Junge Talente: Bottroperin Sarah Liersch spielt Eishockey
Noch immer beginnen die Augen der 14-jährigen Sarah Liersch zu glänzen, wenn sie von diesem Moment erzählt. Dem einen, auf den sie so lange hingearbeitet hat.
Von dem zahlreiche junge Sportler träumen. Einmal im schwarz-rot-goldenen Dress auflaufen, die Nationalhymne hören und die deutschen Farben vertreten. „Unbeschreiblich, es hat überall gekribbelt“, lächelt die Schülerin, „es ist ein tolles Gefühl den deutschen Adler auf der Brust zu tragen.“
Sarah Liersch ist Eishockeyspielerin. Durch und durch. Von Kindesbeinen an. Im September flatterte der Schülerin nun Post vom Bundestrainer der deutschen U15 Mädchen Nationalmannschaft ins Haus. Eine Einladung zum Cup der deutschen Einheit im bayerischen Selb, wo die weiblichen Youngster zwei Spiele gegen die U15-Vertretung von Tschechien austrugen. Die beiden Partien gingen zwar mit 1:2 und 0:2 verloren, glücklich war die junge Bottroperin am Ende dennoch. „Es war eine riesengroße Ehre für mich. Ich habe sehr viel Einsatzzeit auf dem Eis bekommen.“
Harte Arbeit und großes Talent
Und letztere hat sie nicht nur einem großen Talent und harter Arbeit zu verdanken, sondern auch einem kleinen Plakat, das vor rund acht Jahren in einer Eislaufhalle in Dorsten seinen Platz hatte. „Ich war dort mit meiner Mutter und meiner Schwester Schlittschuhlaufen. An der Wand hing ein Aushang mit der Aufschrift ‚Bambinimannschaft sucht Nachwuchs‘“, erinnert sich Sarah Liersch. Gerade ein bisschen lesen habe die damals Sechsjährige da gekonnt, so Mutter Sabine. Doch für den Beginn einer womöglich großen Eishockeykarriere reichte es allemal.
Nach einem halben Jahr bei den mittlerweile nicht mehr existierenden Dorsten Hornets, wechselte die Schülerin des Heinrich-Heine-Gymnasiums zum ESC Moskitos Essen, wo sie alle Teams durchlief und aktuell in der Schülermannschaft in der NRW-Liga spielt. Mit Jungs und gegen Jungs. „Dort lernt man mehr. Das Spiel ist schneller, härter und körperbetonter“, erklärt Sarah. Aber auch für das Essener NRW-Liga-Frauenteam geht sie aufs Eis. Zudem besitzt sie eine Förderlizenz für die zweite Damen-Bundesliga, die es ihr erlaubt in Spielen der „Lady Panthers“ des Grefrather EC eingesetzt zu werden. Hinzukommen Spiele für die Landesauswahl von NRW, der die Neuntklässerin seit drei Jahren angehört und zukünftig - geht es nach Sarah Liersch - natürlich auch weitere Sichtungslehrgänge für das deutsche U15-Nationalteam.
Vom Hobby zum Leistungssport
Was einst als Hobby anfing ist mit der Zeit für die 14-Jährige zum Leistungssport schlechthin geworden. Vier bis fünf Trainingseinheiten stehen pro Woche zwischen Schule und Hausaufgaben auf dem Programm. Neben Technik, Taktik, Schnelligkeit und Koordination erlernen Sarah und ihre Teamkollegen dort auch soziale Fähigkeiten, wie Disziplin, Zuverlässigkeit, Respekt oder Selbständigkeit. Dinge, die für das alltägliche Leben unabdingbar sind. „Durch den Sport bin ich ausgeglichener“, betont die Schülerin und fügt lächelnd hinzu: „Da kann man schlechte Noten auch mal dran auslassen.“
Obwohl, letzteres hat die 14-Jährige eigentlich gar nicht nötig. Vielmehr lassen sich ihre schulischen Leistungen bei einem Durchschnitt von 1,8 sogar sehen. Und sehen lassen, möchte sich Sarah Liersch auch weiterhin auf der Eisfläche: „Ich möchte so lange es geht bei den Jungs spielen und würde gerne irgendwann für die U 18 Nationalmannschaft sowie in der ersten Bundesliga auflaufen.“
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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