Wellcome hilft jungen Familien
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben“ - ein Vers des Dichters Hermann Hesse, der sich in Zukunft wohl auch in Bottrop ausgiebig verbreiten soll.
Denn eben jene Zeile hat sich auch die mittlerweile deutschlandweite Organisation wellcome auf die Fahne geschrieben, die Familien nach der Geburt praktische Hilfen leistet und nun auch ein Team in Bottrop hat. „Das ist ein Geschenk für uns“, freut sich Gudrun Wischnewski, Geschäftsführerin der AWO in Bottrop, die zugleich Koordinierungs- und Beratungsstelle für das Projekt vor Ort ist.
Unterstützung im ersten Lebensjahr
Wenn ein Neugeborenes endlich das Licht der Welt erblickt, ist die Freude bei den Eltern zunächst einmal riesengroß. Doch schon bald kehrt oftmals der ganz alltägliche Wahnsinn ein. Das Baby schreit, die Mutter findet kaum noch Zeit zur Erholung, notwendige Einkäufe bleiben auf der Strecke und der besorgte Vater hat keinen Urlaub mehr. Spätestens an dieser Stelle setzt die Arbeit von wellcome ein, obwohl die Organisation auch und gerade bereits werdende Familien ansprechen möchte, um frühzeitig helfen zu können. „Bei der Prävention sollte man nicht erst warten, bis das Kind in den Brunnen fällt“, bekräftigt Dr. Hildegard Kaluza vom Ministerium für Familien, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.
Gemeinsam mit der jeweiligen wellcome-Koordinatorin können junge Familien besprechen, welche Form von Unterstützung sie im ersten Lebensjahr benötigen und bekommen anschließend einen sogenannten ehrenamtlichen wellcome-Engel vermittelt.
Zumeist sind dies erfahrene Mütter, die dann bei Bedarf vier bis acht Wochen lang ein- bis zweimal wöchentlich für jeweils zwei bis drei Stunden zu den Familien nach Hause kommen. Sie kümmern sich dort um das Baby und gönnen der Mutter so eine Ruhepause, stehen bei Kinderarztbesuchen zur Seite oder haben ein offenes Ohr für Probleme.
wellcome wurde im Jahr 2002 von Rose Volz-Schmidt in Hamburg als ein Projekt der evangelischen Familienbildung im Kirchenkreis Niendorf gegründet. Wie sie selbst sagt, geschah dies aus einer persönlichen Situation heraus, gleichsam aus ihrem eigenen Mutterdasein unmittelbar nach der Geburt der eigenen Tochter.
„Es kann nicht sein, dass ein Kind auf die Welt kommt und dies keiner wahrnimmt. Ein Kind gehört in die Gemeinschaft“, erklärt die Geschäftsführerin der wellcome GmbH. Seit 2006 ist Wellcome nun eine gemeinnützige GmbH. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es in doppeltem Sinne freiwillig ist. Einerseits nehmen die Eltern freiwillig Hilfe in Anspruch, andererseits kommen die sogenannten Engel freiwillig und ehrenamtlich ins Haus.
Schauspielerin Ulrike Kriener ist Patin
Patin und Förderin von wellcome in Bottrop ist die Schauspielerin und gebürtige Bottroperin Ulrike Kriener. Sie gewann in einer Rateshow, an der sie gemeinsam mit ihrer Schauspielkollegin Maren Kroymann teilnahm, Geld. Ein Teil dieses Gewinns setzte sie für die Arbeit von wellcome ein und regte somit die Errichtung einer Koodinierungsstelle in ihrer Geburtsstadt an. „Ich finde es rührend, was aus diesem Zufall geworden ist“, freut sich Ulrike Kriener über die Installierung des ersten wellcome-Teams in Bottrop.
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.