Der Bottroper Dieter Sniegocki ist ein echter Rhenane

Einmal Rhenane, immer Rhenane – Dieter Sniegocki gehört  zu den Alteingesessenen des Bottroper Fußballklubs. | Foto: Michael Kaprol
  • Einmal Rhenane, immer Rhenane – Dieter Sniegocki gehört zu den Alteingesessenen des Bottroper Fußballklubs.
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Alte Liebe rostet nicht. Ein häufig gebrauchtes, oftmals salopp daher gesagtes Sprichwort. Und doch kann es so wahr sein. Wie bei Dieter Sniegocki.

Eine der großen Leidenschaften des Bottropers ist der Fußballklub SV Rhenania. Ihm hat er sein Herz geschenkt. Dort ist sein zweites Zuhause. Seit mittlerweile 58 Jahren. Dieter Sniegocki gehört zur Riege der alteingesessenen Mitglieder des im Blankenfeld beheimateten Vereins.

Erst als Spieler, nun als Zuschauer. Sonntags ist er regelmäßig vor Ort, wenn die erste Mannschaft in der Bezirksliga ihre Heimspiele austrägt. „Ein bisschen gucken, aber auch ein bisschen meckern“, lächelt der gebürtige Bottroper, der bei den Rhenanen eigentlich fast nur unter seinem Spitznamen Natz bekannt ist. Und an diesem ist, wie der Name schon vermuten lässt, Vater Ignatz nicht ganz unschuldig. „Vom Natz der Sohn“ habe es damals immer geheißen.

Und da es in der Schule bereits mehrere Kameraden gab, die auf Dieter hörten, war es nur logisch, dass der heute 70-Jährige damals in Natz umgetauft wurde. „Selbst heute wissen sehr viele bei Rhenania nicht, wie mein richtiger Vorname lautet.“ Einen Namen gemacht hat sich Dieter Sniegocki beim Bottroper Klub im Laufe der Jahrzehnte dennoch. Als Zwölfjähriger besuchte er die Goetheschule, direkt neben dem Fußballplatz, wo er mit anderen Kindern oftmals zum Zuschauen vor Ort war.

„Wer früher an einem Mannschaftsabend
vor 22 Uhr nach Hause gegangen ist,
musste zehn Mark auf den Tisch legen“

Irgendwann kam die Anfrage vom damaligen Jugendleiter zum Beitritt in den Verein. 50 Pfennig habe die Mitgliedschaft gekostet. „Wir mussten uns das Beitragsgeld selbst verdienen“, erinnert sich der Bottroper. Und so ging es jeden morgen um vier Uhr nach Gelsenkirchen-Horst zum Brötchen verkaufen. Bei Rhenania durchlief Natz Sniegocki alle Mannschaften im Jugend- und Seniorenbereich. Bis er schließlich vor etwa drei, vier Jahren die Fußballschuhe notgedrungen an den Nagel hängen musste. Grund war die Auflösung des Altherrenteams, in dem er zuletzt kickte und über 50 Spiele im Jahr bestritt. „Wenn es die Mannschaft noch geben würde, würde ich vielleicht immer noch spielen“, meint der 70-Jährige augenzwinkernd. Seine erfolgreichste Zeit beim SV Rhenania hatte er jedoch wohl als Spieler in der Herrenmannschaft. Bis in die Landesliga, die damals vierthöchste Spielklasse, stieg das Team auf. Sniegocki war viele Jahre Kapitän, hatte das Sagen auf dem Platz. Kopfballstark sei er gewesen und gut in der Abwehr. Zudem ein sicherer Elftmeterschütze.

Doch eines konnte er ganz und gar nicht: Verlieren. „Heute akzeptiere ich, wenn jemand besser ist und gewinnt, früher war das nicht der Fall. Da war man nach der Niederlage schon angesäuert“, gibt der Bottroper zu. Gewinnen wollten Dieter Sniegocki und seine Rhenanen natürlich immer und so oft es ging. Doch auch die Gemeinschaft wurde groß geschrieben. „Wir haben immer viel Wert auf die Kameradschaft und das Vereinsleben gelegt“, weiß der Ur-Rhenane. Und dies ist bis heute so geblieben. Alte Liebe rostet eben nicht.

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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