Erfolgreiches Wochenende für den VfM
Klaus Jarosch neuer Westdeutscher Meister
Ein langes und ereignisreiches Wochenende liegt hinter den Teilnehmern der diesjährigen Westdeutschen Seniorenmeisterschaft der Senioren im Minigolf. Insgesamt acht Runden sollten auf Samstag und Sonntag verteilt absolviert werden, wobei durch einen Cut und dem Ende des Mannschaftswettbewerbes nach Tag 1 nicht mehr alle Akteure für den Finaltag qualifiziert waren. 78 Teilnehmer und wechselhafte Witterungsbedingungen mit mehreren Regenunterbrechungen bedeuteten nicht für die Teilnehmer, sondern auch für den VfM Bottrop als ausrichtenden Verein und das Schiedsgericht jede Menge Arbeit und strapazierte Nerven. Der erste Wettkampftag zog sich bis 21Uhr in die Länge, am zweiten Tag und der insgesamt fünften Unterbrechung wurde die achte Runde gestrichen und der Wettbewerb auf sieben Runden verkürzt.
Bis auf ein paar Diskussionen um wenige Schiedsrichterentscheidungen war die Stimmung aber trotz der Anspannung und Umstände sehr freundschaftlich und überraschend entspannt.
Da Minigolf auch in der Regel körperlich nicht sehr anstrengend ist, erfreut sich der Sport bei der lebenserfahrenen Zielgruppe einer großen Beliebtheit. Ab 45 steht der Wechsel in den Seniorenbereich offen, ab 58 geht es in die Kategorie Altsenioren. Die heimliche Königsdisziplin sind immer die Seniorenmannschaften, da hier das Niveau in der Spitze sehr hoch ist und die Vereinsrivalitäten sportlich fair in der Gruppe gepflegt aud ausgelebt werden können. Daraus entstehen die 5 Wettbewerbskategorien (Mannschaft, Seniorinnen I, Seniorinnen II, Senioren I und Senioren II, wobei Kategorie I die jüngeren und II die älteren Senioren darstellen), in denen die neuen Westdeutschen Meister ermittelt wurden. Bei dem zeitgleich ausgetragenen Wettbewerb der jüngeren Generationen in Neheim-Hüsten war kein Bottroper Teilnehmer am Start, die volle Konzentration des Vereins galt der Veranstaltung auf dem Heimplatz. Der große Vorteil des VfM ist die für einen Minigolfverein sehr hohe Mitgliederzahl, so dass es neben den legendären Hüttenhexen noch viele freiwillige Helfer und Unterstützer gab, damit die Bottroper Teilnehmer sich hauptsächlich auf das Sportliche konzentrieren konnten.
Gewohnt umkämpft gestaltete dabei sich der Mannschaftswettbewerb. Das große Ziel war hierbei nicht nur das Treppchen, sondern auch Platz 4 war heiß begehrt, da auch dieser Platz für die Teilnahme an den kommenden Deutschen Meisterschaften berechtigt. Jede Mannschaft besteht aus vier Spielern, wobei das schlechteste Ergebnis jeder Runde gestrichen wird. Nachdem im Vorfeld ein spannendes Duell der Rivalen aus Wesel und Bottrop erwartet wurde, verliefen die ersten beiden Runden etwas anders als erwartet. Wesel führte zu diesem Zeitpunkt zwar mit 172Schlägen die Wertung an, aber der Abstand zu Rang 6 betrug lediglich elf Schläge. Mit 175 folgten Gladbeck und Epe, die niemand auf dem Zettel hatte. Die erste Mannschaft des VfM folgte mit 176 auf Platz 4, die zweite mit 178 auf Platz 5, Bergisch Gladbach mit 183 auf Platz 6. In der dritten Runde verlor Epe durch eine 101 den Kontakt zur Spitze, während Bottrop I mit einer starken 84 den Rückstand auf Wesel egalisieren konnte. Der Bottroper Höhenflug währte aber nur kurz, die Abschlußrunde des Wettbewerbs wurde von den bundesligaerfahrenen Weselern dominiert. Mit einer 80 konnte Wesel (340) das ewige Duell für sich entscheiden und Bottrop I (350) auf Platz 2 am Ende mit zehn Schlägen Vorsprung distanzieren. Gladbeck (353) spielte ebenfalls eine gute 87er-Abschlussrunde, konnte Bottrop jedoch nicht mehr verdrängen. Der vierte und somit letzte Startplatz bei der DM geht mit 361 an Bergisch Gladbach, die Bottrop II (365) auf den undankbaren fünften Platz verweisen konnten.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren war auch der Wettbewerb bei den Seniorinnen II von Anfang sehr eng und umkämpft. Für den Finaltag am Sonntag qualifizierten sich mit Helga Schewerda (Bochum), Marieluise Vielhauer (Epe), Margarete Heidemann (Bottrop), Sigrid Hesker (Bergisch Gladbach) und Marion Nowak (Neheim-Hüsten) fünf Spielerinnen aus fünf verschiedenen Vereinen, die alle auf einem Niveau agierten. Die drei erstgenannten lagen nach drei Runden mit 101Schlägen gleichauf, Nowak auf 4 mit 103, Hesker auf 5 mit 104. Vor der letzten Runde konnte sich Marieluise Vielhauer mit vier Schlag Vorsprung leicht absetzen, jedoch machten ihr kurz vor dem Ende die Nerven einen Strich durch die Rechnung. Bahn 15 erwies sich in diesem Moment als zu schwer und so stand am Ende die gefürchtete 7, im Minigolferjargon auch Glocke genannt, auf dem Protokoll. Helga Schewerda überstand die Bahn ohne Probleme und zog an ihrer Kontrahentin vorbei und sicherte sich mit 238 und zwei Schlag Vorsprung den ersten Platz. Margarete Heidemann, die vorab etwas an Boden verlor, spielte eine 29 zum Abschluß und schob sich mit 242 auf den dritten Platz.
Bei den Senioren II ging es ebenfalls sehr eng zu und bis zum Schluß hatten mehrere Spieler die Chance auf den Sieg bzw. Das Treppchen. Etwas überraschend aber aufgrund einer fast fehlerfreien Leistung hochverdient konnte sich am Ende Werner Piehl aus Bergisch Gladbach den Titel sichern. Die von ihm gespielten 207 bedeuten einen Rundenschnitt von 29,571 und somit war er auch der einzige Spieler dieser Kategorie mit einem Schnitt unter 30. Rainer Henseler aus Paderborn folgte mit 211 auf Platz zwei, die Bottroper Mitfavoriten Jörg Jansen und Rolf Meyer mussten ins Stechen, um den dritten Platz zu ermitteln (jeweils 213). Jörg Jansen hatte das bessere Ende für sich, auf Platz 5 mit 214 folgte Rudolf Ginschel aus Ennepetal, der mit einer 24 in Runde 4 die beste Einzelrunde des Turniers spielte. Die weiteren Bottroper Akteure landeten auf Platz 11 (Karl-Heinz Heidmann, 223), 13 (Manfred Krusenbaum, 226), 16 (Uwe Hellmich, 230) und Platz 18 (Jürgen Aust, 232). Norbert Eilert und Helmut König stiegen aus persönlichen Gründen nach der fünften Runde aus und beendeten das Turnier nicht.
Einen weiteren dritten Platz gab es für den VfM bei den Seniorinnen I. Die Lokalmatadorin Elvira Hellmich hatte einen gebrauchten ersten Tag und brauchte im Schnitt 35,25 pro Runde, zehn Schläge mehr als die führende Marion Mombauer (Uerdingen). Der Sonntag lief mit 30, 32 und 28 deutlich besser, aber der Rückstand war etwas zu groß. Mit 230 und einem Schnitt von 32,857 konnte sich Mombauer mit nur einem Schlag Vorsprung vor den schlaggleichen Hellmich und Susanne Niepel (Wanne-Eickel) durchsetzen. Das fällige Stechen konnte Niepel für sich entscheiden.
Die besten Ergebnisse lieferten die Senioren I ab – das es auch hier eng zuging muss wohl nicht weiter erwähnt werden. Mehrere Bundesliga- und Nationalspieler gaben sich in dieser Kategorie die Ehre, aber nach den ersten vier Runden führten mit Jan Knoblauch (Gladbeck, 109) und Ingo Ahrens (Osnabrück, 112) zwei Außenseiter das Tableau an. Die beiden Bottroper Hoffnungsträger Klaus Jarosch (114) und Bernd Weber (118) konnten sich mit Kontakt zur Spitze im oberen Drittel platzieren. Eine 35 von Weber in Runde fünf bedeutete jedoch ein Abrutschen im Klassement und das Ende der Medaillenträume. Arens und Knoblauch konnten ihre Position halten, nach Runde fünf jedoch gesellte sich der Hertener Stefan Seifert zu dem Spitzenduo hinzu. Mit 140 bzw. 141 konnten diese drei sich bereits leicht von den Verfolgern Klaus Jarosch und Tim Clasen (Wesel, jeweils 145) absetzen. Arens (203 Schläge insgesamt) und Knoblauch (204) konnten gegen Ende ihr Niveau leider nicht mehr halten und wurden in den letzten beiden Runden von der Konkurrenz auf die Plätze 5 und 6 durchgereicht.
Ganz anders dagegen das Duo Jarosch und Clasen, die bereits zwei Wochen zuvor bei der Deutschen Kombimeisterschaft (siehe den letzten Artikel) im Matchplay gegeinander gespielt hatten. Mit einer fulminanten 51er-Doppelrunde (26 und 25) gelang Jarosch sehr zur Freude der Bottroper der Sprung auf Platz 1 mit insgesamt 196 Schlägen und einem tollen Rundenschnitt von 28,0. Tim Clasen, der in den letzten beiden Runden 27 und 26 spielte, kam ebenso wie Seifert auf198 (Schnitt von 28,286). Das Stechen konnte der frischgebackene Deutsche Meister der Kombination für sich entscheiden, für Stefan Seifert blieb somit lediglich der dritte Platz. Die beiden Weseler Oliver Rathjens (202) auf Platz 4 und Marco Bettger (206) auf Platz 7 hatten das Nachsehen. Mit dem Gladbecker Guido Wanjek (207, Schnitt 29,571) spielten insgesamt acht Akteure einen Rundenschnitt unter 30, was gerade bei den wechselhaften Bedingungen das extrem hohe Niveau dieser Kategorie widerspiegelt.Für Bernd Weber reichte es letztendlich mit 214 für Rang 11, Andreas Lammers kam mit 229 auf Platz 14, Oliver Burde scheiterte am Cut und wurde mit 145 19.
Mit einem ersten, einem zweiten und drei dritten Plätzen gewinnt der VfM Bottrop den imaginären Medaillenspiegel und kann stolz auf ein anstrengendes Wochenende zurückblicken. Das nächste Highlight sind die Deutschen Meisterschaften in Neheim-Hüsten vom 11-13. August. Auch hierfür allen Qualifizierten ein herzliches „Gut Schlag“.
Autor:Dennis Nader aus Bottrop | |
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