Die Schillerschule startet in die nächste Runde Wertevermittlung
Die Schülerinnen und Schüler der Schillerschule sind bereits mitten in der zweiten Runde des Städtischen Förderprojektes Judo angelangt. Mit beiden Standorten, dem Hauptstandort Bottrop und auch dem Nebenstandort Ebel nimmt die Schillerschule am Werteprojekt teil. „Die Lehrerinnen und Lehrer sind sehr froh darüber, ein Projekt zur Wertevermittlung an der Schule zu haben. Oft ist es schwierig, gerade Werte kindgerecht zu vermitteln und das Verständnis dafür von den Kindern einzufordern.“, weiß der Sportliche Leiter und Träger des 3. Dan im Judo Sven Helbing. Denn die Befähigung zum gefahrfreien miteinander Kämpfen steht im Mittelpunkt des nun bereits seit sieben Jahren in Bottrop stattfindenden Projektunterrichts. Und dieses gefahrfreie Kämpfen setzt bestimmte Verhaltensregeln voraus. „Ohne Respekt voreinander, die Hilfsbereitschaft und Wertschätzung untereinander und auch ohne eine Portion Mut und Selbstbeherrschung kann ein Kampf natürlich gefährlich werden. Wenn alle Kinder mit einem Lächeln von der Matte gehen und sich keiner weh getan hat, dann haben die kleinen Kämpfer alles richtiggemacht und wir haben die richtigen Werte vermittelt.“, erklärt Helbing. Diese Werte sind die 10 Judowerte des Deutschen Judobundes und umfassen neben den oben genannten noch Höflichkeit, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Bescheidenheit und Freundschaft. Diese sollen den Kindern helfen, Freunde zu finden, nicht in Streit zu geraten und wenn, diesen dann vernünftig zu lösen. Sven Helbing ist es: „…gerade auch mit Sicht auf die heutige Entwicklung in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit besonders wichtig, den Kindern Werte mit auf den Weg zu geben, die momentan zwar nicht immer in Mode sind, uns jedoch allen wichtig sein sollten, uns einen angenehmen Umgang miteinander erleichtern und die Kinder zu wert(e)-vollen Mitmenschen erziehen sollen.“ Das Ziel ist ein großes, doch hat es sich Helbing auf die Fahne geschrieben, eines der Grundprinzipien seines Judosports, nämlich das gegenseitige freundschaftliche Lernen und voneinander partizipieren in den Mittelpunkt seiner Arbeit zu stellen. Um noch mehr über Judo zu lernen und in die Geheimnisse der fernöstlichen Kampfkunst einzutauchen ist Helbing in den Sommerferien sogar ins Mutterland des Judosports, nach Japan gereist und trainierte dort am Kodokan, der ersten Judoschule der Welt, die bereits 1882 in Tokio gegründet wurde. „Natürlich ist die fernöstliche Mentalität eine andere, doch hat mich sehr beeindruckt, wie angenehm und erstaunlich stressfrei es in einer Metropole mit 38 Millionen Einwohnern zugehen kann. In der gesamten Gesellschaft spiegeln sich Prinzipien des Judo, welches in Japan Nationalsport ist wieder. Sowohl auf der Straße, als auch auf der Judomatte achtet man aufeinander, man ist bemüht, nicht ausschließlich seinen eigenen Vorteil zu sehen, sondern hilft dem Gegenüber dabei, besser zu werden. Damit profitiert man wieder von qualitativ hochwertigeren Partnern und entwickelt sich selbst schneller. Ein zu eins ist das hier nicht umsetzbar, dafür ist die Mentalität eine andere, doch wird klar, dass man durchaus sehr hohe Ansprüche in der Erziehung junger Menschen haben und das Verständnis dafür einfordern darf.“, ist Helbing von seinem Ansatz überzeugt. Auf jeden Fall profitieren die Schülerinnen und Schüler momentan von der Judowelt, die der früher erfolgreiche Judoka in die Schillerschule bringt. Und den kleinen Löwen Leo bringt er gleich mit. Denn die Geschichten des kleinen Leo begleiten die Kinder durch die Projektwochen. Mit ihm und seinen Abenteuern mit den Tieren Afrikas lernen sie die Judowerte kindgerecht kennen und können mit Leo auch später immer wieder die Judowerte erinnern. So ist für eine Nachhaltigkeit gesorgt und schließlich können die Kinder auf den Bottroper Judotatamis auch langfristig erfolgreich den Judosport ausüben, wie momentan die Judofrauen des Bundesligateams des Projekt-Partnervereins JC 66 beweisen, die es erstmals geschafft haben, eine Medaille zu erkämpfen und die Bundesligafinalrunde nach Bottrop zu holen. Dort werden sich am 07. Oktober sicherlich auch einige Schülerinnen und Schüler der Schillerschule einige Tricks abschauen können.
Fotos: Leo – der kleine Löwe bei einem seiner Abenteuer
Informationen zum Projekt findet man jederzeit unter: www.judokinderwelt.de, zum Partnerverein JC 66 Bottrop unter: www.jc66.de
Autor:Jürgen Ehlert aus Bottrop |
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