrop zeigten nun über hundert Kinder der Konradschule ihr Können vor großem Publikum.
Kurz verzieht Nico das Gesicht als er und sein Gegner auf der Judomatte mit den Köpfen leicht, jedoch ohne jede Absicht, aneinanderstoßen. Doch der achtjährige Grundschüler kennt keinen Schmerz. Mutig kämpft er weiter und darf sich am Ende sogar über einen vorzeitigen Sieg freuen. Schnell wird noch eben der Gürtel zurecht gerückt, bevor die beiden Kontrahenten sich voreinander verbeugen und dem jeweils anderen respektvoll die Hand reichen.
Und bereits einigen Minuten nach dem Kampf scheint Nico auch den kleinen, unangenehmen Zwischenfall im Dojo schon wieder vergessen zu haben: „Ist nicht so schlimm“, lacht er, „es macht mir einfach Spaß rumzukämpfen!“
Werte des Judos kennenlernen
Spaß und vor allem Freude hatte jedoch am vergangenen Mittwoch im Judoraum der Dieter-Renz-Halle nicht nur Nico, sondern auch über hundert weitere Kinder der Fuhlenbrocker Konradschule, die dort im Rahmen des städtischen Judo-Förderprojekts vor großem Publikum ihr Können beweisen durften. In zwölf Einheiten hatten sie zuvor gemeinsam mit Sven Helbing, der Leiter jenes Projekts und zugleich Trainer der Bundesliga-Piraten des JC 66 Bottrop ist, im Schulunterricht gelernt, was hinter der Zweikampfsportart steckt.
„Im Judo sind Werte, wie Respekt, Höflichkeit oder Wertschätzung und Bescheidenheit obligatorisch. Diese sollen die Kinder über das Projekt erfahren und verinnerlichen“, erklärt Sven Helbing, der selbst seit seinem sechsten Lebensjahr im Judo aktiv und mehrfacher Deutscher Meister und Weltcup-Sieger ist, dass es nicht nur auf den Sport an sich ankommt.
Kleine Kämpfer vor großem Publikum
Neben der Demonstration von Fallübungen zeigen die kleinen Judokas beim Abschlussturnier auch zwei Haltetechniken am Boden und zwei Würfe aus dem Stand. Als dann am Ende die Klassen noch untereinander kämpfen dürfen, gibt es auch auf den Rängen und am Mattenrand kein Halten mehr. Selbst gebastelte Schilder mit Aufforderungen wie „Auf geht‘s 3b!“ oder „Los geht‘s!“ werden unter tosendem Applaus in die Höhe gereckt.
Und da zeigt sich auch Schüler Liam nach seinem absolvierten Kampf ganz beeindruckt und begeistert: „Das ganze Projekt hat mir richtig gut gefallen. Wir haben viel gelernt und außerdem war es ein tolles Erlebnis vor so vielen Zuschauern auf der Matte zu kämpfen.“
Hier geht's es zur Fotogalerie von Michael Kaprol.
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Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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