JC 66 – Damen kämpfen um die Deutsche Meisterschaft
Judo Bundesliga: Urban-Team qualifiziert sich für die Finalrunde der besten Teams in Deutschland
„Wir wussten, dass wir noch eine theoretische Chance hatten. Dass es aber wirklich klappen würde, konnten wir nicht planen!“ so der immer noch überglückliche Trainer Frank Urban über den sensationellen Sprung auf Platz drei der Bundesligatabelle, der gleichzeitig die Qualifikation zur Finalrunde bedeutete.
Nach dem klaren Sieg gegen den letztjährigen Europacupsieger FT Neumünster am vorletzten Kampftag im Juni (5:2 für den JC 66) begannen die Teamverantwortlichen um Trainer Frank Urban und Manager Guido Materzok mit den Rechenspielen. Materzok: „Wir mussten auf jeden Fall zweimal gewinnen – das war klar. Weil Hamburg eine deutlich bessere Kampfbilanz aufwies, brauchten wir einen haushohen Sieg gegen Brand. Je nach Höhe des Sieges der Hamburger gegen den einzigen Gegner Leverkusen musste dann auch der Sieg gegen Gladbach ausfallen.“
Die Bottroper hatten das Glück, dass es die Auslosung an diesem letzten Kampftag gut mit ihnen meinte. Der erste Kampf der 66er fand gegen Brand statt. Den mussten die Damen ohnehin hoch – möglichst zu Null – gewinnen. Das gelang mit 6:0 prächtig. Das Duo Urban / Materzok taktierte da gar nicht lange und stellte die Topformation mit ein bis zwei kleinen cleveren Umstellungen auf.
Während die zweite Begegnung an diesem Tage in Gladbach zwischen Brand und dem Ausrichter selbst lief und die Bottroper dadurch eine Pause hatten, endete die für die Bottroper viel wichtigere Begegnung der Hamburger gegen die Leverkusener. Hamburg gewann „nur“ mit 6:1, anstelle des befürchteten 7:0. Per Telefon erfuhr Urban von dem Ergebnis aus der Hansestadt. Wieder wurde gerechnet. Dann war klar: wenn Bottrop gegen Gladbach gewinnt – egal mit welchem Ergebnis – dann würde Platz drei geschafft werden. Am Ende gewannen die Bottroper mit 4:2 gegen den Vizemeister der Nordstaffel und setzten damit die reine Theorie in Praxis um – Platz 3 der Nordstaffel und Teilnahme an der Finalrunde.
Damit hat der JC 66 Bottrop bereits den 5. Platz sicher. Gekämpft wird nämlich in zwei 3er-Pools. Die Bottroper Gegner werden am 22. Oktober in Brandenburg der Südmeister JSV Speyer und der Vizemeister im Norden 1. JC Mönchengladbach sein. Bei einem Sieg aus den beiden Poolkämpfen stünde das Team des JC 66 bereits im Halbfinale und hätte Platz drei sicher – im Judo wird der dritte Platz nicht ausgekämpft. Die Chancen stehen gut, gleich im ersten Jahr der Bundesligazugehörigkeit eine Medaille zu erkämpfen.
„Das ist schon unglaublich, was die Mädels hier seit Jahren leisten. Erst die jährlichen verlustpunktfreien Aufstiege bis ins Oberhaus und dann die direkte Finalrundenteilnahme. Ich bin richtig stolz auf meine Mädels!“ lobt Trainer Urban sein Team.
Das Konzept der Judoka scheint allmählich aufzugehen. Seit Jahren bauen sie den bottroper Stützpunkt weiter aus. Die zwei Profitrainer Urban und Helbing nutzen die guten Strukturen optimal. Auch die Männer können in der Bundesliga die Play-Offs um die Meisterschaft noch aus eigener Kraft schaffen. Am kommenden Samstag geht es zunächst zum Serienmeister der letzten zehn Jahre nach Frankfurt an der Oder. Am letzten Kampftag reist dann der 1. JC Mönchengladbach nach Bottrop an – wieder Mönchengladbach!
Text Frank Urban
Autor:Jürgen Ehlert aus Bottrop |
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