Programm "Lesestart" soll Bildungschancen von Kindern steigern
Kinder für das Lesen begeistern, die Leseförderung unterstützen, Sprache bilden und das alles möglichst früh - dies sind die Vorhaben und Ziele des Konzepts „Lesestart bei uns vor Ort“, womit das Regionale Bildungsnetzwerk Stadt Bottrop die Lesekompetenz der Jüngsten stärken will.
„Lesen gilt als zentrale Schlüsselfunktion, denn darüber wird die Sprache gebildet, die wiederum die Grundvoraussetzung für die gesamte Bildung ist“, erläutert Iris Herget-Schönfeld, Leiterin des Bildungsbüros. Drei unterschiedliche Lesestarts-Sets, so genannte Meilensteine für das Lesen, wurden erstellt und sollen Kinder vom ersten Geburtstag bis hin zum Eintritt in die Grundschule samt ihren Eltern begleiten. Das erste Set wird beim jeweiligen Kinderarzt im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung „U6“ verteilt und beinhaltet unter anderem ein Bilderbuch und Lesetipps sowie konkrete Anleitungen für die Erziehungsberechtigten auf deutsch, polnisch, russisch und türkisch.
„Es geht hierbei auch um Erwachsenenbildung“, betont Martina Koch, Kinderärztin des Gesundheitsamts, „die Eltern sollen bereits in der frühkindlichen Erziehung sensibilisiert werden und ihre Kinder an das Lesen Heranführen.“ Über die Hälfte der Kinderarztpraxen in Bottrop gibt dieses erste Paket bereits heraus, ebenso das Gesundheitsamt. „Die beiden weiteren Sets sollen in zwei Phasen in einem aufbauenden Prozess verteilt werden“, berichtet Iris Herget-Schönfeld. Heißt also, das nächste Set gibt es für die jetzt Einjährigen im Jahr 2013, wenn sie drei sind. Das dritte Lesestart-Paket erwartet dann ab 2016 alle Schulanfänger.
Das Gesamtprojekt „Lesestart - Drei Meilensteine für das Lesen“ ist auf acht Jahre angelegt. Die Sets sollen innerhalb dieser Zeit an etwa 4,5 Millionen Kinder aus drei aufeinanderfolgenden Jahrgängen verteilt werden. Finanziert wird das Ganze mit 26 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Durchführung übernimmt die Stiftung Lesen als nationale Plattform für die Leseförderung in Deutschland. Die einzelnen Projektphasen sollen wissenschaftlich begleitet werden.
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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