Informationen des Marienhospitals Bottrop
MHB setzt auf innovative Technik in der Metastasen-Behandlung in Knochen und Wirbelsäule - bei Krebsleiden

Krebserkrankungen haben enorme Auswirkungen auf das Leben betroffener Patienten. Kennzeichnend für die Erkrankung ist unter anderem die Absiedelung bösartiger Geschwülste (Metastasen) in Nachbarorgane. Etwa die Hälfte der Metastasen gelangt in den Knochen und in die Wirbelsäule. Für Patienten ist dies häufig mit erheblichen Schmerzen und mit der Einschränkung von Mobilität und Lebensqualität verbunden. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im MHB, mit Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Daniel Schmitz, setzt jetzt die innovative OsteoCool-Technologie ein, um Knochenmetastasen nachhaltig zu zerstören, um die Schmerzen der Patienten zu lindern und um weiteres Tumorwachstum am Knochen zu vermeiden.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 480.000 Menschen neu an Krebs1. Nach Schätzungen entwickelt jeder dritte Krebspatient Knochenmetastasen2. Diese entstehen, wenn sich Krebszellen von der ersten Tumorerkrankung, dem Primärtumor, absiedeln und über die Blutbahn ins Knochenmark gelangen. Tumorarten, bei denen sich häufig Knochenmetastasen bilden, sind Brust-, Prostata-, Lungenkrebs, Nierenzellkarzinome und Schilddrüsenkrebs.

„Mit fortschreitendem Tumorwachstum am Knochen steigt das Risiko eines schmerzhaften Bruchs und zusätzlicher neurologischer Komplikationen durch Druck des Tumors auf das Rückenmark. Die Schmerzen und die neurologischen Ausfälle haben einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Daraus resultieren meist Einschränkungen der Mobilität bis hin zur Pflegebedürftigkeit “, erklärt Priv.-Doz. Dr. Schmitz.

Mit dem innovativen „OsteoCool“ Hochfrequenz-Ablationssystem kann das Tumorgewebe am Knochen präzise zerstört werden. Die Ziele der Therapie sind die effektive Schmerzlinderung und die Vermeidung weiteren Tumorwachstums an der betroffenen Stelle. Dieses innovative Gerät zur Behandlung von Knochenmetastasen ist seit neuestem im Besitz des Marienhospitals Bottrop. Der Kauf des sogenannten OsteoCool-Systems ermöglicht es nun, Patienten auch kurzfristig mit der neuartigen Technik zu behandeln. Die Behandlung solcher Tumormetastasen wird mit dem neuen Ablationsgerät für den Patienten schneller und schonender als bisher.

Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv. Über zwei dünne Sonden, die in den Wirbelkörper eingebracht werden, wird Energie präzise auf einen vorab bestimmten Bereich abgegeben. Eine Temperatur zwischen 70-75°C sorgt für eine dauerhafte Abtötung der Tumorzellen. Ohne das umliegende Gewebe zu beschädigen werden innerhalb weniger Minuten die Metastasen zerstört. Damit der Wirbelkörper durch den entstandenen Hohlraum nicht instabil wird, wird dieser über eine Sonde mit Knochenzement aufgefüllt. Insgesamt dauert die Behandlung nur wenige Minuten – ein mehrstündiger operativer Eingriff ist damit nicht mehr nötig.

„Wir haben nun die Möglichkeit, effektiv und schnell gegen Knochenmetastasen vorzugehen“, nennt Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Schmitz die Vorteile des Systems. „Die Therapie ist eine Option für Patienten, bei denen bisherige Behandlungsmöglichkeiten, wie etwa die Strahlentherapie, nicht möglich oder nicht erfolgreich waren.
Diese neue Behandlungsmöglichkeit kommt für eine große Zahl an Tumorpatienten in Frage, die dadurch ein schmerzfreieres Leben führen können. Die ursprüngliche Krebserkrankung können wir damit leider nicht heilen, aber die Patienten haben weniger Schmerzen und damit insgesamt eine höhere Lebensqualität.“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Daniel Schmitz, Chefarzt im Marienhospital Bottrop.
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Autor:

Marienhospital Bottrop aus Bottrop

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