Steinkohle: Garant für Frieden

Dr. Reinhard Rohde, Zentralbereich Kommunikation/Nachhaltigkeit der RAG, erinnerte an die Steinkohle als Garant für Frieden, Wohlstand und Integration. Foto: Heuer
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Montanunion legte Grundstein für den Wohlstand in Europa

Noch einmal kehrt in diesem Jahr die deutsche Steinkohle ins Bewusstsein der Bürger zurück: Mit zahlreichen Veranstaltungen wird der endenden Ära über das Projekt "Glückauf Zukunft" gedacht.

Von Dirk-R. Heuer

RAG, RAG-Stiftung, Evonik und die IG BCE riefen das Projekt ins Leben. "In den zahlreichen Veranstaltungen erinnern wir an die Leistungen des Steinkohlebergbaus", sagt Dr. Reinhard Rohde vom Zentralbereich Kommunikation und Nachhaltigkeit der RAG. Der Referent erinnert während einer Veranstaltung der IG BCE Ortsgruppe Bottrop West an den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. "Es waren die Bergleute, die für warme Wohnungen, warmes Essen und nur wenig später für Wohlstand und Frieden in Deutschland und Westeuropa sorgten."
Mit der Gründung der Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), im Volk Montanunion genannt, verfestigt sich seit 1952 die bis heute andauernde Friedensperiode in Westeuropa. Die Aussöhnung mit den westlichen Nachbarn sorgt außerdem für den wirtschaftlichen Aufbau des Westens. Zugleich legt die EGKS die Grundlage für die EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft), die 1957 gegründet wird. "Auf dem Höhepunkt des Steinkohlebergbaus 1957 fördern die rund 600 000 Bergleute im Bundesgebiet 149 Millionen Tonnen Steinkohle aus 173 Schachtanlagen", lässt Dr. Rohde Zahlen sprechen. Allein das Revier steuert in jenem Jahr 12,3 Prozent zur westdeutschen Wirtschaftsleistung bei.
Die Kohle liefert damals rund 70 Prozent des bundesdeutschen Primärenergiebedarfs. Mit Kohle werden auch danach noch lange die Wohnungen beheizt.

Illegal Kohle verladen

Schon Jahre zuvor, 1946/47, waren es Kumpel, die die Lastwagen der Hamburger Theaterleute illegal, an der britischen Besatzungsmacht vorbei, mit Kohle beluden. Als Dank dafür gastierten Schauspieler aus dem Norden vor den Kumpeln. "Das war der Beginn der Ruhrfestspiele", erklärt Dr. Rohde.
Die enge Zusammenarbeit unter Tage und das dort nötige blinde Vertrauen zueinander führte aber bereits am Beginn der industriellen Revolution zu einer ganz anderen Leistung: Der "Integration durch Arbeit", wie der Referent es nennt. Menschen aus Polen, Spanien, Italien, Südostasien und der Türkei sowie vielen anderen Nationen fanden unter Tage zusammen.
An die zahlreichen Facetten des Bergbau erinnern bis Ende des Jahres viele Veranstaltungen, unter anderem auch durch andere Träger wie Kirchen, Verbände und Institutionen, Filme und digitale Medien. Das gesamte Programm ist in gedruckter Form über die Gewerkschaft und die RAG erhältlich sowie im Internet unter www.glueckauf-zukunft.de zu finden.

Zentrale Abschlussveranstaltung in Bottrop

Auch nach der zentralen Abschlussveranstaltung am 21. Dezember in Bottrop im Beisein des Bundespräsidenten bleibe die RAG präsent, um die Ewigkeitslasten zu tragen. Auf frei gewordenen Zechenflächen seien neue Unternehmen angesiedelt worden, andere stehen als Gewerbeflächen zur Verfügung, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Autor:

Lokalkompass Bottrop aus Bottrop

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