Junge Talente: Hamsat Isaev vom Judoclub 66 Bottrop

Hamsat Isaev (re., mit Trainingspartner Jan Tefett) ist eines der großen Bottroper Nachwuchstalente. | Foto: Michael Kaprol
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  • Hamsat Isaev (re., mit Trainingspartner Jan Tefett) ist eines der großen Bottroper Nachwuchstalente.
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Viel los ist im Kraftraum der Bottroper Dieter Renz Halle an diesem Nachmittag nicht. Lediglich drei junge Männer sind dort anzutreffen. Der eine macht Hanteltraining, während der andere auf dem Rudergerät beschäftigt ist.

Der Dritte sitzt auf dem Ergometer und spult Kilometer um Kilometer runter. „Gleich geht es noch zum Treppen laufen“, erklärt er lächelnd und tritt weiter in die Pedale. Hamsat Isaev ist einer der talentierten Nachwuchsjudoka des Bundesligisten Judo Club 66 Bottrop, der mit seinen Vereinskameraden Hermann Desch und Jan Tefett tatkräftig für den Erfolg schuftet.

Und diesen hat der 17-Jährige erst kürzlich am eigenen Leib erfahren dürfen. Beim U21-Bundesranglistenturnier des Deutschen Judobunds in Berlin sicherte er sich in seiner Gewichtsklasse bis 66 kg die Silbermedaille. Anstrengend, aber gut sei es gewesen, befindet Hamsat Isaev, der insgesamt sieben Mal auf der Matte stand und diese ganze fünf Mal als Sieger verlassen konnte. Lediglich gegen den Potsdamer Martin Setz musste sich der gebürtige Tschetschene geschlagen geben. „Ich wollte eine Platzierung machen, diese Erwartung habe ich erfüllt. Im Endeffekt hätte aber auch mehr drin sein können.“

Zufriedenheit auf der einen, Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, der Wille, die Motivation sich weiter zu entwickeln auf der anderen Seite. Ein bis zwei Trainingseinheiten pro Tag stehen für den Schüler, der in diesem Jahr sein Abitur bauen möchte, auf dem Programm. Viel Freizeit bleibt da nicht. Doch Hamsat Isaev hat seine Entscheidung für den Leistungssport getroffen. Und so gehört in den Trainingsalltag des Judoka neben Technik- und Kraftausbildung, Laufeinheiten, Stabilitätsübungen und Randori, den sogenannten Übungskämpfen, auch ein entsprechender Ernährungsplan, die Arbeit mit einer Psychologin und das Führen eines Trainingstagebuchs.

"Die erste Bundesliga ist etwas Großes, aber ich habe keine Angst davor"

„Das Training ist viel individueller geworden. Ich selbst bin mit mehr Ernst bei der Sache als früher“, spürt auch der Youngster die Veränderung seiner Lebensweise und fügt augenzwinkernd hinzu: „Früher habe ich viele Späßchen gemacht.“ Dem Judosport treu ist Hamsat Isaev seit fast zwölf Jahren. Im Sommer 2001 war es, als der damals Sechsjährige mit seiner Familie aus seinem Geburtsland Tschetschenien nach Deutschland kam. Nur rund zwei Monate später folgte der Eintritt in den JC 66. „Mein Vater wollte nicht, dass ich auf der Straße Mist mache oder in einen Fußballverein gehe“, lacht der Schüler. Eine wohl weise Entscheidung.

Denn ein wichtiger Meilenstein in der Judokarriere des Hamsat Isaev ist erreicht. Der Nachwuchskämpfer, der zuletzt im Regionalligateam des JC 66 und beim JKG Essen in der zweiten Bundesliga Erfahrungen sammeln durfte, wurde von Bottrops Herrentrainer Sven Helbing in das aktuelle Bundesligateam berufen. Zukünftig ist er also mittendrin statt nur dabei, wenn es in den kommenden Monaten für Bottrop wieder gegen die Clubs aus Deutschlands Eliteliga geht. „Es ist ein schönes Gefühl. Die erste Bundesliga ist etwas Großes, aber ich habe keine Angst davor“, freut sich Hamsat Isaev. Hineinschnuppern soll er zunächst einmal und den ein oder anderen Kampf bestreiten.

Schritt für Schritt möchte er sich nach oben tasten. Nicht nur national, sondern auch international. „Olympia, das wär‘ schon toll“, gibt der angehende Abiturient zu, der ansonsten aber lieber seiner Bescheidenheit treu bleiben möchte. Denn eines weiß er selbst am besten: Um weiter erfolgreich zu sein, steht noch jede Menge Arbeit an. Unter anderem im Kraftraum der Dieter Renz Halle.

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„Ich habe gesehen, wie die anderen gewinnen und dachte mir: Da will ich auch hin.“ Hamsat Isaev | Foto: Michael Kaprol
Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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