Erfahrungsbericht: Mit dem Rad in die City

Über Stock und Stein

An vielen Stellen im Bottroper Stadtgebiet macht das Radfahren richtig Spaß. Ausgewiesene, auf der Straße platzierte Radwege in gutem Zustand sorgen für eine vernünftige Koexistenz von Auto- und Radfahrern. Trotzdem gibt es im Stadtgebiet einige Stellen, die für Biker schlichtweg gefährlich sind. Eine lange Strecke befindet auf der Hans-Böckler-Straße. Ein Erfahrungsbericht.

Während bis zum Gleiwitzer Platz Fahrradfahrer eine eigene Spur auf der Straße haben, hört diese danach abrupt auf. Nicht immer verstehen die Autofahrer, dass die Radspuren durchaus von ihnen befahren werden dürfen, wenn kein Radler sie benutzt, doch auch das wird langsam besser. Ich starte in Fuhlenbrock. Mit dem Mountainbike geht es die Eichendorffstraße herunter. Da kommt man selbst mit dem Rad schnell an die 40 Stundenkilometer. Vorsicht also: Nicht blitzen lassen, da ist 30.
Unten angekommen geht es auf den "Radweg" auf dem Bürgersteig der Hans-Böckler-Straße. Radweg in Anführungsstrichen, denn das hier ist eher eine Buckelpiste. Selbst mit einem gefederten MTB...
Bis zum Gleiwitzer Platz sind Radfahrer nämlich gezwungen, die katastrophale Strecke, den alten Radweg, zu benutzen.
Während es den Friedhof entlang lediglich Huckel sind, die das Fahren erschweren, wird es Höhe Jahnstadion noch viel unangenehmer. Hier stehen fast immer Autos außerhalb ihrer Parkspur auf dem Radweg, also ausweichen auf den Fußgängerweg, wo man gern mal angepöbelt wird, warum man nicht die Straße benutzt...
Das wäre überhaupt eine gute Idee, schließlich ist die Hans-Böckler so breit und zweispurig, dass ein Radweg außerhalb des Bürgersteigs kein Problem darstellen würde.
Die einfachste, pragmatischste und günstigste Lösung, die Straße mittels ein wenig Farbe mit einer Radspur auszustatten, stieß bei der SPD aber nicht auf die größte Gegenliebe. Stattdessen soll - ebenso kostengünstig - testweise eine sogenannte Umweltspur eingezeichnet werden. Hier teilen sich Bus und Rad die Spur. Ob das eine gute Idee ist, ist umstritten. Nicht umstritten ist hingegen das Vorhaben, die Radfahrer mit vernünftigen und sicheren Wegen zu beglücken. Denn eines ist klar: In Zeiten von E-Bikes erreichen auch ungeübte Senioren höhere Geschwindigkeiten und werden damit auf einer Strecke wie an der Hans-Böckler-Straße großen Gefahren ausgesetzt.