Der Motor des Sports

Wolfhard Brüggemann sorgt sich als Ehrenvorsitzender auch weiterhin um die Geschicke des Bottroper Sports. Foto: Kappi | Foto: Michael Kaprol
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Neun Jahre lang war Wolfhard Brüggemann der Vorsitzende des Stadtsportbundes. Zur Wiederwahl wollte er sich nicht mehr stellen. Als Ehrenvorsitzender will er seinen Nachfolger Dr. Peter Scheidgen, der seit 2008 sein stellvetretender Vorsitzender ist, aber weiterhin unterstützen.

Als Wolfgang Brüggemann die Regentschaft im Bottroper Stadtsportbund vor neun Jahren übernahm, schaffte er es, den Verband, aus der Krise zu führen. Unter seiner Leitung entstand die neue Geschäftsstelle im Sportpark, er richtete einen Ältestenrat ein, der die Verbindung zur Verwaltung und Wirtschaft pflegte, inszenierte zusammen mit dem Bildungswerk die Kletterwand im Malakoffturm und kümmerte sich auch um den Umbau des Jahnstadions.
Brüggemann ist Sportler mit Leib und Seele. Er ist seit 40 Jahren bei DJK Adler und hat bereits 37 Sportabzeichen absolviert. Er fuhr mit dem Fahrrad, nicht mit dem Auto zur Arbeit. Sein Verdienst ist es, dass Bottrop inzwischen als Sportstadt anerkannt ist: „Sie waren über viele Jahre der Motor des Bottroper Sports“, ehrte Oberbürgermeister Bernd Tischler den scheidenden Vorsitzenden.
Auf herausragende Ergebnisse konnte er bei der Jahreshauptversammlung des Bottroper Sportbundes zurückblicken: „Das bedeutendste Ereignis war der von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und dem LSB Präsidentin Walter Schneeloch unterzeichnete Pakt für den Sport auf Landesebene“, blickt er zurück. Die Landesregierung sichert dem organisierten Sport drei Millionen Euro Unterstützung für das Jahr 2011 zu. Eine Million Euro daraus fließt in das Programm „NRW bewegt seine Kinder“.
„Sport muss zweierlei bieten: Förderung in der Breite und Förderung in der Spitze“, ist Brüggemann überzeugt. Seit dem vergangenen Jahr hat der Landessportbund NRW seine Leistungen unter dem Slogan „NRW bewegt sich“ gebündelt. Es umfasst die vier Programmpunkte „Spitzensport“, „NRW bewegt seine Kinder“, „Bewegt gesund bleiben in NRW“ und „Bewegt älter werden in NRW“. Das Programm „NRW bewegt seine Kinder“ will Sportvereine und Ganztagsschule verbinden und damit ein besseres Miteinander von Schule und Sportvereinen erreichen. „Der Ganztag darf nicht zu einer Verdrängung der Sportvereine führen“, warnt Brüggemann. „Mit den Sportvereinen kommt sportliche Kompetenz in den Ganztag.“ Allerdings bestehe hierin auch eine Gefahr: Bundesweit meldeten 22 Prozent der Eltern, die ein hochwertiges Sportangebot im Ganztag erhalten, ihre Kinder aus den Sportvereinen ab. „Um Schaden abzuwenden, haben das Land NRW und der LSB eine Aktion analog des Programms 1000x1000 Euro aus dem vergangenen Jahr für das laufende Jahr initiiert. Aktuell betreut der Stadtsportbund acht Schulen mit zehn Übungsleitern. Pro Woche gibt es 18 Unterrichtseinheiten. Angeboten werden Fußball, Judo, Leichtathletik und Bewegungsspiele.
Ziel des Projektes Sportif ist es, die sportmotorischen Leistungsfähigkeiten der Schüler individuell zu fördern. Aus allen 21 Grundschulen haben sich fast 95 Prozent beteiligt.
Bottrop konnte bei den Sportabzeichen in der Kategorie der kreisfreien Städte den 5. Rang in NRW behaupten. 12,3 Prozent der Bottroper haben es erworben. Das Programm „Bewegt älter werden in NRW“ will Sportvereine auf die alternde Gesellschaft einstimmen: „In Bottrop werden wir das mit einem Aqua-Biking-Tag im Herbst aufleben lassen“, verspricht der scheidende Vorsitzende. Das Thema Breitensport ist damit gut aufgestellt. Aber auch beim Thema Spitzensport kann Bottrop sich sehen lassen: Drei Bottroper Vereine sind in der Bundesliga. Der VC 90 belegt einen sechsten Platz, bei den Judokas des JC 66 haben Damen und Herren den Aufstieg geschafft. Nach elf Jahren ist es auch den Karambolspielern der Bottroper Billard Akademie der Wiederaufstieg gelungen.
„Wir müssen alles daran setzen, die Vereine zu unterstützen, die auf dem Sprung an die Spitze sind“, sagt Dr. Peter Scheidgen. „Was die nächsten Ziele angeht, so werden wir versuchen, die bestehenden Netzwerke im Sport enger zu knüpfen, insbesondere den Kontakt mit dem LSB sowie dem Regierungsbezirk Münster zu stärken suchen. Dazu gilt es, die vom Landessportbund NRW ausgerufenen Programme auf kommunaler Ebene umzusetzen.“
Dr. Peter Scheidgen ist bereits seit fünf Jahren im Bottroper Sportbund, war zwei Jahre Beisitzer und drei Jahre Stellvertreter. Vereinsleben wird bei dem 53-jährigen Kirchhellener groß geschrieben: Er ist Vizepräsident beim VfL Grafenwald und ist im Schützenverein Grafenwald, in der Historischen Gesellschaft und im Arbeitskreis Heimatkunde aktiv. „Ein guter Steuermann übernimmt das Ruder“, freut sich Wolfgang Brüggemann über seinen Nachfolger. Er selbst will das Tagesgeschäft aber weiter begleiten: „Ich werde jeden Tag die Geschäftsstelle besuchen und mich um die Post kümmern. Bei Handlungsbedarf werde ich sofort den Vorsitzenden einschalten. Wenn ich gebraucht werde, bin ich zur Stelle“, verspricht der Ehrenvorsitzende.

Wolfhard Brüggemann sorgt sich als Ehrenvorsitzender auch weiterhin um die Geschicke des Bottroper Sports. Foto: Kappi | Foto: Michael Kaprol
Zum Abschied überreichte Dr. Peter Scheidgen (r.) Wolhard Brüggemann einen gut gefüllten Frühstückskorb und das T-Shirt des Bottroper Sportbundes.
Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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