Meine Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

Die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft dienen in erster Linie der Überwachung des Gesundheitszustandes der Schwangeren und ihrem Kind. Regelmäßige Untersuchungen sollen eventuelle Risiken frühzeitig erkennen, um rechtzeitig Behandlungen einzuleiten. Die Betreuung der Schwangeren umfasst daneben auch serologische und blutserologische Untersuchungen sowie nach der Geburt die Untersuchung und Beratung der Wöchnerin. Aufzeichnungen und Bescheinigungen gehören ebenso wie die medikamentöse Versorgung zu den Leistungen während der Schwangerschaftsbetreuung. Der betreuende Frauenarzt stellt jeder Schwangeren einen Mutterpass aus. Dieser enthält alle wichtigen Informationen zum Verlauf der Schwangerschaft und Geburt und sollte von der Schwangeren immer mitgeführt werden.

Die Untersuchungen in den einzelnen Schwangerschaftstrimestern im Überblick

Eine Schwangerschaft umfasst insgesamt 40 Wochen und wird in drei gleichmäßige Teile eingeteilt. Demnach dauert ein Schwangerschaftsdrittel ca. 13 Wochen. Im ersten Trimester wird die Schwangerschaft festgestellt. Die erste Untersuchung bestimmt Körpergewicht, Blutdruck, Urinwerte, Hämoglobingehalt der Schwangeren sowie die Blutgruppe und den Rhesusfaktor. Bei der Blutuntersuchung im ersten Trimester und erneut dann zwischen der 24. und 28. SSW gibt ein Antikörpersuchtest Aufschluss über irreguläre Antikörper im Blut der Mutter und erkennt Blutgruppenunverträglichkeiten. Antikörper können beispielsweise zu Blutarmut oder Behinderungen des Kindes führen. Bis zur 32. Schwangerschaftswoche finden die Vorsorgeuntersuchungen im 4-wöchigen Abstand statt. Danach erfolgen die Untersuchungen im Rhythmus von zwei Wochen. Dabei werden Blutdruck, Gewicht, Urin und Hämoglobinwert überwacht. Der Stand der Gebärmutter, die Herztöne und Lage des Kindes werden ebenfalls bei jeder Untersuchung festgestellt und dokumentiert. Besonders interessant für werdende Mütter und Väter sind die drei großen Ultraschalluntersuchungen in den jeweiligen Trimestern, bei denen das Kind bis ins Detail begutachtet wird und sogar Finger und Zehen sichtbar werden. Das erste große Screening findet während der 9.-12. SSW statt, das zweite während der 19.-22. SSW und das letzte zwischen der 29.-32 SSW. Das Ziel dieser Ultraschalluntersuchungen ist es, die Kindesentwicklung, das genaue Alter sowie Auffälligkeiten und Mehrlingsschwangerschaften festzustellen.
Bei Risikoschwangerschaften, zu denen beispielsweise alle Schwangeren ab 35 zählen, gibt es noch weitere Vorsorgeuntersuchungen. Im ersten Trimester kann eine Nackentransparenzmessung Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit des Down-Syndroms geben. Dazu wird in der 12.-14. SSW die Nackenfalte des Fötus vermessen und in Kombination mit einer Blutanalyse der Mutter die Wahrscheinlichkeit für eine Trisomie 21 berechnet. Diese Untersuchung birgt keinerlei Risiken für das Ungeborene. In der 15. Bis 18. SSW besteht die Möglichkeit einer Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung). Bei Frauen über 35 ist die Fruchtwasseruntersuchung ein optionaler Bestandteil der Schwangerschaftsvorsorge. Unter Beobachtung mit dem Ultraschall wird mit einer Kanüle über die Bauchdecke Fruchtwasser entnommen. Die Entnahme dauert zwischen 5 und 15 Minuten. Allerdings birgt diese Untersuchung ein Risiko für Mutter und Kind. In etwa 0,5 % der Fälle kommt es zu einer Fehlgeburt. Aber auch Blutungen, Fruchtwasserabgang oder Infektionen können auftreten und die Gesundheit beider gefährden. Diese beiden Vorsorgeuntersuchungen für Risikoschwangere, können alle Schwangeren durchführen lassen, allerdings müssen sie die Kosten dafür selber tragen.

Zusätzliche, kostenpflichtige Vorsorgeuntersuchungen

Folgende Tests werden nur teilweise von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ein Toxoplasmosetest wird im ersten Drittel angeraten, da diese Infektion zu schweren Schädigungen des Kindes führen kann. Der Toxoplasmosetest wird zwischen der 32. und 35. SSW zu Kontrollzwecken erneut durchgeführt.
Außerdem wird Schwangeren ein Ringelröteln-Test angeraten, um eine Immunität der Mutter festzustellen. Der Parvo Virus B19 kann das Kind nachhaltig schädigen. Im zweiten Drittel (zwischen der 24. und 28. SSW) können Schwangere einen Zuckerbelastungstest durchführen. Ca. 15% aller Schwangeren leiden unter einer Gestationsdiabetes. Begünstigt wird die Schwangerschaftsdiabetes von Faktoren wie Alter, Übergewicht und familiärer Belastungen. Grundsätzlich können alle Frauen betroffen sein. Der Zuckerbelastungstest kann bei den gesetzlichen Kassen abgerechnet werden. Am Ende der Schwangerschaft, in der 25-37. SSW, wird ein Streptokokken Test empfohlen. Streptokokken sind Bakterien, die ca. 30% der Schwangeren betreffen und zu schweren Erkrankungen des Neugeborenen führen können. Bei einer rechtzeitigen Feststellung wird der Mutter während der Geburt ein Antibiotikum verabreicht, um das Risiko für das Kind zu minimieren.

Autor:

Simone Berthold aus Bottrop

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