Selbstverteidigungsprüfung in der Bottroper Innenstadt: Sich schnell zur Wehr setzen

30 Prüflinge haben sich der öffentlichen Selbstverteidigungsprüfung gestellt. | Foto: privat
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Wer vor wenigen Tagen in der Bottroper Fußgängerzone unterwegs war und Ungewöhnliches gesehen hat: Dort fand die erste öffentliche Selbstverteidigungsprüfung des Real Defence Teams Bottrop statt. 30 Prüflinge wurden unter realen Bedingungen vom akkreditierten Wing Tsun Techniker Andreas Kühm mit seinem zehnköpfigen Ausbilder-Team in der Fußgängerzone geprüft.

Dabei mussten die Prüflinge eine Teilstrecke der Gladbecker Fußgängerzone entlang gehen und mit unvermittelten Angriffen auf ihre Person rechnen, um sich dann mit den erlernten Verteidigungstechniken zur Wehr zu setzen.
Lina Pricking, 14-jährige Schülerin des Heinrich Heine Gymnasiums, erlebte ihre außergewöhnliche Prüfung so: „Das war schon eine ganz besondere Situation. Ich war sehr nervös und gespannt auf die Dinge die mich da erwarteten. Als dann völlig überraschend der ,Angreifer' mich von hinten versuchte zu sich zu ziehen, vielen mir sofort die Abwehrmechanismen der letzen vier Unterrichtseinheiten ein. Ich vergaß das Drumherum und wollte mich nur noch aus der Umklammerung befreien. Das hat Gott sei Dank auch geklappt. Ich konnte mich gut zur Wehr setzen und die Flucht ergreifen. Jetzt fühle ich mich gut und habe ein sicheres Gefühl für die zukünftigen Wege die ich allein zurücklegen werde.“
So wie Lina es beschreibt, erging es auch den Anderen im Alter zwischen sieben und 22 Jahren. Alle wehrten sich mit den alltagstauglichen Abwehrtechniken der Wing Tsun Philosophie. Dabei geht es nicht darum, sich einen Kampf auszusetzen, sondern möglichst viel Aufsehen zu erreichen und sich unversehrt der Situation zu entziehen. So zeigten sich die Passanten oft sehr überrascht und erschrocken von den vermeintlichen Hilferufen der Schüler. Diejenigen, die den vermeintlichen Opfern zur Hilfe eilen wollten, wurden sofort von den wachsamen Real Defence-Team Mitgliedern über die Prüfungssituation aufgeklärt und konnten somit weiter aufmerksam die Prüfung verfolgen.
„In den letzten Jahren meiner Tätigkeit als Lehrer für Selbstverteidigung, habe ich immer mehr Anfragen von besorgten Eltern und Ehepaaren erhalten, ob man sich nicht mit einfach zu erlernenden Techniken der wachsenden Bedrohung im Alltag zur Wehr setzten könne. So entstand der Gedanke, in der Nachbarschaft, in Schulen und Betrieben eine effektive und einfache Methode für jedermann zu schulen, ohne jahrelange Vereinszugehörigkeit einer Kampfsport Vereinigung beizuwohnen. Ich habe für meine Kurse mittlerweile auch Anfragen von großen Unternehmen, die ihre Beschäftigten im Sinne der betrieblichen Gesundheit Prävention schulen lassen wollen. Es stärkt ja auch das Selbstbewusstsein einer Person, wenn man innerhalb von kurzer Zeit erlernt hat, sich effizient zur Wehr zu setzen.“ So der 51-jährige Wing Tsung Techniker und Ernährungsberater Andreas Kühm.

30 Prüflinge haben sich der öffentlichen Selbstverteidigungsprüfung gestellt. | Foto: privat
Sich mit alltagstauglichen Abwehrtechniken zur Wehr zu setzen klappte gut. | Foto: privat
Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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