Integratives Frauenfußball-Turnier in Bottrop Kirchhellen
Wenn am kommenden Samstag, 10. November, in der Kirchhellener Sporthalle an der Loewenfeldstraße fünf Frauenfußballteams dem runden Leder hinterher jagen, steht ein Turnier der ganz besonderen Sorte auf dem Programm.
Integrativ heißt das Stichwort für die Veranstaltung bei der ab 10 Uhr behinderte und nicht-behinderte Fußball-erinnen mit- und gegeneinander um den Pokal und die Ehre kämpfen. Veranstalter dieses Events ist der Behinderten Sportverband Nord-rhein-Westfalen (BSNW), der damit sein fünfjähriges Bestehen im Frauenfußball feiert.
„Nordrhein-Westfalen ist das einzige Bundesland mit einem regelmäßigen Spielbetrieb bei den Frauen“, berichtet Hans-Peter Mlinaric, stellvertretender Abteilungsleiter des Fußballs im BSNW. Als Ausrichter fungiert der SC Viktoria 21 Bottrop, der seit über 18 Jahren im Behindertensport mit der Sportart Fußball und seit drei Jahren auch im Tischtennis aktiv ist. Von Beginn an dabei ist Hans-Peter Mlinaric, der neben seiner Tätigkeit beim BSNW auch noch die Behindertensport-Abteilung bei Viktoria 21 leitet.
„Es gibt in NRW leider noch wenige Vereine, die Behindertensport betreiben“, erläutert der Abteilungsleiter, „es sind zumeist Behindertenwerkstätten die Teams gründen.“ Doch spätestens die paralympischen Spiele im vergangenen Sommer in London sollten gezeigt haben, dass gerade Menschen mit Behinderungen, egal ob körperlicher oder geistiger Art, durch den Sport über sich hinauswachsen und ihre Selbständigkeit festigen können. Und mehr noch: Insbesondere im Sportverein erfahren Behinderte ein Gefühl der Gemeinschaft, die die gesellschaftliche Integration fördert.
Mehr Darstellung in der Öffentlichkeit
Das anstehende Turnier soll, geht es nach Hans-Peter Mlinaric, in erster Linie dazu verhelfen, dass der Behindertensport mehr an öffentlicher Darstellung gewinnt. „Die Resonanz ist leider derzeit noch zu gering. Es wäre schon schön, wenn wir bei der Veranstaltung am Samstag zehn bis zwanzig ‚fremde‘ Zuschauer in der Halle hätten, die sich ein Bild vom Behindertensport machen möchten.“
Und auch an die Zukunft denkt der engagierte Bottroper bereits. „Der Behindertensport hat seit der WM 2006 ein anderes Image bekommen. Die Stadt stellt uns Rasen- und Kunstrasenplätze zur Verfügung, die wir für unsere Turniere nutzen. Schön wäre es, wenn wir bei Viktoria 21 einen eigenen Platz dieser Art hätten.“ Denn bei Turnieren im Behindertenfußball ist Rasen oder Kunstrasen vorgeschrieben, um der Verletzungsgefahr vorzubeugen.
Turnierinformationen
> Es nehmen sechs Teams aus Lüdenscheid, Bocholt, Lemgo, Rees und Mönchengladbach teil, Viktoria 21 bildet eine Spielgemeinschaft mit der Lebenshilfe Bocholt
> Gespielt wird von 10 bis etwa 13.30 Uhr
> Die Weseler Förderschule am Ring wird ein Einlagespiel gegen die All Stars (ein Spielerin aus jedem Team) bestreiten
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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